Flottes Schottern durch Wald und Flur. Schnelle Richtungswechsel und schnell wechselnde Lichtverhältnisse. Von Hell nach Dunkel und zurück. Eine komplizierte Aufgabe für die Gläser einer Sportbrille und der Augen der Fahrer. Chromatische Linsen passen sich an die Lichtverhältnisse an, die Reaktionszeit kann jedoch länger als gewünscht ausfallen. Die Schweizer Firma React geht einen anderen Weg – und setzt Solarzellen in die Brille ein. Solarzellen? Richtig. Vier kleine, quadratische Module werden dezent oberhalb des Rahmens eingesetzt und sind kaum zu sehen. Diese lichtadaptive Technologie, die keinerlei Batterie benötigt, soll nahtlos zwischen mittlerer, dunkler und sehr dunkler Tönung wechseln. Die Reaktionszeit soll 0,1 Sekunden betragen und gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen punkten.
Klingt interessant? Ist es auch – und daher haben wir die React Sportbrille rev sky/black zum Test auf den Schotterpisten gebeten, wo sie sich zu unterschiedlichen Tageszeiten zwischen Feld- und Waldwegen beweisen musste und ob sie den Durchblick behält.

Punktet auch bei der Verhinderung unangenehmer Zugluft: React Rev sky/black Sportbrille
Kurz & knapp: React Rev sky/black
- schnelle Reaktionszeit von 0,1 Sekunden
- UV-400 Filter
- Polarisation
- Gewicht: 38 g
- Solarsensoren, keine Batterie notwendig
- Anpassungsmöglichkeiten Bügel, Bügelenden und Nasenpads
- Korrekturclip für Brillenträger
- Preis: 339 Euro
So unscheinbar die Sportbrille aussieht, so pfiffig sind die Details bei der Anpassung an den eigenen Kopf. Die Bügel lassen sich um 5 Grad neigen, die Bügelenden sogar "knicken", sodass sie besser ans oder hinter das Ohr passen. Außerdem sind die Nasenbügel in zwei Positionen verstellbar. Die Einstellungsmöglichkeiten gefallen, der sichere Sitz der Brille am Kopf unseres Testfahrers, auch im Gelände, überzeugt.
Das Highlight an der Rev Sportbrille sind die Gläser. Die haben wir bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen und zu verschiedenen Tageszeiten getestet. Beim ersten schnellen Lichtwechsel irritiert das fixe "Umschalten" beim Glas, die Gewöhnungszeit ist gering. Top: Bei Sonnenlicht, in den Wechsel in den schattigen Wald hinein, behält man alles direkt im Blick. Gerade beim Graveln, wo Schlaglöcher auf den Wegen keine Seltenheit sind, ist dies ein enormer Vorteil und trägt zur Sicherheit auf der Piste bei.
Funktioniert die Technik hervorragend bei hochstehender Sonne, sieht es gegen Abend mit tief stehender Sonne, besonders wenn sie von der Seite kommt, etwas anders aus. Fährt man einer Baumreihe entlang, wo das Licht sich in kurzer Zeit ändert, reagieren die Sensoren schnell, ein Stakkato-ähnlicher Wechsel kann dann als störend empfunden werden. Die Gewöhnungsphase dauert dann länger.
Was uns noch auffiel
Bei Wolken ist im oberen Bereich eine Art Tönung der Gläser, ähnlich wie bei einer Autoscheibe, erkennbar, entpuppt sich aber als die schmale Leiste, in der die Solarzellen untergebracht sind. Dies stört nicht, sondern stellt einen angenehmen Nebeneffekt dar.
Nach ein paar hundert Kilometern mit der Rev Sportbrille von React hat sich das Auge gut an die schnellen Wechsel gewöhnt und sie fallen nicht mehr so stark auf wie zu Beginn. Bei grauem Himmel könnte die Abdunklung der Gläser im Farbton sky dem ein oder anderen etwas zu dunkel erscheinen. Außerdem beeindruckt die Sportbrille mit hohem Tragekomfort, auch auf langen Touren drückt nichts.
Pro und Kontra
sehr schnelle Reaktionszeit der Gläser
Gläser machen angenehmes Licht (Farbton sky)
Solarbetrieben, kommt ohne Batterie aus
viele Anpassungsmöglichkeiten
sicherer Halt
keine unangenehme Zugluft
Verarbeitungsqualität
robuste Scharniere
Bei tief stehender Sonne können schnelle Wechsel zunächst irritieren, die Gewöhnung dauert etwas länger
hoher Preis