Rennrad im Test: Fondriest Ronse

Fondriest Ronse im Test
Fair kalkuliertes Rennrad mit großem Namen

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Ein Rennrad für große Stunden: Das Ronse aus der Bikeschmiede von Maurizio Fondriest trägt nicht nur die Signatur des italienischen Klassiker-Spezialisten auf dem Sitzknoten, sondern auch den Namen seines größten Triumphs: Im belgischen Ronse gewann Fondriest 1988 mit gerade einmal 23 Jahren den Weltmeistertitel auf der Straße.

Im Test zeigte sich, dass das Ronse jedoch nicht nur auf Pflasterstrecken überzeugt. Vielmehr entpuppt es sich als waschechter Allrounder. Dank der aufgezogenen 30er-Reifen nimmt es schlechten Untergrund nicht krumm, maximal passen laut Fondriest bis zu 32 mm breite Pneus in den Rahmen – perfekt, um damit selbst einmal die flämischen Pavé-Sektoren unter die Reifen zu nehmen. Oder die weißen Schotterstraßen der Toskana. Dabei gefällt das Ronse mit angenehmer Laufruhe und gutem Komfort – am Heck wie an der Front mit dem leicht nach vorne gepfeilten Vision Metron 5D-Cockpit. Insbesondere der Oberlenker liegt gut in der Hand und erlaubt sichere Radkontrolle.

Doch nicht nur auf dem platten Land gefällt das Ronse, auch in bergigem Terrain erweist sich das Ronse als sehr souveräner, angenehmer Begleiter. Stets bereit, noch ein paar Höhenmeter mehr zu sammeln. Dank 50/34-Kompaktkurbel und der 11–34er-Kassette steht gar eine 1:1-Übersetzung für steile Rampen zur Verfügung. Mit einem Komplettgewicht von 7,8 Kilo und den knapp unter 3000 Gramm wiegenden Laufrädern ist das Ronse zwar kein Leichtgewicht, was vor allem bei Antritten spürbar ist. Nein, hier gehen viele andere Räder explosiver nach vorn. Ausdauernd und entspannt klettern kann das Ronse dagegen mit Bravour. Die Geometrie des Renners bringt den Fahrer allerdings in eine leicht gestreckte Sitzposition: Wer viele Stunden im Sattel verbringen möchte, könnte sich einen etwas kürzeren Rahmen wünschen. Die Haltung auf dem Rad fiele dann etwas aufrechter aus.

Das gefällt 👍

Ob Pavés, Strade Bianche oder Stelvio: Das ausgewogene Ronse zeigt sich allen Herausforderungen gewachsen.

Das weniger 👎

Gerade für lange Touren in den Bergen dürfte die Sitzposition etwas rückenfreundlicher ausfallen.

Das perfekte Rad für...

... alle, die einen sehr durchdachten, fair kalkulierten Allrounder mit sportlicher Sitzgeometrie suchen, der einen großen Namen trägt und sich von der breiten Masse abhebt.

*Größe 56, ohne Pedale