Die besten Tubeless-Ventile im Überblick

Beim Mountainbike sind sie fast schon Standard, am Gravelbike weitverbreitet und auch am Rennrad werden sie immer beliebter: Reifen ohne Schlauch. Richtig aufgesetzt, punkten Tubeless-Systeme mit Argumenten wie Pannenschutz, Komfort und Rollwiderstand. Neben dem richtigen Reifen und der passenden Felge ist dabei eine Zutat unverzichtbar: das Tubeless-Ventil. Davon gibt es mittlerweile eine ganze Menge auf dem Markt. Viele davon unterscheiden sich nur marginal. Manche schillern in den buntesten Farben. Und einige sind besonders clever konstruiert. Doch welches Ventil ist das richtige? Wir haben uns 13 aktuelle Modelle angeschaut und verraten, was sie können.

Prinzipiell ist ein solches Ventil eine geniale, aber keine allzu komplexe Sache. Es soll in die eine Richtung Luft von außen ins Innere des hoffentlich dicht auf der Felge sitzenden Reifens lassen. Und in die andere Richtung soll es die Luft trotz hohem Druck nicht entweichen lassen. Dabei ermöglichen speziell die am Rennrad gängigen Sclaverand-Ventile ein kontrolliertes Ablassen der Luft.

Das passende Tubeless-Ventil

Bei der Auswahl des passenden Ventils spielen vor allem zwei Punkte eine Rolle: Erstens muss die Länge des Ventils zur Höhe der Felge passen. Und zweitens muss das Ventil luftdicht mit der Felge abschließen. Dafür sorgen Dichtungen am Ventil, die in der Regel innen und außen an der Felge sitzen. Manche Ventilhersteller liefern gar unterschiedlich geformte Dichtungen für verschiedene Felgenprofile mit. Nur Stan’s No Tubes und Reserve verzichten auf die äußere Dichtung in Form eines O-Rings. Erleichtert wird die Montage, wenn sich das Ventil per Inbus- oder Torx-Schlüssel in der Ventilöffnung gegen Verdrehen festhalten lässt. Solche Aufnahmen bieten etwa die Modelle von Muc-Off, Dynamic, Lezyne oder Schwalbe.

Komplizierter wird das Thema Ventil, wenn Dichtmilch ins Spiel kommt. Denn die muss ja irgendwie in den Reifen kommen. Der einfachste Weg ist dabei leider auch anfällig für gemeine Kleckereien. Dazu wird der Ventilkern herausgeschraubt und die Dichtmilch durch das dann offene Ventil eingefüllt. Praktisch: Viele Hersteller integrieren das Werkzeug zum Herausschrauben des Kerns gleich in die Ventilkappe. Beim Ventilsatz von Peaty’s X Chris King fungiert die zweite Ventilkappe gar als Nippelspanner. Und das Käppchen von Lezyne lässt sich auch als T25-Torx-Schlüssel einsetzen. Besondere Lösungen für eine saubere Befüllung des Reifens bieten etwa Milkit, Orange Seal oder Muc-Off. Aber mit ein bisschen Übung geht das Befüllen auch so unfallfrei von der Hand. Meistens zumindest ... Manche Hersteller bieten ihre Ventile übrigens wahlweise auch gleich im Kit für die Tubeless-Umrüstung.

So funktioniert's

Die Sache mit der Milch

Ist die Milch im Reifen, liegt es in ihrer Natur, dass sie irgendwann austrocknet, verklumpt und sich ablagert. Es ist praktisch und Sinn des Systems, wenn dies bei einem Defekt am Reifen geschieht. Weniger praktisch ist es, wenn die Milch die Ventilöffnung zusetzt oder gar deren Funktion beeinträchtigt. Um das zu verhindern, bieten Dynamic, Schwalbe oder Vittoria Ventilöffnungen mit vergrößertem Durchmesser. Beim Milkit-Ventil verhindert eine Gummiklappe, dass Dichtmilch von innen ins Ventil dringt. Und beim Fillmore-Ventil von Reserve verläuft der Ventilkern auf voller Länge durchs Ventil. Wird es aufgeschraubt, senkt sich der Kern ab und durchbricht mögliche Ablagerungen an der Ventilöffnung.

Breitere Ventile schützen vor Ablagerungen und erlauben einen höheren Luftfluss. Zudem ermöglichen seitliche Öffnungen das Zusammenspiel mit Reifeneinsätzen, wie etwa dem Vittoria Air-Liner. Neben dem Multiway-Ventil von Vittoria bieten auch die Modelle von Dynamic, E-Thirteen und Peaty’s X Chris King entsprechende Lösungen.

Ein ganz besonderes Ventil bietet SKS mit dem Airspy TL. Hier misst ein integrierter Sensor den Luftdruck. Den Wert senden sie wahlweise an die SKS-Smartphone-App oder auf Radcomputer von Garmin.

Aktuelle Tubeless-Ventile im Überblick

^{*Gewicht und Preis pro Paar}