Optisch erinnert der brandneue Renner an Pinarellos Top-Modell Dogma, auch er kommt mit der charakteristisch geschwungenen Gabel, ähnlichen aerodynamisch optimierten Rohren, einer flächigen, im Rahmendesign lackierten Aero-Sattelstütze sowie tief angesetzten Sitzstreben – auf den ersten Blick ist das F7 kaum vom Dogma zu unterscheiden. Und bei einem Blick bleibt es in den seltensten Fällen: Das F7 zieht die Aufmerksamkeit Umstehender geradezu magisch auf sich.

Komplett integriert: alle Bremsleitungen im Talon Ultra Light-Cockpit von Most.
Tempo bolzen
Aber die Magie beschränkt sich längst nicht auf äußere Reize. Auch auf der Straße weiß das F7 zu gefallen, präsentiert sich in seinem Element und begeistert mit dem sportlich-direkten Handling seines steifen, leicht asymmetrischen Rahmens, der jedes eingesetzte Watt nahezu verlustfrei auf die Straße bringt. Antritte werden unmittelbar in Tempo umgesetzt, hohes Tempo hält das F7 mit spielerischer Leichtigkeit. Was aber auch nicht weiter wundert, denn schon mehrfach haben die Pinarello-Entwickler bewiesen, dass sie extrem aerodynamische Rennräder bauen können.

Zwar hat Pinarello das F7 preislich spürbar unterhalb des sündhaft teuren Profi-Renners Dogma angesiedelt, doch auch für die getestete Version mit Shimanos Ultegra Di2 wandern bereits stolze 8850 Euro über den Ladentisch.
Der Rahmen des Pinarello F7
Das spürt man auch bergab, wenn man mit dem F7 auf die Jagd nach der eigenen Bestzeit geht. Dank des laut Pinarello nur 950 Gramm schweren Rahmens liegt das F7 wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße – egal bei welchem Tempo. Flattern, Unruhe? Mitnichten, auch schnelle Kurven nimmt es präzise und gelassen. So vermittelt der Renner viel Sicherheit, um jedwede Abfahrt im Temporausch einfach nur zu genießen.

Schick und aerodynamisch: die in den Rahmenfarben lackierte Sattelstütze. Die Gabelscheiden sind charakteristisch geschwungen.
Bergauf beweist sich das F7 endgültig als Allrounder, den auch steile oder lange Anstiege nicht schrecken. Darüber hinaus steckt das Rad voller innovativer Details: So ist der Di2-Akku nicht wie sonst vielfach üblich in der Sattelstütze verbaut, sondern unten am Innenlager – bei dem Pinarello übrigens den Trend zurück zur wartungsfreundlich-geschraubten BSA-Variante mitgeht.

Bei den Laufrädern setzt Pinarello auf die Eigenmarke Most, aufgezogen sind Pirellis Trainingsreifen P7 Sport.
Gewicht und Komfort
Mit 8,0 Kilo reißt das F7 zwar keine Gewichtsrekorde – insbesondere nicht für Rennräder dieser Preisklasse –, aber dank seines einzigartigen Charakters, der diesen unglaublichen Fahrspaß vermittelt, verzeiht man dieses Manko gerne. Gleiches gilt für die windschlüpfige Sattelstütze, die beim Komfort einen zwar ordentlichen, aber keineswegs herausragenden Wert im RB-Labor liefert. Immerhin sorgen die 30 mm breiten Reifen für etwas Dämpfung. Schade nur, dass Pinarello dem F7 keine angemessenen Pellen spendiert: Pirellis P7 gehen eher als Trainingsreifen durch. Wobei: Mit Topreifen wäre die Suchtgefahr, die von diesem Renner ausgeht, vermutlich noch größer ...
👍 Das gefällt
Der steife Rahmen und das agile Handling des F7 sorgen für jede Menge Fahrspaß. Bergauf wie bergab.
👎 Das weniger
Ein hochwertigerer Reifen als Pirellis Trainingsreifen P7 wäre dem hohen Niveau des F7 eher angemessen.
💗 Das perfekte Rad für...
... alle, die einen Toprenner auf Profi-Niveau suchen, der nicht in der obersten Preisklasse rangiert und dennoch als vielseitiger, charakterstarker Allrounder überzeugt.
Mehr Informationen beim Hersteller: Pinarello