Einer Legende auf den Zahn gefühlt
Test: Specialized Tarmac SL7 Pro

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Das Tarmac eilt sein Ruf weit voraus. Zahlreiche Siege im Profi-Peloton zeugen von erstklassiger Perfomance. Wir haben das High-End-Rennrad nun selbst einmal auf Herz und Nieren getestet.

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Foto: Björn Hänssler

Specializeds Tarmac ist nahe am Legendenstatus: Unter Julian Alaphilippe oder Peter Sagan hat der Renner in den vergangenen Jahren etliche Weltmeistertitel abgeräumt, hinzu kommen zahllose Etappen- und Gesamtsiege bei großen Rundfahrten, zuletzt 2022 bei der Vuelta als Arbeitsgerät von Remco Evenepoel. Die hier getestete Pro-Version hat zwar einen minimal schwereren Rahmen als die luxuriöse (und deutlich teurere) S-Works-Variante, Geometrie und Aerodynamik sind aber nahezu identisch. Und so weckt auch das Tarmac SL7 Pro auf der einen Seite Begehrlichkeiten, muss aber andererseits bei diesem stolzen Preis auch liefern.

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Björn Hänssler
Unterm Vorbau montiert Specialized bei seinem Tarmac SL7 Pro einige Spacer, was viele Nicht-Profis zu schätzen wissen.

Denn allein von den Zahlenwerten hebt es sich kaum von den anderen Rädern im Test ab: Mit seinen 7,7 Kilo zählt es noch nicht einmal zu den leichtesten Modellen im Test, und auch die Roval Rapide-Laufräder setzen hier keine Bestmarke. Zudem verzichtet Specialized auf ein integriertes Cockpit, setzt vielmehr im Sinne der Anpassbarkeit auf eine klassische Kombination aus Vorbau und Lenker.

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Björn Hänssler
Ein Teil des stolzen Kaufpreises entfällt auf den in der Force-Kurbel enthaltenen Powermeter – perfekt für alle ambitionierten Hobbysportler, die nach Watt trainieren und pacen.

Auf der Straße allerdings lässt das Tarmac alle Zweifler verstummen und punktet mit seinem einzigartigen Fahrgefühl: Jeder Druck aufs Pedal lässt das Tarmac nach vorn schießen, seine Beschleunigung ist schlicht beeindruckend. Am meisten Spaß macht das Rad jedoch in schnellen, kurvigen Bergab-Passagen, wenn es sein überragendes Handling und die perfekte Straßenlage ausspielen kann. Das SL7 schießt nur so um die Ecken, um nach jeder Kurve wieder spielerisch Tempo aufzubauen.

Ob dieses Gesamtpaket am Ende den hohen Preis rechtfertigt? Das muss nur entscheiden, wer es sich leisten kann.

👍 Das gefällt

Sportlich-schnell um die Ecken jagen: Das Tarmac punktet mit seinem herausragenden Handling.

👎 Das weniger

Als Preis-Leistungs-Kracher geht das Tarmac mit seinem stolzen Preis eher nicht durch.

💗 Das perfekte Rad für...

... alle, die auf einem High-End-Renner mit Weltmeister-Genen ambitioniert jede Herausforderung meistern wollen.

Basics

Specialized Tarmac SL7 Pro

Preis/ Vertrieb

9200 Euro/ Fachhandel

Gewicht (ohne Pedale)

7,7 kg

Rahmenmaterial

Carbon

Größe

44/ 49/ 52/ 54/ 56/ 58

Mehr Informationen beim Hersteller: Specialized

Ausstattung

Specialized Tarmac SL7 Pro

Schaltgruppe

Sram Force eTap AXS, 10–33

Kurbelsatz

Sram Force eTap AXS, 48/35 PM

Bremse

Sram Force HRD, 160/160

Laufräder

Roval Rapide CL

Reifen

S-Works Turbo, 26 mm

Vorbau

Specialized Tarmac, 100 mm

Lenker

Roval Rapide Carbon

Sattel

Specialized BG Power Pro

Stütze

S-Works Tarmac Carbon

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 12.09.2023