Shimano 105 12fach Schaltgruppe R7100 im Test

Schalten auf höchstem Niveau
Shimanos 105 12fach Schaltgruppe R7100 ausprobiert

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Veröffentlicht am 08.01.2024
Shimano 105,Kurbel
Foto: Bjoern Haenssler

Ein kurzes Fingertippen mit wenig Kraft, ein Klick – und schon liegt die Kette auf dem nächsten Ritzel. Und das so leise, dass man bei kleinen Gangsprüngen schon mal einen Blick nach hinten riskiert, um zu sehen, ob die neue Shimano 105 wirklich geschaltet hat. Was Shimano mit der neuen Gruppe vorgestellt hat, ist Feinmechanik auf höchstem Niveau. Natürlich gibt es nach wie vor viele, die sich auch eine mechanische Ultegra mit zwölf Ritzeln wünschen, aber nach einer Runde mit der beeindruckend souverän funktionierenden 105 stellt sich die Frage fast zwangsläufig, wie sich eine Ultegra – außer in Sachen Prestige und eventuell beim Gewicht – noch groß abheben könnte.

Die Entscheidung der Japaner, dass es eben keine mechanischen Ultegra- und Dura-Ace-Gruppen mit zwölftem Ritzel geben soll, wird so nachvollziehbarer. Und was die Schaltperformance angeht, gibt’s bei der neuen 105 nix zu meckern. Das neue, komplett überarbeitete Shadow-Schaltwerk erlaubt die bereist erwähnten extrem geschmeidigen Gangwechsel, und auch der Umwerfer hebt die Kette selbst unter Last klag- und problemlos auf das jeweils andere Kettenblatt.

"Schalten auf höchstem Niveau: Mit der neuen 105 gibt’s keinen Grund mehr, eine mechanische Ultegra zu vermissen". – Christian Brunker, Redakteur

Shimano 105 mit verbesserter Ergonomie

Am Cockpit gefällt die verbesserte Ergonomie der STIs, die sehr angenehm in der Hand liegen und viele Griffvarianten erlauben. Ein weiteres Highlight sind die neuen Kassetten: Die 105 gibt es neben dem bekannten 11–34er-Paket nun auch mit 11–36er-Kassette. Gerade diese erlaubt es zusammen mit einer 50/34-Kompaktkurbel auch, steile Rampen mit kniefreundlich hoher Trittfrequenz in Angriff zu nehmen. Auf langen Pässetouren werden wohl die meisten Hobbyfahrer die leichtere Übersetzung durchaus zu schätzen wissen. Und das Beste dabei: Dank dem zusätzlichen Ritzel geht nichts von der bekannten, ausreichend feinen Gangabstufung verloren. Das 36er-Rettungsringritzel kommt quasi als Bonus.

Weiterhin profitiert die neue 105 von verbesserten Bremsen. Dank des größeren Abstands zwischen Bremsbelägen und -scheiben (wie schon bei der Ultegra Di2 und Dura-Ace Di2) neigt sie weniger zum Schleifen, lässt sich aber dennoch sehr gut dosieren und gefällt mit ihrem präzisen Druckpunkt.

Stevens Bikes,Shimano 105 Schaltgruppe
Bjoern Haenssler

Viele gute Gründe zur Vorfreude auf neue Kompletträder mit Shimanos aktueller 105. Schade nur, dass die bislang noch selten im Handel oder auch nur auf den Hersteller-Webseiten zu finden sind. Wie man aus der Industrie hört, sind entsprechende Modelle zwar in Planung, da aber teils noch große Bestände mit der Vorgängergruppe auf ihren Abverkauf warten, haben es viele Anbieter weniger eilig.

Ausprobiert

 sehr geschmeidige Gangwechsel

 Bremsgriffe liegen gut in der Hand

 fein abgestufte Kassette mit 36er-Ritzel

  • Preis UVP: 1143,55 Euro
  • Gesamtgewicht: 3015 g*

*mit 11-34er-Kassette und 50/34-Kompaktkurbel

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