Bewertung:
Was uns gefällt:
innovatives Konzept zur Anpassung der Steuerrohrlänge
höchst komfortabler, angenehm zu fahrender Tourer
Was uns nicht gefällt:
Lenkkopf ist für moderne Carbonrahmen zu weich
das weiche Hinterrad bremst bei Sprints den Vortrieb etwas
Wird dieser Geheimtipp unter den Triathleten nach Cervélo das nächste große Ding aus Kanada?
Auch die RoadBIKE-Tester bestaunten das Testrad – fast wie neugierige Kinder. Besonders das höhenverstellbare Steuerrohr erntete Anerkennung: Durch einen aufgeschraubten Aluspacer, in dem das obere Steuerlager ruht, lässt sich je nach Fahrer die Steuerrohrlänge und damit die effektive Oberrohrlänge um 10 oder 20 Millimeter verändern. Da der Steuersatz mit dem Spacer nach oben wandert, wird der empfindliche Carbongabelschaft immer optimal abgestützt. Schön anzusehen sind Hinguckerdetails wie die Sattelklemmschelle, mit der Rahmengröße wachsende Rohrdurchmesser oder der auffällige Bogen der Sitzstreben.
So viel Liebe zum Detail weckt große Erwartungen vor der Testfahrt: Alle Tester lobten, wie ausgesprochen angenehm sich das Gallium auf Anhieb anfühlt. Die optimal anpassbare Sitzposition, der extrem hohe Dämpfungkomfort an Front und Heck und die ruhige Lenkgeometrie mit flachem Winkel sorgen für ein harmonisches Fahrgefühl, das Lust auf lange Touren macht.
So gut und angenehm das Gallium Pro das Tempo hält – gibt man ihm die Sporen, beschleunigt es zwar ordentlich, Sprinter vermissen dennoch den letzten Kick. Schuld an diesem etwas verhaltenen Vortrieb trug zum einen das weiche Hinterrad. Doch schon nach wenigen Metern bemängelten alle Tester auch den weichen Steuerkopfbereich: Bei schnellen gegenläufigen Lenkbewegungen monierten alle Tester eine starke Verwindung. Der Messwert von rund 55 Nm/° bestätigt diesen Fahreindruck – für einen modernen Rahmen ein zu schwacher Wert! Das ebenfalls spürbar nachgiebige Set aus Vorbau/Lenker verwässerte die Lenkpräzision zusätzlich. Damit verspielt sich das Argon 18 leider einen Tipp als komfortabler Tourer. Die Anlagen dazu hat der schicke Kanadier – wenn die Entwickler im Lenkkopf nachbessern.
Preis | 5800 Euro |
Gewicht | 6330 g |
Rahmengewicht | 1126 g |
Gabelgewicht | 400 g |
Rahmenhöhen | XXS/XS/S/M/L/XL |
Getestete Rahmenhöhe | L |
Rahmenmaterial | Carbon |
Sitzwinkel | 73 ° |
Lenkwinkel | 72,5 ° |
Sitzrohr | 574 mm |
Oberrohr | 576 mm |
Steuerrohr | 179/189/199 mm |
Lenkkopfsteifigkeit | 55 Nm/Grad |
Tretlagersteifigkeit | 91 N/mm |
Komfort vorne | 330 N/mm |
Komfort hinten | 318 N/mm |
Laufradsteifigkeit Vorderrad | 72 Nm/Grad |
Laufradsteifigkeit Hinterrrad | 61 Nm/Grad |
Schaltgruppe | Shimano Dura-Ace, 11–25 |
Kurbelsatz | Zipp VumaQuad, 53/39 |
Bremse | Shimano Dura-Ace |
Laufräder | FFWD F2R |
Reifen | Vittor. Corsa Evo CX, 21 mm |
Gabel | Argon 18 |
Gabelmaterial | Carbon |
Steuersatz | FSA, integriert |
Vorbau | Oval R900 |
Lenker | Oval R900 Ergo |
Sattel | Fizik Pavé |
Sattelstütze | A. 18 ASP-6000, Ø 31,6 mm |
*0–20 schwach, 20–40 befriedigend, 40–60 gut, 60–80 sehr gut, 80–100 überragend

Fazit
Der schön gemachte Rahmen gefällt mit pfiffigen Details, bietet viel Komfort und fährt vorbildlich angenehm, der zu weiche Lenkkopf aber ist nicht zeitgemäß.