Mit der neuen Gravel Series möchte Carver ein deutliches Statement setzen: Vielseitigkeit trifft auf Performance, so die Aussage. Egal, ob auf Schotterwegen, Waldpfaden oder der Straße – die Bikes der Serie sollen Fahrspaß und Zuverlässigkeit versprechen. Mit cleveren Features, robusten Rahmen und einer durchdachten Ausstattung richtet sich die Serie gleichermaßen an Abenteurer und Pendler.
Exklusiv als erstes Medium durften wir das brandneue Gravel 230 von Carver über die Schotterpisten jagen und waren von dem Gravelbike angetan. Das Bike ist nicht nur preislich attraktiv, sondern bietet mit der durchdachten, hochwertigen Ausstattung ein gelungenes Gesamtpaket. Wir haben uns in dem Zuge mit den Menschen hinter den Bikes der neuen Gravel Series und der Marke Carver unterhalten.

Ein Blick in die Produktion von Carver, wo die Bikes sorgfältig montiert werden.
Marcel Fleschhut zur neuen Gravel Series
Marcel Fleschhut hat als Head of Brand and Product bei Carver die komplette Entwicklung und den Produktionsprozess der neuen Gravel Series begleitet. Im Gespräch gab er spannende Einblicke zum neuen Gravelbike.

Auf das Liquid Aluminium Design sind wir besonders stolz! Ganz besonders, da der Aufwand hierfür enorm hoch ist und spezielle Anforderungen an die Qualität stellt.
Unser Ziel ist es, mit der neuen Gravel Serie Innovationen und Design in die Preisklasse unterhalb von 2000 Euro UVP zu bringen, die sonst nur deutlich teureren Rädern vorbehalten sind. Ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis ist für uns zudem entscheidend. Unsere erste Gravel Serie war bereits ein voller Erfolg, wir wollen mit den neuen 2025er Gravel Modellen noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Kunden und Kundinnen eingehen. Der Fokus lag dabei vor allem auf der Erweiterung für sportliche Bike Packing Abenteuer mit einer angepassten Geometrie, mehr Anschraubpunkten jetzt auch an der Vollcarbon Gabel für Gepäck sowie eigenen Rahmenschutzprotektoren für eine geräuscharme Fahrt. Auch unsere neuen Gravel Street Modelle mit eigenem minimalistischem Gepäckträger, der bis max. 15 kg belastbar ist und hervorragender Wetterschutz bei jedem Wetter durch die lange Schutzblechausführung waren für uns wichtige Ziele, die wir erreicht haben.
Das Lastenheft an den neuen Rahmen war lang. Der Rahmen sollte leichter sein als sein Vorgänger, dabei auch noch komfortabler, ohne an Steifigkeit zu verlieren. Außerdem planten wir, mit den aufwändig verschliffen Schweißnähten ein Designmerkmal umzusetzen, welches die Entwicklung und die Produktion auf ein völlig neues Level bringen sollte. Und zu guter Letzt sollte das Rad auch noch voll alltags- und Bikepacking-tauglich sein, was wir durch zusätzliche Montagepunkte und ein zulässiges Gesamtgewicht von 120 kg unterstreichen wollten. Unsere Entwickler haben auf alles eine Antwort gefunden, die Nächte waren aber mitunter lang.
Wir setzen höchste Maßstäbe, wenn es um die Qualität und Langlebigkeit unserer Gravelbikes geht. Bereits im Prototypenstadium durchlaufen unsere Räder ein umfassendes Testprogramm. Das beginnt mit intensiven internen Geometrie- und Fahrtests, bei denen wir jedes Detail auf Herz und Nieren prüfen. Anschließend folgt der Bau technischer und optischer Muster, um sicherzustellen, dass Design und Funktion perfekt harmonieren. Zusätzlich arbeiten wir mit renommierten Prüflaboren in Deutschland und weltweit zusammen, um unsere Gravelbikes gezielt extremen Belastungsszenarien auszusetzen. Dabei simulieren wir in kürzester Zeit jahrelange Beanspruchung – so wissen wir genau, wie sich die Bikes unter realen Bedingungen bewähren. Unser Anspruch? Nichts dem Zufall überlassen. Wir testen unsere Räder bis an die Grenzen – und darüber hinaus. Das Resultat: Unsere Gravel-Serie erfüllt problemlos die Anforderungen für ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 120 kg. Langlebigkeit, auf die du dich verlassen kannst!

Während der Entwicklung der neuen Gravel Series gingen zahlreiche computergestützte Blaupausen des Rahmens der letztendlichen Produktion voraus.
Unsere Gravelbikes sind das Ergebnis von Erfahrung, Präzision und Leidenschaft und das spiegelt sich auch in der Produktion wider. Für die Herstellung von Rahmen und Gabeln arbeiten wir mit langjährigen, bewährten Partnern zusammen, die auf höchste Qualitätsstandards spezialisiert sind. Die finale Montage aller Komponenten – vom Rahmen über die Gabel bis hin zur Schaltung erfolgt jedoch in unserer eigenen Produktion in Hiddenhausen, Deutschland. Warum das so wichtig ist? Weil wir so die volle Kontrolle über den gesamten Prozess behalten und sicherstellen können, dass jedes Bike unsere hohen Qualitätsansprüche erfüllt. Gleichzeitig profitieren unsere Kunden von einem Fahrrad "Made in Germany", das mit größter Sorgfalt montiert und geprüft wird. Ob in der Produktentwicklung in Frankfurt oder in der Endmontage in Hiddenhausen – bei Carver zieht jeder an einem Strang, um Dir ein zuverlässiges, hochwertiges Bike zu liefern, mit dem du ab dem ersten Kilometer pure Fahrfreude erlebst.
Es gibt darauf nie eine einfache Antwort, da bei einem Fahrradrahmen alles miteinander verknüpft ist. Zwei sehr wichtige Bausteine bilden die neuen, filigran Rohrquerschnitte im hinteren Rahmendreieck und die optimierte Geometrie, welche maßgeblich dazu beitragen, den Dämpfungskomfort im Vergleich zur ersten Gravel Serie signifikant zu erhöhen. All diese Maßnahmen verleihen unseren neuen Gravel Modellen eine herausragende Fahrperformance und sehr gute Dämpfungseigenschaften.
Auf das Liquid Aluminium Design sind wir besonders stolz! Ganz besonders, da der Aufwand hierfür enorm hoch ist und besondere Anforderungen an die Qualität stellt. Der Aufwand beginnt dabei nicht erst in der Produktion, sondern bereits bei der Entwicklung der einzelnen Rohrsätze. Nur wenn diese perfekt passen, ist ein nahtloser Übergang in der Produktion überhaupt erst möglich. Hier wird jede Schweißnaht mehrfach bearbeitet, solange, bis die Übergänge perfekt sind. Hier kommt alles zusammen: Erfahrung, Leidenschaft und auch der unbedingte Wille etwas anbieten zu können, was sonst nur in der Oberklasse zu finden ist.
Wir arbeiten permanent an neuen Modellen, auch die Erweiterung der Gravel Serie steht hier natürlich auf der Roadmap. Wann wir diese veröffentlichen, möchte ich aber noch nicht verraten. Nur so viel: Unsere Entwickler sagen in letzter Zeit immer mal wieder Dinge wie "Kofferraum" oder "Aero-Shape"
Wir denken das Segment Gravel ganzheitlich und schließen hierbei nichts aus. Wir haben noch viele spannende Entwicklungen im Kopf und hören genau zu, was sich unsere Kunden und Kundinnen wünschen. Ihr dürft also gespannt sein, welche Neuheiten in den kommenden Jahren von Carver Bikes präsentiert werden.

Wurde in unserem Test alles, nur nicht geschont: das neue Gravel 230 von Carver.
Fünf Fragen an CEO Denis-Oliver Hoins
Denis-Oliver Hoins ist seit 2018 CEO des deutschen Fahrradhersteller Carver, der 1999 gegründet wurde. Unter seiner Führung hat sich Carver zu einer eigenständigen Marke entwickelt und agiert seit April 2024 unter dem Dach der neu gegründeten Framework Mobility GmbH. Zuvor war Hoins als CEO der Fahrrad-XXL Group tätig.

"Niemand hat auf uns gewartet. Deshalb ist es für uns so wichtig, mit unseren Bikes im Wettbewerb einen deutlichen Unterschied zu machen und den Fahrern einen echten Mehrwert zu bieten."
Genau genommen agieren wir bereits seit über 7 Jahren nicht mehr als klassische Hausmarke, sondern arbeiteten an der nun erfolgten Eigenständigkeit. Den Grundstein hierfür legten wir schon im Jahr 2018 mit dem ungewöhnlichen Schritt, das Sortiment um die Hälfte zu verkleinern und auf manche Kategorien völlig zu verzichten. Das Ziel: Qualität! Wir stärkten unser Entwicklerteam in Frankfurt, bauten parallel die Produktion in Deutschland aus und stellten uns bei jedem Projekt zu Beginn eine Frage: "Was genau braucht der Fahrer?" Es scheint banal, aber besonders in den Boomjahren war es sehr einfach an den Bedürfnissen der Kunden vorbeizuentwickeln und dementsprechend besonders wichtig, mit ihnen zu sprechen und die Bedürfnisse zu verstehen. Unser Anspruch war und ist klar: Wir möchten unseren Kunden nicht nur die bestmögliche Preis-Leistung, sondern auch einen echten Mehrwert und gleichzeitig etwas fürs Auge bieten. Der Schritt in die Eigenständigkeit erfolgte nun genau zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns sicher waren, unsere Anforderungen an uns selbst voll und ganz zu erfüllen und mit unseren Modellen einen Unterschied zu machen. Unsere Kunden haben nun die Möglichkeit aus ganz Deutschland noch schneller und direkter mit uns in Verbindung zu treten und durch die Erweiterung unseres Vertriebsnetzwerks werden wir unsererseits auch lokal näher an sie heranrücken.
Ganz ehrlich? Was hätten Sie geantwortet, wenn ich Sie vor zwei Jahren gefragt hätte, ob Ihrer Meinung nach eine weitere Marke im Gravel-Segment benötigt wird? Vermutlich wäre es eine höfliche, sicher aber keine überzeugte Antwort gewesen. Und genau das ist unsere größte Herausforderung: niemand hat auf uns gewartet. Deshalb ist es für uns so wichtig, mit unseren Bikes im Wettbewerb einen deutlichen Unterschied zu machen und den Fahrern einen echten Mehrwert zu bieten, denn nur so können wir deutlich aus der Vielzahl von ausgezeichneten Wettbewerbern herausragen und die Fahrer von uns überzeugen. Dies bedeutet natürlich viel Aufwand, besonders für unser kleines Entwicklerteam, aber es zwingt uns auch dazu, uns zu Fokussieren und nur diejenigen Projekte umzusetzen bei denen wir davon Überzeugt sind am Ende eben nicht einfach nur sehr gut, sondern besser zu sein.
In vielen Segmenten wurden wir bereits in den letzten Jahren als Geheimtipp gehandelt, flogen aber für die meisten weitestgehend unter dem Radar. Als eigenständige Marke können wir unsere Story & Philosophie, also wer wir sind und wofür wir stehen, erzählen und direkt zu den Menschen transportieren. So haben wir nun die Möglichkeit auch diejenigen Fahrer zu erreichen, welche nicht einfach nur ein sehr gutes Bike mit einer starken Preis-Leistung fahren möchten, sondern verstehen wollen, was hinter der Marke steht.
Selbstverständlich! Wir möchten unseren Kunden gerne dort begegnen, wo sie sind. Viele Kunden bevorzugen auch heute noch die Beratung im Fachhandel. Dieser spielt auch zukünftig eine wichtige Rolle in unserem Vertriebskonzept und soll zudem deutlich über das bestehende Netzwerk hinaus wachsen.
Spannende Frage! Es wird interessant zu sehen sein, wie sich der Markt – im Bezug auf Gravel, aber auch in den anderen Segmenten – weiterentwickelt. Wir werden diese Entwicklung eng beobachten und zur Stelle sein, dann als voll etablierte Marke.