Testbericht: BMC Pro Machine SLC01 Team White

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Schweizer Erzeugnisse genießen seit jeher einen guten Ruf: Präzision, Zuverlässigkeit und ein hohes Maß an technischem Know-how scheinen so selbstverständlich wie die edle Uhr am Arm des eidgenössischen Geschäftsmanns.

RB BMC Pro Machine SLC01 Team White Bike
Foto: Daniel Geiger/Benjamin Hahn

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 für eine Rennmaschine überraschend hoher Fahrkomfort

 sehr gut zu beschleunigen und ein hervorragender Roller

Was uns nicht gefällt:

 vorne leichte Abstriche in der Spurstabilität

 Laufräder verlieren nach Hunderten km an Spurgenauigkeit

In diesem auf Genauigkeit getakteten Land sind die Macher von BMC zu Hause. Völlig losgelöst von der gesichtslosen Einheitsware aus Fernost konstruieren die Eid­genossen seit Jahren anprechende Räder mit eigenständigem Profil.

Die Pro Machine SLC01 genießt bei BMC den Status als Arbeits­gerät der Radprofis vom BMC Racing Team. Der erste Fahreindruck fällt aber mit einem angenehmen und gar nicht kompromisslos sportlichen Sitzgefühl daher ungewohnt aus. Der ambitionierte Fahrer sitzt direkt über dem Tretlager und kann das leichte BMC mühelos auf Tempo bringen. Das vordere Rahmendreieck liefert durch die kompakte Bauart und dezente Sattelüberhöhung zusätzlichen Sitzkomfort.

Geringe Schwächen zeigt das BMC nur bei Antritten am Berg oder bei harten Sprints. Denn das Rahmen-Gabel-Set verliert durch die seitenschwache Gabel etwas an Fahrstabilität – die recht weichen Laufräder bringen zusätzliche Unruhe ins Fahrmanöver. Nicht allzu schwere (bis 75 Kilo) und technisch versierte Piloten kommen damit aber gut zurecht.

Dem gehobenen Fahrkomfort des bequemen, aber schnellen Renners gebührt die bedeutendste Rolle. Mit einem Komfortwert von 249 N/mm bestätigen die Laborwerte die subjektiven Eindrücke der ausgiebigen Testfahrten. BMC setzt mit Erfolg auf die von Easton entwickelte Carbon-Nano-Technologie, bei der mikroskopisch kleine Carbonröhrchen ins Rohmaterial beigemischt werden. Klein, aber oho: Gegenüber früheren Modellen lässt sich jetzt die Sattelstütze dank der großflächigen Unterlegscheibe sorgenfrei fixieren – die Klemmkraft verteilt sich dadurch gleichmäßiger und schont den kerbempfindlichen Carbonknochen.

Ob Sie Ihr Konto für den Nobelhobel um ein paar tausend Euro erleichtern, ist eher eine emotionale Entscheidung – das leichte Set mit Gabel und Sattelstütze schlägt mit knapp 3000 Euro zu Buche.

Technische Daten

Preis

ca.7000 Euro

Gewicht

6760 g

Rahmengewicht

1165 g

Gabelgewicht

332 g

Rahmenhöhen

49/51/53/55/57/59 cm

Getestete Rahmenhöhe

55 cm

Rahmenmaterial

Carbon

Sitzwinkel

74,5 °

Lenkwinkel

72 °

Sitzrohr

550 mm

Oberrohr

558 mm

Steuerrohr

166 mm

Lenkkopfsteifigkeit

55 Nm/Grad

Tretlagersteifigkeit

86 N/mm

Komfort

249 N/mm

Laufradsteifigkeit Vorderrad

61 Nm/Grad

Laufradsteifigkeit Hinterrrad

56 Nm/Grad

Schaltgruppe

Shimano Dura-Ace, 12–25

Kurbelsatz

Shimano Dura-Ace,53/39

Bremse

Shimano Dura-Ace

Laufräder

Easton EA90 SLX

Reifen

C. GP Att./Force, 22/24 mm

Gabel

Easton EC90 SLX

Gabelmaterial

Vollcarbon

Steuersatz

FSA, integriert

Vorbau

Eason EA90

Lenker

East. EC90 Equ.

Sattel

Selle Italia Flite Carbonio

Sattelstütze

Easton EC70, Ø 31,6 mm

* 0-20 schwach, 20-40 befriedigend, 40-60 gut, 60-80 sehr gut, 80-100 überragend

Einschätzungen

RB BMC Pro Machine SLC01 Team White Einschätzung
RoadBIKE

BMC Pro Machine SLC01 Team White im Vergleichstest

Fazit

Optisch eigenständig, technisch aus einem Guss, dazu Komfort vom Feinsten – das BMC SLC01 ist eine Rennmaschine der besonders edlen, Schweizer Art.

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 01.03.2023