Das Warten hat ein Ende! Es sorgte für eine gewisse Überraschung, als Shimano im Vorjahr die neue GRX Di2 Schaltgruppe exklusiv als Version mit zwei Kettenblättern vorgestellt hat. Doch jetzt legen die Japaner nicht nur mit der neuen 1x12-Version nach. Sie bringen vor allem auch die erste komplett kabellose GRX Di2 auf den Markt.

Für das neue System kombiniert Shimano ein neues, kabelloses Schaltwerk mit bewährter Di2-Technik.
Damit folgt die Gravelbike-Schaltgruppe ihrem Anfang des Monats vorgestellten Mountainbike-Pendant XTR Di2. Herzstück ist dabei das neue Schaltwerk namens GRX RX827. Es arbeitet mit den bestehenden GRX-Di2-Hebeln RX 825, der Kurbel RX820 sowie den entsprechenden Bremsen zusammen. Dank des langen Käfigs ist das Schaltwerk zudem für den Einsatz mit der 10-51-Kassette aus Shimanos XT-Gruppe ausgelegt. Diese kann mit einem Kettenblatt mit wahlweise 40 oder 42 Zähnen an der Kurbel kombiniert werden. Wer also ein Gravelbike mit Shimanos GRX Di2 2x12 fährt, kann mit vergleichsweise geringem Aufwand auf die neue, kabellose 1x12-Schaltung umrüsten.

Bedient wird das neue Elektro-Schaltwerk über die im Vorjahr vorgestellten Schalthebel RX825.
Neue Technik für präzise Gangwechsel
Von dem komplett neu entwickelten Schaltwerk verspricht Shimano präziseste Schaltvorgänge für alle Arten des Gravelbikens. Um das zu erreichen, haben ihm die Entwickler einige neue Features und Updates verpasst. Wie beim XTR-Modell ist das neue SHADOW ES-Schaltwerk flacher, widerstandsfähiger und mit der neuen Automatic Impact Recovery Technik ausgestattet: Bei einem Schlag entkoppelt sich das Schaltwerk kurz und setzt sich danach automatisch wieder in die richtige Position. Dabei soll eine weichere Linienführung verhindern, dass das Schaltwerk etwa an Felsen hängenbleibt. Um weniger "Angriffsfläche" zu bieten, sitzt der weiterentwickelte Kettendämpfer in den Schaltwerkkörper integriert. Auch der Akku sitzt geschützt im Inneren des Schaltwerks. Zum Laden kann er nach Entfernen einer Abdeckung entnommen werden. Die Reichweite des 449 Gramm schweren Wireless-Schaltwerks gibt Shimano mit je nach Nutzungsverhalten 700-1000 Kilometern an.

Der Akku versteckt sich hinter einer Abdeckung gut geschützt im Inneren des Schaltwerks.
Passend zu dem neuen 1x12-Schaltwerk bringt Shimano auch einen linken RX825-Bremshebel ohne Schaltelektronik. Dafür ist er rund 20 Gramm leichter als sein Gegenstück mit Elektronik. Wer die 1x12-Schaltgruppe indes mit zwei voll ausgestatteten Hebeln am Lenker fährt, kann die Tasten und damit auch das Schaltverhalten über Shimanos E-Tube-App nach belieben konfigurieren. Dabei verfügen die Hebel über einen dritten Schalter oben am Bremsgriff, über den zusätzliche Ausrüstung wie etwa der Radcomputer oder kompatible Beleuchtung gesteuert werden kann.
Die ersten Gravelbikes mit der neuen Schaltung dürften zeitnah erhältlich sein. Wir sind gespannt auf den ersten Testeindruck. Sobald wir den haben, melden wir uns natürlich zurück.

Runde Sache: Zusammen mit der Schaltung bringt Shimano auch neue Laufräder fürs Gravelbike.
Neue Alu-Laufräder für den Schottereinsatz
Zeitgleich zur kabellosen Gravelbike-Schaltung hat Shimano übrigens auch neue Schotter-Laufräder in der Budget-Klasse vorgestellt. Die RX180-Laufräder basieren auf Aluminium-Felgen mit 25 mm Innenweite. Sie sollen laut Shimano Reifen von 32 bis 50 mm Breite aufnehmen. Die neu entwickelte Nabe soll zudem den einfachen Tausch von Freilaufkörpern der Typen Mirco Spline und HG L erlauben. Damit sollen sich die Laufräder mit Kurbeln mit einem und zwei Kettenblättern verstehen. Zudem kann laut Shimano eine breite Auswahl an 10-, 11-, und 12-fach-Kassetten montiert werden. Das Gewicht wird mit 2.105 Gramm mit HG L Freilaufkörper und 2.113 Gramm mit Mirco Spline Freilaufkörper angegeben. Zu Preisen macht Shimano zunächst keine Angaben.