Erst Shimano, jetzt Sram: Nachdem der Schaltungshersteller aus Japan vor einigen Wochen zur Überprüfung von Millionen Kurbeln aufgerufen hat, gibt es jetzt auch bei dem Mitbewerber aus den USA einen ähnlichen Vorgang. Bislang richtet sich der entsprechende Überprüfungsaufruf allerdings ausschließlich an Fachhändler.
Bei unzureichend angezogener Schraube könnte der Schalt-/Bremshebel während der Fahrt verrutschen.
Konkret geht es um die Befestigung von 12-fach-Schalt-/Bremshebeln der Etap-AXS-Elektronik-Schaltgruppen Red, Force, Rival und Apex. Und zwar um solche Hebel, die vor dem 1. Juli 2023 produziert wurden. Aktuell betrifft die Überprüfungsaktion zudem nur sogenannte Aftermarket-Produkte. Also Schalt-/Bremshebel, die von Händlern separat verkauft werden. Bereits von Fahrradherstellern werkseitig montierte Hebel sowie nachträglich von qualifizierten Fahrradmechatroniker:innen montierte Hebel sind laut Sram nicht betroffen.
Im Februar 2024 wird aus dieser Überprüfung nun in den USA und Kanada ein waschechter Rückruf – für die EU gilt der allerdings bislang nicht. Wer Sorge hat, dass seine nachträglich gekauften und selbst installierten Hebel aus Etap-AXS-Reihe von Red, Force, Rival oder Apex betroffen sein könnte, für den hat Sram sowohl ein PDF mit Schritten zur Überprüfung sowie ein YouTube-Video online geschaltet:
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Wer sich selber an die Hebel nicht herantraut, kann zum Händler seines Vertrauens gehen und diese dort überprüfen lassen – Sram übernimmt dafür die Kosten.
Hintergrund: Hebel könnte verrutschen
Bei den infrage kommenden Hebeln besteht die Möglichkeit, dass zu viel Schraubensicherung aufgetragen wurde. Solche Materialien sind etwa unter dem Markennamen Loctite bekannt. Der Überschuss an Schraubensicherung könnte dazu führen, dass die Klemmschrauben für die Hebel nicht korrekt angezogen werden. Und zwar auch bei Einhaltung des empfohlenen Drehmoments. Als Folge könnten die Hebel während der Fahrt verrutschen. Dies kann laut Sram "zu einem Sturz aufgrund von Kontrollverlust" führen. Für betroffene Hebel stellt Sram den Händlern ein Austauschset mit zwei Schrauben zur Verfügung. Mit einem grünen Aufkleber sollen die Packungen der aktualisierten Hebel markiert werden.
Zu der Frage, ob auch Endkunden betroffen sind, macht Sram derzeit keine Angaben. Roadbike empfiehlt: Wer seine Sram-Hebel selbst montiert hat und sich nicht sicher ist, sollte diese im Zweifel beim Fachhändler vor Ort einmal kontrollieren lassen. Ob Hebel betroffen sind, lässt sich am Barcode-Aufkleber auf der Verpackung erkennen. Steht dort als Datum "WK 26 2023" für die Kalenderwoche 26 im Jahr 2023 oder ein früheres Datum, sind die Hebel betroffen.
Zunächst hatte Sram lediglich Fachhändler in Kanada und den USA informiert. Mittlerweile wurde die Überprüfung mindestens auf Europa ausgeweitet.
