Laufräder Reserve 34/37 DT Swiss 180 im Test

Leichte und steife Laufräder
Laufräder Reserve 34/37 DT Swiss 180 im Test

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Veröffentlicht am 15.11.2023
CYCLING-FRA-TDF2023-STAGE17
Foto: AFP

Dabei ist interessant: Vingegaard siegte auf keinem Vollcarbonlaufradsatz geschweige denn einem Prototyp, sondern auf klassisch eingespeichten Laufrädern aus Standardkomponenten – wenn auch sehr edlen. Herzstück sind Carbon-Felgen von Reserve mit gemischtem Profil: Das Vorderrad ist 34 Millimeter hoch und innen 23 Millimeter weit, das Hinterrad kommt mit 37 Millimetern Höhe und 22er-Maulweite.

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Reserve

Laut Hersteller Reserve – einer US-Marke der Pon-Gruppe, zu der auch Cervélo und Santa Cruz zählen – soll dies eine optimale Balance aus Gewicht, Stabilität und Aerodynamik gewährleisten. Kein leeres Versprechen, wie sich im ROADBIKE-Labor zeigte: Der Satz gefiel mit tadellosem Aufbau – mittig zentriert ohne Höhen- oder Seitenschläge – und einem Gesamtgewicht von unter 1300 Gramm, das Vorderrad wiegt 589, das Hinterrad 705 Gramm. Mit 91 Nm/° ist das Vorderrad zudem ausgesprochen seitensteif, auch das Hinterrad erreicht mit 77 Nm/° einen sehr ordentlichen Wert.

Treibenden Kraft: Laufräder Reserve 34/37 DT Swiss 180

In der Praxis machen sich Leichtgewicht und Steifigkeit positiv bemerkbar: Die Laufräder beschleunigen auffällig spritzig, im Wiegetritt tanzt das Rad geradezu unter dem Fahrer, auch bei Antritten oder Sprints gehen die Reserve 34/37 pfeilschnell nach vorn. Man ertappt sich dabei, immer noch ein bisschen mehr Druck geben zu wollen oder die Mitfahrer am Berg mit einem kurzen Sprint in Verlegenheit zu bringen. Hohes Tempo halten die Laufräder spielend – auch eine Folge der sehr leicht laufenden Lager. Die Lenkung ist präzise, in schnellen Abfahrten kommt keine Unsicherheit auf, doch sind Windböen oder überholende Lastwagen deutlicher zu spüren, als man angesichts der nicht allzu hohen Vorderradfelge erwarten würde.

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Moritz Pfeiffer

Jonas Vingegaards Laufräder machen richtig Spaß! Mit Tubeless-Reifen sollte man aber keinen Defekt haben." Moritz Pfeiffer, Redakteur

Größtes Manko: Tubeless-Reifen verschiedener Hersteller ließen sich von den Laufrädern nur mithilfe einer Zange demontieren, die man unterwegs im Defektfall kaum dabeihaben dürfte – womöglich eine Folge der ausgeprägten "Höcker" der Carbon-Felgen (das Felgenband war einfach gewickelt). Tube-Type-Reifen ließen sich dagegen problemlos demontieren. Positiv: Mit anderen Naben kommen die Laufräder deutlich günstiger (mit DT 240: 2299 Euro, mit DT 350: 1799 Euro).

Spezifikationen und Ergebnis

 leicht & steif

 spritzig & tempofest

 auch günstiger konfiguriert erhältlich

 nervös bei Windböen

 Tubeless-Demontage