Spanischer Paukenschlag: Die vor allem für ihre Kurbeln und ovale Kettenblätter bekannte Marke Rotor aus Madrid hat eine kabellose elektronische Schaltung für Gravelbike und Mountainbike vorgestellt. Auf dem Fahrrad-Festival Sea Otter Europe in Girona wurde die neue Rotor Uno erstmals gezeigt. Die Bezeichnung dürfte bei Insider:innen Erinnerungen wecken. Denn unter dem gleichen Namen hatte Rotor vor einigen Jahren eine hydraulische Schaltung vorgestellt, die sich allerdings nicht am Markt etablieren konnte.
Die neue Uno-Generation soll sich an Kund:innen richten, die eine präzise, schnelle, leichte und modulare Schaltung für ihr MTB oder Gravelbike suchen. Rotor verspricht eine hochwertige Performance und besonders hohe Flexibilität. Konkret bedeutet das, dass sich die Gruppe für die Nutzung von Kassetten zwischen 10 und 13 Ritzeln umschalten lässt.
Rotor Uno MTB
Die MTB-Variante besteht aus dem Schaltwerk und dem zugehörigen Schalter am Lenker. Bei der Konstruktion des Schaltwerks aus Aluminium und mit Fieberglas verstärktem Nylon lag der Fokus auf der Balance zwischen leichtem Gewicht und hoher Steifigkeit. Zudem verspricht Rotor ein besonders schnelles und präzises Schaltverhalten. So soll der Wechsel von einem in den nächsten Gang nur 150 Millisekunden dauern. Der integrierte Akku soll mindestens 15.000 Schaltvorgänge schaffen, ehe er geladen werden muss. Der Schaltkäfig fasst Ritzel mit bis zu 52 Zähnen. Schaltwerk und Schalter wiegen laut Hersteller im Set 453 Gramm.

Der Schalter der MTB-Version wird von einer CR2032-Knopfzelle befeuert.
Für maximale Kompatibilität sollen sich die Komponenten mit zahlreichen Kassetten und Kurbeln unterschiedlicher Hersteller kombinieren lassen. Rotor selbst bietet eine Kombination mit der hauseigenen 12-fach-Kassette mit 11-52er-Ritzelpaket, Kapic Carbon-Kurbel und Leistungsmesser.

Rotor bietet die MTB-Variante unter anderem in Kombination mit hauseigener Kassette und Kurbel.
Rotor Uno Gravel
Die Gravelbike-Variante der Uno basiert auf dem gleichen Schaltwerk wie ihr MTB-Pendant, allerdings mit etwas kürzerem Käfig für Ritzel mit bis zu 46 Zähnen. Einen Umwerfer gibt es auch hier nicht, die Rotor Uno ist also, nomen est omen, eine reine 1x-Gruppe. Die von CR1632-Knopfzellen betriebenen Carbon-Schalthebel wurden für bessere Griffigkeit mit Silikon beschichtet. Anders als die MTB-Variante spendiert Rotor der Gravel-Gruppe auch ein hydraulisches Bremssystem. Der aus einem Stück gefertigte Bremskörper mit Keramik-Kolben soll Hitze besonders gut ableiten und erstklassige Bremspower bieten.

Gravel only: Für die Schotter-Variante der Rotor Uno gibt es ein hydraulisches Bremssystem.
Rotor nennt keine Gewichte, verspricht aber auf Augenhöhe mit der direkten Konkurrenz zu sein. In Kombination mit der leichten, hauseigenen 12-fach-Kassette mit 11-46er-Ritzelpaket soll sie gar leichter als die Konkurrenz sein. Zu Preisen machte der Hersteller zunächst keine Angaben.

Die Hebel der Rotor Uno fürs Gravelbike bestehen aus Carbon und sind für maximale Griffigkeit mit Silikon beschichtet.
Die App zur Schaltung
Eingerichtet und konfiguriert werden soll die Schaltung über die zugehörige Rotor Uno App für iOS und Android. Hier lässt sich etwa das Zusammenspiel zwischen Schaltwerk und Kassetten mit 10, 11, 12 oder 13 Ritzeln einstellen. Auch die Ladestände der Batterien lassen sich per Handy kontrollieren, zudem will Rotor über die App Updates der Komponenten durchführen.