Testurteil

Timo Brachts Arbeitsgerät ist mit Sicherheit einer der Gründe, warum Renntage für den amtierenden Langstrecken-Europameister meist blitzschnell vorbeigehen. Verboten schnell, könnte man sagen, zumindest wenn es nach der UCI geht, denn die Vorbaukonstruktion des Trinity Advanced SL ist im Rennrad-Zirkus nicht erlaubt.
Triathleten kümmert das nicht: Sie können sich an einem Cockpit erfreuen, das nicht nur eine hohe Lenkkopfsteifigkeit im grünen Bereich zu bieten hat, sondern auch in Sachen Einstellbarkeit glänzt. Die Position der Armauflagen lässt sich sehr flexibel anpassen, so dass verschiedenste Sitzpositionen – von agressiv bis einigermaßen aufrecht – möglich sind.
Im Praxistest zeigte sich das Trinity ohne Schwächen: Sein Vortrieb ist sehr gut, hohe Geschwindigkeiten hält es ohne Probleme. Nicht täuschen lassen sollte man sich von der senkrecht aufragenden Sattelstütze, die einen steilen Lenkwinkel suggeriert. Tatsächlich ist dieser mit nur 74 Grad der flachste im Test, kann jedoch durch die flexible Sattelklemmung steiler "gestellt" werden. Für Triathlon-Verhältnisse ist das Handling des Giant eher auf der agilen, aber dennoch immer beherrschbaren Seite.
Den Geradeauslauf und die Spurtreue bei hohen Geschwindigkeiten beeinträchtigt diese Lebendigkeit in keiner Weise. Die Bremsleistung ist ordentlich, die Di2-Elektronikschaltung ein klarer Pluspunkt.
* Set aus Rahmen, Gabel, Steuersatz, Vorbau und Sattelstütze


Giant Trinity Advanced SL (Modelljahr 2012) im Vergleichstest