Auf dem Rennrad hat Laurens ten Dam große Rundfahrten wie Tour de France und Vuelta a España in den Top Ten beendet. Nach seiner langen Karriere auf der Straße war der Niederländer einer der ersten Profisportler, die sich voll auf das Gravelbike konzentriert haben. Im Jahr 2021 verpasste er nur knapp den Sieg beim Unbound Gravel in den USA, dem wichtigsten Rennen des Jahres. Er organisiert seine eigenen Gravelbike-Events. Und jetzt kommt eine ganz neue Aufgabe dazu: als niederländischer Gravelbike-Nationaltrainer. Im BikeX-Interview sprechen wir mit Laurens über seine neue Rolle.
Mein Job als Nationaltrainer ist es einerseits, das Gravelbiken als Breitensport zu fördern. Und andererseits geht es darum, dass wir auf professionellem Level bei großen Rennen wie der Gravelbike-Weltmeisterschaft wettbewerbsfähig sind.
Ganz ehrlich: Ich war schon ein bisschen überrascht, wie das Gravel Racing in Europa mit der Einführung der UCI Gravel World Series durchgestartet ist. Aber ich finde es großartig. Es ist eine ganz neue Art des Gravelbikens.
Ich bin überzeugt: Das Gravelbike ist gekommen, um zu bleiben. Und ich glaube, dass wir bald die ersten ehrgeizigen jungen Männer und Frauen sehen werden, die sich in erster Linie als Gravelbike-Radsportler verstehen. Richtige Gravel-Profis, die nicht im ersten Leben Straßenradsportler sind und das Thema Gravelbike eher nebenbei mitnehmen.

Laurens ten Dam war beim Wörthersee Gravel Race in Österreich selbst im Einsatz.
Natürlich. Ich habe mich bereits für die Weltmeisterschaft im Oktober qualifiziert. Auch beim Unbound Gravel werde ich wieder am Start stehen. So wie bei all den anderen großen Rennen. Aber letzten Sonntag beim Wörthersee Gravel Race zum Beispiel habe ich zwei junge niederländische Fahrer dabei unterstützt, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Das war das perfekte Beispiel für die Kombination meiner beiden Rollen als Fahrer und Nationaltrainer.
Ich will in diesem Jahr die Tour Divide fahren. Also die rund 4400 Kilometer lange Strecke von Kanada bis zur mexikanischen Grenze einmal quer durch die USA.