Die Auswahl an Satteltaschen ist vielseitig, genauso wie die vielen unterschiedlichen Ansatzlösungen für einen optimalen Transport von Ersatzschlauch und Mini-Tool. Da ist die Qual der Wahl groß. Alle haben sie jedoch eins gemeinsam: praktisch sollen sie vor allem sein.
Gut zu wissen
Für unseren Test solltest du wissen, dass sich manche Taschen nicht miteinander vergleichen lassen. So hat das kleinste Modell rund 0,2 l Fassungsvermögen, die größte Tasche dagegen 1,2 l Volumen und verfolgt ein ganz anderes Konzept. Wir geben dir einen guten Überblick über das Marktangebot, bei dem du auch für deine ganz persönlichen Bedürfnisse fündig werden kannst.
Satteltaschen – Der Testablauf

Auf dieses Notfall-Kit setzt die Redaktion.
Wir haben den Test in je vier "Kategorien" erfasst: Packen, Montage, Handhabung und Wasserdichtigkeit. Beim letzten Punkt galt für uns zu berücksichtigen, welche Angaben der Hersteller dazu macht. Jede Tasche war jedoch einem dreiminütigen Regenschauer ausgesetzt, durch blaues Löschpapier innerhalb der Taschen konnte sofort danach das Ergebnis betrachtet werden. Für den Testablauf haben wir weiterhin ein "Notfallkit" zusammengestellt, mit dem wir selbst unterwegs sind und das unbedingt in eine Satteltasche gehören sollte. Essenzielle Dinge für den Notfall, die uns das Weiterkommen zumindest bis in den nächsten Ort sichern. Die da wären:
- Zwei Reifenheber um stramm sitzende Reifen zu (de-)montieren
- CO2-Adapter zum Ansetzen der CO2-Kartusche am Ventil
- Ersatzschlauch mit reichlich Ventillänge für hohe Felgen
- Einweg-Handschuhe gegen Kettenschmiere an den Fingern
- Selbstklebende Patches für die Schlauchreparatur unterwegs
- Multitool mit allen Bits für Rennrad & Co, optional mit Kettennieter
- CO2-Kartusche für müheloses Aufpumpen nach einem Platten
BBB Sealbag BSB-61
- Volumen: 0,6 l
- Montage: Silikongurt, T-Schnalle
- Material: 600D TPU coated Nylon
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): Wasserdicht
- Gewicht: 81 g (gewogen)
- Preis: 44,99 Euro
Stauraum: 👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧🌧
In der Praxis
Von der Form und Größe her ansprechend, lässt sich die Tasche nur einen Spaltbreit öffnen, trotz des lang verlaufenden Reißverschlusses. Daher fühlt sich das Befüllen etwas hakelig an. Das blaue Innenfutter ist keine echte Hilfe, da nur wenig Licht durch den Spalt dringen kann. Gut: Ein direkt "über" dem Reißverschluss liegender Mesh-Stoff verhindert wirksam ein Herausfallen der Werkzeug-Tools, sämtliches Testmaterial fand in der Sealbag Platz.
Die Montage ist in Sekundenschnelle erledigt, im Test sogar mit am schnellsten. Ungewöhnlich: Zunächst wird die T-Schnalle zwischen das Sattelgestänge geklemmt, danach der Silikon-Strap am Sattelrohr befestigt. Die Tasche sitzt absolut fest, das Plastik klappert nicht am Gestell. Der Reißverschluss lässt sich zwar gut bedienen, selbst mit Handschuhen, jedoch ist gerade der erschwerte Zugriff wegen des schmalen Spalts nicht immer praktikabel.
Beim Wassertest drang nur im Bereich des Reißverschlusses in einem kleinen Bereich etwas Feuchtigkeit ein. Der Inhalt wird dadurch nicht beeinträchtigt. Damit hinterließ die Tasche einen positiven Eindruck.
Fazit
Die BBB Sealpack überzeugt mit schneller und einfacher Montage sowie wackelfreiem Halt und guter Wasserdichte. Ungewöhnlich ist der unten herumführende Reißverschluss. Hohes Volumen, für große Hände wird‘s beim Packen und Entnehmen dennoch etwas eng.
Birzman Roadster SB
- Volumen: 0,4 l
- Montage: Ein Riemen
- Material: 210D PU / 45C Tarpaulin
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): wasserabweisend
- Gewicht: 57 g (gewogen)
- Preis: 26 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧
In der Praxis
Die Lasche der Öffnung lässt sich angenehm weit öffnen. Das hellgraue Innenfutter bietet leicht verbesserte Übersichtlichkeit, dazu ist an der Seite eine kleine Innentasche angebracht. Da das Material der Tasche recht flexibel ist, ließ sich die Tasche trotz des schmalen Aufbaus problemlos mit allen Testmaterialien bestücken. Hierbei musste aber aus genau diesem Grund etwas mehr gestopft werden. Die breitere Abschlusslasche ließ sich leicht wieder schließen.
So simpel wie es mit einem Kletterverschluss geht: Die Anbringung erfolgt flott und ohne Probleme. Die Riemen können gut stramm gezogen werden. Die Bedienung des Reißverschlusses mit Hilfes des griffigen Zippers ist gut, selbst mit Handschuhen. Kleines Manko: Durch das weiche Material kann das Öffnen und Schließen eventuell etwas hakelig sein.
Mit Wasser tut sich die Tasche etwas schwer. Das wasserabweisende Material an der Unterseite reicht nicht, um einem Regenschauer standzuhalten. Die größte Schwachstelle besteht jedoch am Reißverschluss, im Inneren war auch Feuchtigkeit an den Nahtstellen zu bemängeln. Die Tasche sehen wir daher eher bei trockenen Tagen im Einsatz.
Fazit
Die unauffällige, aber moderne Satteltasche erfüllt ihren Zweck an sich sehr gut. Der Stauraum ist geht in Ordnung, durch die schmale Konstruktion rappelte das Testmaterial nicht ansatzweise. Die einzige echte Schwäche zeigt sich bei einem Regenschauer und aufspritzender Gischt, dem ist die Roadster nicht gewachsen.
Canyon Rennrad Mini
Preistipp
- Volumen: 0,18 l
- Montage: Ein Klettriemen
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): ja
- Gewicht: 20 g (gewogen)
- Preis: 14,95 Euro
Stauraum: 👜👜
Montage: 🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧
In der Praxis
Viel zu packen gibt es nicht, die Canyon Mini Satteltasche spielt wegen ihrer Größe in einer ganz anderen Liga. Unser Testmaterial passt dort nicht vollständig hinein, selbst der herkömmliche Schlauch ist zu groß. Daher passt dort nur ein sogenannter Ultraleichtschlauch wie ein Tubolito oder Aerothan hinein, die wesentlich dünner sind und deshalb weniger Platz brauchen. Zwei Reifenheber finden noch ihren Platz, danach ist das Täschlein voll. Alles andere, wie Co2-Kartusche und Co. muss in die Trikottasche wandern.
Kleine Tasche, die sich fast unter dem Sattel versteckt. Der Riemen ist recht lang. Wer an den Ersatzschlauch muss, der muss die ganze Tasche abnehmen. Tief unter dem Sattel sitzend ist die Mini-Satteltasche gut geschützt. Der laminierte Reißverschluss hält Spritzwasser verlässlich ab, nur bei Dauerregen dringt geringfügig Feuchtigkeit ein.
Fazit
Für die kleine Runde zwischendurch ist Canyons Mini Satteltasche ideal. Zumindest Ultraleichtschlauch und Reifenheber passen hinein. Der gut geschützte Sitz unter dem Sattel gefiel gut, das bisschen Feuchtigkeit im Bereich des Reißverschlusses bei einem Regenguss ist zu vernachlässigen.
Decathlon Satteltasche Easy 1 l
Preistipp
- Volumen: 1,0 l
- Montage: Zwei Klettriemen
- Material: Hauptgewebe 100% Polyester Beschichtung 100% Polyurethan
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): Decathlon gibt selbst an, dass man den Inhalt der Tasche nach Regen trocknen lassen soll!
- Gewicht: 116 g (gewogen)
- Preis: 14,99 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍
Wasserdichte: 🌧
In der Praxis
Ungewöhnlich: Der Reißverschluss verläuft unten herum, so dass die Eröffnung quasi wie bei einer Ladeluke funktioniert, in der man gut hineingreifen kann. In der "Luke" selbst sind drei Unterteilungen für kleineres Werkzeug angebracht. Unter anderem passen dort CO2-Kartuschen, Flicken oder ein Minitool problemlos hinein. Schade, die Netztaschen haben keine große Spannung, so dass die Utensilien nicht immer an Ort und Stelle festgehalten werden.
Oben befindet sich der Platz für Ersatzschlauch und größere Tools. Ein bis zur Hälfte der Tasche gehendes Netz verhindert das Hinunterfallen bedingt. Je nach Beladung wird auch hier nicht immer alles sicher am Platz gehalten, so dass nach der Fahrt durchaus ein Durcheinander herrschen kann. Gut: die Tasche wirkt trotz ihres Volumens immer noch kompakt, sogar ein zweiter Schlauch hat problemlos Platz.
Dank der griffig-breite Klettriemen konnte die Easy-Satteltasche leicht am Sattel angebracht werden. Jedoch war ein leichtes Wackeln konstruktionsbedingt nicht zu vermeiden. Als ungünstig erwies sich die "flache" Öffnungsklappe unten. Ein Durcheinander des Werkzeugs und der anderen Materialien in den schlabberigen kleinen Netztaschen war stets vorprogrammiert, beim Öffnen fielen sie teilweise leicht heraus.
Decathlon gibt selbst an, dass man den Inhalt der Tasche nach Regen trocknen lassen soll! Schade, den Regenschauer-Test hielt die Tasche nicht stand, der Inhalt war patschnass. Etwas mehr wasserabweisendes Material wäre gut gewesen, so muss man den Inhalt besser noch zusätzlich in eine Schutztüte packen.
Fazit
Nicht zu klobig, sondern ein gutes Volumen. Das Testmaterial hatte genügend Platz. Nur bedingt praxistauglich erwies sich die ungewöhnlich flache untere Öffnung, aus der schon mal Kleinteile leicht herausfallen konnten, da die Netztaschen keine große Spannung aufweisen. Schade, dass die Tasche nicht zumindest wasserabweisend ist, durch den Reißverschluss drang viel Wasser ein. Gut gefiel uns der umlaufende, breite Reflektor und die Möglichkeit, ein Stecklicht anzubringen. Sehr günstiger Preis.
Deuter Bike Bag 1.2 Bottle
- Volumen: 1,2 l
- Montage: Drei Klettriemen
- Material: Garn aus 100% recycelten industriellen Abfall (Polyamid)
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): k. A.
- Gewicht: 128 g (gewogen)
- Preis: 37 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧🌧
In der Praxis
Durch die Größe der Tasche und der entsprechenden Öffnung war es kein Problem, alles Material schnell unterzubringen. Zwei kleine Netzinnentaschen links und rechts wären dennoch schön gewesen, um kleinere Tools noch besser festhalten zu können. Zwar ist der Innenteil ganz in schwarz, dennoch behält man in der Tasche den Überblick. Platz genug für weitere Riegel oder Schlüssel ist vorhanden. Als Bonus ist die Trinkflaschenhalterung gerade auf langen Touren zu sehen.
Aber: der Klettstreifen am Sattel ist sehr lang und man muss die Enden unter dem Sattel verstecken. Gut: die leichtgängige Bedienung des Reißverschlusses. Praktisch: die tiefe Netztasche für eine Extra-Trinkflasche. Der straffe Kordelzug hält sie zusätzlich fest an ihrem Platz. Der Reißverschluss lässt nur wenig Feuchtigkeit zu, diese war im Test auch nur ganz am Rande zu erkennen. Der Inhalt blieb komplett trocken.
Fazit
Großvolumige Tasche, die auf großer Tour ihre Vorteile aufgrund ihres Stauraums ausspielt. Dazu kommt der leichte Zugriff auf den Inhalt. Weniger für Rennradfahrer als für Tourenfahrer geeignet. Leicht zu montieren, die Klettstreifen dürften aber etwas breiter und kürzer sein. Qualitativ einwandfreie Verarbeitung.
Lezyne L Caddy
- Volumen: 1,2 l
- Montage: Zwei Klettriemen
- Material: Synthetik
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): wasserdichter Reißverschluss
- Gewicht: 138 g (gewogen)
- Preis: 26,99 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧
In der Praxis
Die Lezyne ist leicht zu öffnen dank der Schlaufen am Reißverschluss. Die Lasche ist sehr flexibel und lässt sich weit öffnen, das Verstauen fällt dadurch leicht und ist sehr übersichtlich. Die Innentaschen sind sehr praktisch. Das Testmaterial ließ sich problemlos unterbringen. Prima ist das zusätzliche Staufach unterhalb der Satteltasche. Dort ist noch ein Extra-Fach für ein Multitool und es lassen sich zusätzlich noch ein oder zwei Riegel oder sogar ein kleines Smartphone unterbringen. Ein helleres Innenfutter bei der Satteltasche wäre das i-Tüpfelchen gewesen.
Mit zwei Klettriemen ist die Tasche zügig angebracht und sitzt fest am Sattel. Leider ist der Stoff rauer und somit etwas weniger schonend gegenüber Sattelstange und -gestell. Wer unterwegs bei einer Tour an den Inhalt muss: Kein Herumfummeln nötig. Dank der vielen Extra-Fächer ist die Tasche stets aufgeräumt, übersichtlich und leicht zugänglich.
Zwar ist der Reißverschluss laminiert, das Material dürfte allerdings etwas mehr überlappen, damit die Zähne besser abgedeckt würden. Dennoch: die Innentaschen mit dem Material blieben trocken.
Fazit
Wer auf eine längere Tour geht, der findet mit der Lezyne L Caddy genügend Raum, um seine Utensilien unterzubringen. Prima gefiel uns das schmale, aber auch nicht zu hoch auftragende Design der Tasche, die somit auch für Rennradfahrer eine gute Wahl ist. Gepunktet wird mit der leichten Handhabung und der Übersichtlichkeit innerhalb der Tasche. Die minimalen Schwächen beim Feuchtigkeitstest täuschen nicht über die hohe Verarbeitungsqualität und die pfiffigen Details hinweg. Gute Tasche zum fairen Preis.
Ortlieb Micro Bag 0,5 l
Testsieger
- Volumen: 0,5 l
- Montage: verschraubbares Adaptersystem
- Material: PU-beschichtetes Nylongewebe
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): ja
- Gewicht: 125 g inkl. Halterung (gewogen)
- Preis: 34 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧🌧🌧
In der Praxis
Alle vorgegebenen Testmaterialen passten in die minimalistische Satteltasche hinein. Die Öffnung besteht dabei leider aus einem relativ schmalen Schlitz, daher musste beim Packen mehr gestopft werden, was bei dieser Größe zu erwarten war. Zudem gibt es bei diesem Konzept innerhalb der Satteltasche keine Unterteilungen. Kleiner Wehrmutstropfen: der Innenteil ist sehr dunkel. Hervorragend ist der flexible Wickelverschluss, der sich selbst bei leicht herausstehenden Tools immer noch sehr gut schließen lässt.
Das Adaptersystem wird mittels zweier Kreuzschrauben zwischen dem Sattelgestänge fest verschraubt und bietet der Tasche so absolut verlässlichen Halt. Die Tasche selbst lässt sich ganz leicht in die Halterung einklicken und bei Bedarf ruckzuck wieder abnehmen. Eine Anmerkung gibt es dennoch: Inbusschrauben wäre gerade für Carbon-Gestelle eine bessere Möglichkeit, um das Festanziehen genauer zu definieren.
Das Handling der Tasche ist dank des einfach zu bedienen Rollverschlusses hervorragend. Die Verschlussgummis lassen sich in Sekundenschnelle mit den griffigen Clips sehr gut greifen und in die seitlichen äußerst stabilen Haken einhängen. Einfacher geht es nicht. Das PU-beschichtete Nylon spielte im Regenschauer-Test seine ganze Stärke aus. Wird der Rollverschluss zweimal gewickelt, ist die Tasche absolut wasserdicht. Selbst starke Regenschauer können der Tasche nichts anhaben. Top!
Fazit
Die robuste, top verarbeitete Konstruktion der Micro Bag lässt keine Wünsche offen. Genug Platz für alle nötigsten Werkzeuge und Ersatzteile, dazu die einfache Bedienung des Rollverschlusses: ein unauffälliger, verlässlicher Begleiter am Sattel, der nicht wackelt und dem Regen kräftig Paroli bietet. Der Preis ist fair. Testsieger.
Pro Performance Satteltasche
Testsieger
- Volumen: 1 l
- Montage: Zwei Klettriemen
- Material: 420D Nylon
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): ja
- Gewicht: 78 g (gewogen)
- Preis: 22,50 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧🌧🌧
In der Praxis
Die weit zu öffnende Klappe lässt alle Tools sehr komfortabel unterbringen. Das hellblaues Innenfutter sorgt für Übersichtlichkeit. In der Klappe selbst ist eine kleine Netztasche, wo ein Minitool und Flickenpatches sicher verwahrt werden können. Jammern auf hohem Niveau: seitlich links und rechts hätten kleine Netztaschen für weiteren Halt von CO2-Kartusche und Ventilkopf gesorgt und noch genug Platz gefunden.
Schneller ging es bei keiner anderen Tasche: die breiten, griffigen und stabilen Riemen ließen die Satteltasche von Pro im Test am schnellsten anbringen. Durch die relativ feste Konstruktion ist auch der Reißverschluss leicht zu bedienen. Dank zusätzlichen Zipper auch problemlos mit Handschuhen. Den Regenschauertest bestand die Pro-Satteltasche schadlos und bestärkte den robusten Eindruck.
Fazit
Die Pro Performance konnte im gesamten Test überzeugen. Die Volumengröße genau richtig, um leicht zu befüllen, ohne zu klobig zu wirken. Dazu die einfache praktische Bedienung und äußerst schnelle Montage, die keine Wünsche offen ließen. Als i-Tüpfelchen kam die Wasserdichtigkeit oben drauf. Verdienter Testsieger mit attraktivem Preis.
Restrap Tool Roll
- Volumen: k. A., wird gewickelt wie ein Wrap
- Montage: Ein Riemen
- Material: Hypalon Konstruktion
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): k. A.
- Gewicht: 91 g (gewogen)
- Preis: 41,99 Euro
Stauraum: 👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧
In der Praxis
Prima ist die Schnalle, mit der ein Schlauch fest fixiert werden kann. Die oberhalb angebrachte Lasche schützt zusätzlich gegen unbeabsichtigtes Herausrutschen. Wenn die Tasche gewickelt wird und mit dem äußeren Gummiband gesichert ist, trägt sie jedoch zusammen mit einem Standard-Schlauch und einer CO2-Kartusche sehr dick auf und wirkt sehr klobig.
Durch die Konstruktion einer "klassischen" Werkzeugtasche sticht sie natürlich aus dem Testfeld heraus. Dennoch ist die Anbringung an den Sattel durch einen einzigen Riemen fast identisch, wie es bei anderen Modellen der Fall ist. Dies erfolgt unkompliziert, die Tasche sitzt fest und sicher. Wenn es einen Nachteil gibt, dann der, dass sie bei Bedarf stets komplett abgenommen werden muss. Dieser Fakt ist aber zu vernachlässigen.
Konstruktionsbedingt bietet sich Wasser oben und unten an der Tasche stets eine Chance einzudringen. Der Inhalt war dementsprechend feucht nach dem Regenschauer-Test. Das Außenmaterial an sich hält Wasser effizient ab.
Fazit
Minimalistische Satteltasche, mit der sich alles notwendige Mitführen lassen kann. Dick trägt sie auf, wenn als Ersatzschlauch einer aus Butyl mitgeführt wird. Tipp: lieber einen Ultraleichtschlauch nehmen, der verringert das Volumen. Der Inhalt saß dank des umlaufendes breiten Gummizugs zu jeder Zeit fest in den einzelnen Unterteilungen. Das äußere Material ist wasserfest, konstruktionsbedingt kann aber oben und unten Feuchtigkeit und Dreck eindringen.
Rose Saddle Bag 0,5 l
- Volumen: 0,5 l
- Montage: Zwei Klettriemen
- Material: Polyesterstoffe, außen 600D; innen 150D Ripstop
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): ja
- Gewicht: 90 g (gewogen)
- Preis: 39,95 Euro
Stauraum: 👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧
In der Praxis
Logischerweise lässt sich wegen des Packmaßes und der Innentasche das gesamte Material mehr oder weniger nur hineinstopfen. Das Testmaterial benötigte den kompletten Platz dieses Säckchens, welches sich einigermaßen vernünftig durch den Kordelzug schließen ließ. Den Sack bekommt man leicht in die Tasche gestopft, der Wickelverschluss fühlt sich nur bedingt stabil genug an und war mit dem vorgegebenen Inhalt nur schwer ein Stück aufzurollen. Die magnetischen Fidlock-Schnallen verschließen die Tasche schlussendlich sicher.
Zwei stabile Riemen mit Klettverschluss lassen Roses Saddle Bag zügig und leicht anbringen. Prima: der Riemen für das Sattelgestell lässt sich in drei unterschiedlichen Schlaufen positionieren. Das Öffnen und Schließen erfolgt leicht mittels flexiblen Rollverschluss, der innere Packsack ist so schnell entnommen oder auch wieder hineingetan. In der Praxis funktionierte das einfach und zügig. Die Magnetverschlüsse hielten verlässlich.
Der Regenschauer-Test zeigte die Schwächen der Rose Saddle Bag. Hielt der innere Packsack die Feuchtigkeit noch einigermaßen ab – der Kordelzug sollte sehr stramm zugezogen werden – drang durch die eigentliche Tasche schnell Wasser ein.
Fazit
Klein, aber fein. Auch wenn der Inhalt etwas gestopft werden muss, bietet Roses Saddle Bag Platz für alles Wichtige. Der Packsack lässt sich schnell entnehmen, die Tasche verbleibt am Sattel. Minimalistisches Design, allerdings mit leichten Schwächen beim Regenschutz.
SKS Racer Click 800
- Volumen: 0,8 l
- Montage: Click-Halterung, ein Klettriemen
- Material: 70% Polyester, 30% Polyamide
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): wasserabweisend
- Gewicht: 154 g (gewogen)
- Preis: 22,99 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧🌧🌧🌧
In der Praxis
Die drei Netztaschen sind hilfreich beim Verstauen der Tools. Dies erfolgt zudem recht einfach, das Testmaterial war schnell und übersichtlich untergebracht. Trotz des schmalen Designs der Tasche, die ein weites Hineingreifen mit großen Händen nicht ganz so einfach macht. Genügend Platz für eine Notfall-Riegel wäre dennoch gewesen.
Die Klick-Halterung wird mit zwei Inbusschrauben fest am Sattel montiert. Die Tasche lässt sich dadurch leicht anbringen und auch wieder lösen. Dennoch ist der Einrastpunkt nicht ganz eindeutig. Der Klettverschluss verhindert ein zu starkes Wackeln bei Fahrt zusätzlich. Gut zu wissen: Es gibt die Tasche auch als Racer 800 Strap, dann nur mit Straps zur Befestigung am Sattel. Der Reißverschluss lässt sich dank üppigen Zipper sehr leicht bedienen und gefiel uns gut.
Der laminierte Reißverschluss hielt Wasser gut stand, nur ganz leicht am Rand drang etwas Feuchtigkeit ein, ohne an das Ersatzmaterial zu kommen. Möglich wird dies durch eine recht steife Klappe, an der Reißverschluss angebracht ist und ihn dadurch in Form hält.
Fazit
Die SKS Racer 800 Click konnte sich als echter Helfer bewähren und zeigte keine großen Schwächen. Durch die Klick-Halterung trägt sie zwar etwas mehr auf, ihr Volumen ist ideal für längere Touren, wenn ein oder zwei Riegel mehr eingepackt werden müssen. Die Bedienung überzeugte, genau wie das wasserabweisende Material, das auch einem starken Regenschauer standhält.
Topeak Elementa Seatbag M
- Volumen: 0,5 l
- Montage: Klettgurte
- Material: 1000D Polyester
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): wasserabweisend
- Gewicht: 56 g (gewogen)
- Preis: 19,95 Euro
Stauraum: 👜👜👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧
In der Praxis
Weit zu öffnen ist die Topeak Elementa Seatbag. Dazu bietet sie mehr Platz, als sie augenscheinlich hergibt. Dadurch lassen sich hervorragend sämtliche Werkzeug-Tools verstauen und Dank des gelben Innenfutters selbige schnell auffinden. Ein Herumkramen entfällt. Besonders gut gefielen uns die zwei breiten Gummibänder unterhalb der Tasche, da die Kartuschen dort fest und sicher an ihrem Platz sitzen.
Sicherer Sitz auch dank des "Rail Wing-Systems", einem zweiten Mini-Klettverschluss, der die Tasche auch an Ort und Stelle hält, wenn man an die Tasche selbst heranmuss und den großen Reißverschluss dazu öffnet. Der Hauptverschluss lässt sich leicht um das Sattelgestänge anlegen, die Schnallen-Seite ist jedoch recht kurz geraten und ist bei der Anbringung etwas frickelig. Da die andere Seite jedoch sehr lang ist, werden die unterhalb eingesteckten CO2-Kartuschen zusätzlich hervorragend festgehalten. Der breite Zipper am Reißverschluss ist auch für Handschuhträger prima zu greifen.
Überraschenderweise drang trotz laminierten Reißverschluss so viel Feuchtigkeit ein, dass innen liegendes Ersatzmaterial zumindest am Rand beeinträchtigt wurde.
Fazit
Überzeugend im Packtest, zudem werden zwei CO2-Kartuschen unter der Tasche sicher gehalten. Das Klettriemen dürfte gern etwas länger sein. Einzig der Reißverschluss der sehr gut verarbeiteten Tasche zeigt überraschend eine leichte Schwäche bei der Wasserfestigkeit.
Vaude Race Light M
- Volumen: 0,4 l
- Montage: Klettverschluss
- Material: Hauptmaterial 100% Polyester (recycelt) 400D Polyurethan coated
- Wasserdichtigkeit (Herstellerangabe): wasserabweisend
- Gewicht: 74 g (gewogen)
- Preis: 17 Euro
Stauraum: 👜👜👜
Montage: 🛠🛠🛠🛠
Handhabung: 👍👍👍👍
Wasserdichte: 🌧🌧
In der Praxis
Die Lasche ist etwas sperrig, die Öffnung ist dadurch unnötig eng. Ein bisschen mehr Flexibilität würde der Tasche guttun. Aufgrund der Größe ist der Stauraum natürlich begrenzt, ein Stopfen lässt sich daher nicht vermeiden. Die Fächer sind klein, lassen sich aber einigermaßen sinnvoll bepacken. Das komplette Testmaterial konnten wir jedoch unterbringen.
Lange Riemen lassen die Vaude Race Light M an jedem Sattelgestänge fix und vor allem stramm anbringen. Bei Fahrten sitzt sie sicher an Ort und Stelle. Der Reißverschluss hakelt nicht und kann durch die angebrachte Schlaufe so auch leicht mit Handschuhen bedient werden.
Die Schwachstelle der Tasche ist der Reißverschluss. Dort drang ringsherum schon nach kurzer Zeit deutlich Feuchtigkeit ein, sodass der Inhalt nicht verschont wurde. Da die Tasche wasserabweisend sein soll, täte ihr ein anderer, laminierter Reißverschluss gut.
Fazit
Schicke, minimalistische Taschemit hochwertiger Verarbeitung und Platz für das Nötigste. Lange Riemen lassen die Vaude Race Light M fix und stramm anbringen. Der Reißverschluss ist leicht zu bedienen, zeigt aber trotz der Herstellerangabe "wasserabweisend" Schwächen bei Regen.