Bewertung:
Was uns gefällt:
williger, direkter Sportler
gut gelöste Anpassung der Steuerrohrlänge und Sitzposition
gute, stimmige Ausstattung
Testurteil

Testurteil: Gut (66 Punkte)
Das Ergebnis unseres Rennrad-Tests: Argon 18 gefällt mit einem großartigen Alleinstellungsmerkmal: Das 3D-Fit-System zur Anpassung der Sitzposition.
Die Idee der kanadischen Ingenieure ist so schlüssig wie praktisch: Statt einfach nur zentimeterweise Spacer unter den Vorbau zu packen, lässt sich der obere Steuersatz durch Distanzhülsen um 15 der 25 mm höher setzen. Die Sattelüberhöhung kann so individuell angepasst werden, und das Gabelschaftrohr ist immer optimal abgestützt. Zudem lässt sich beim Aero-Renner Argon 18 Nitrogen die aerodynamisch geformte Sattelstütze drehen, um unterschiedliche Sitzwinkel zu ermöglichen – für Straßenfahrer oder Triathleten.
Zwei clevere Ideen, die helfen, das Argon 18 Nitrogen perfekt auf die bevorzugte Sitzposition anzupassen. Vorbildlich!
Auch auf der Straße gibt sich das Argon 18 Nitrogen eigenständig: Anders als die meisten Aero-Renner, ist es nicht auf stoischen Geradeauslauf ausgelegt. Das Argon 18 Nitrogen folgt dank eher kurzem Radstand und wenig Gabelnachlauf so willig, wie Sprinter das bei kurvigen Zielankünften wollen und brauchen.
Generell wirkt das Argon 18 Nitrogen erfreulich direkt und willig – und erinnert eher an einen Kriteriums-Renner als an einen Dauerläufer für den Kampf gegen die Uhr. Die Tester waren von diesem lebendigen, fordernden Charakter durch die Bank angetan.
Passend dazu: die Sitzposition des Fahrers – mit dem Steuersatz auf höchster Position – kompakt, aber ohne zu starke Sattelüberhöhung. Trotzdem kommt man beim Griff in den Unterlenker schon sehr tief. Setzt man das Steuerlager auf die tiefste Position, sollte man schon ein rennerprobter Sportler sein, um diese knackige Position auch für längere Zeit halten zu können.
Aero-Kompromisse
Konsequente Aero-Optimierung bringt leider fast immer auch einige Nachteile mit sich – so passen in Rahmen und Gabel maximal 25 mm breite Reifen, zwischen hinterem Reifen und den Sitzstreben blieb beim Argon 18 Nitrogen nur wenig Luft.
Beim Abgleich der Messwerte mit anderen Aero-Rahmen-Sets aus der RoadBIKE-Datenbank fällt auf, dass das Argon 18 Nitrogen auch innerhalb der Kategorie zu den schwereren und wenig komfortablen Sets gehört.
Wer ein Rad sucht, das konsequent auf Tempo ausgelegt ist und von den erwähnten durchdachten Details zur individuellen Anpassung profitieren möchte, kann dennoch getrost beim Argon 18 Nitrogen zugreifen. Sprinter finden sicher Gefallen an dem kompromisslosen Sportler – für Triathleten ist die Lenkung dagegen etwas zu agil und direkt.
Profil:

Geometrie:

Argon 18 Nitrogen (Modelljahr 2017) im Vergleichstest