Q’Auto nennt der Komponentenhersteller aus Japan das System, welches zum Start ausschließlich in der Shimano Cues Schaltgruppe angeboten wird. Als Cues Q’Auto soll sie etwa an Gravelbikes, Stadträdern oder Trekkingrädern zum Einsatz kommen.
Dabei überrascht das neue System gleich mit mehreren, spannenden Features:
Autarkes Elektronik-Schaltwerk
Mit Q’Auto bietet Shimano erstmals ein elektronisches Di2-Schaltsystem ohne Akku. Mit Strom wird das Schaltwerk stattdessen aus einem in die zugehörige Hinterradnabe integrierten Nabendynamo versorgt. In der Nabe, genauer gesagt im Freilaufkörper, verstecken sich dazu drei Sensoren, um die Geschwindigkeit, die Trittfrequenz sowie den Steigungswinkel zu messen. Anhand dieser Daten erkennt das System, wann es Energie für die Schaltvorgänge in einen Kondensator abzweigen kann. Der Lithium-Ionen-Kondensator kann die Energie laut Shimano bis zu einem Jahr lang speichern.

Look mum, no battery: Den Strom für die Gangwechsel holt sich das Schaltwerk aus dem Nabendynamo im Hinterrad.
Automatik
Vor allem benötigt das System die Daten aus den Sensoren jedoch für eine zweite, ganz wesentliche Funktion: den automatischen Gangwechsel am Schaltwerk. Denn wo automatisches Schalten am Fahrrad bislang vor allem höherwertigen E-Bikes vorbehalten war, soll das Q’Auto-System diesen Luxus nun auch für konventionelle Fahrräder bieten. Wahlweise kann das Schaltverhalten über die kompatible Kontrolleinheit aber auch auf manuellen Gangwechsel umgestellt werden.

Herzstück des Systems ist der Nabendynamo mit integrierten Sensoren für Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Steigungswinkel.
Lernfähigkeit
Das Shimano Cues Q’Auto System schaltet nicht nur automatisch, es lernt auch dazu. Immer wenn der Mensch im Sattel den Gang manuell wechselt, merkt sich das System diesen Vorgang für ähnliche Fahrsituationen und passt die Automatik an das Fahrverhalten an. Dabei kann es auf mehr als 6500 Algorithmusmuster zurückgreifen. Nach kurzer Zeit soll das System so optimal zum Fahrenden passen.

Über manuelle Schaltbefehle am Taster wird das System trainiert und an die Fahrweise des Menschen im Sattel angepasst.
Das Q’Auto-System lässt sich über alle kabellosen Schalter und Hebel der Di2-Reihe steuern. So wie den SW-EN605-R. Im Gegensatz zum Schaltwerk benötigen die Hebel allerdings Batterie-Power in Form von Knopfzellen. Das einzige zur Q’Auto-Nabe passende Schaltwerk ist zumindest für den Start allerdings das der Cues Di2 Gruppe mit 1x10 oder 1x11 Kassette. Entsprechend kann das System also nicht mit Schaltwerken anderer Gruppen, etwa der Shimano GRX, genutzt werden.
Zu finden wird Shimano Q’Auto in erster Linie an Kompletträdern sein. Zu den ersten Modellen auf dem Markt, die auf die neue Automatik-Schaltung setzen, gehört etwa das 2399 Euro teure Rose Sneak 3 EQ. Weitere Modelle, sicherlich auch Gravelbikes, werden bald folgen.

Das Rose Sneak 3 EQ ist eines der ersten Fahrräder mit Shimanos neuer Automatikschaltung.