Um den richtigen Begleiter für die dunkle Jahreszeit zu finden, hat MOUNTAINBIKE acht LED-Helmlampen im Labor und in der Praxis getestet. Preislich liegen die Bikelampen zwischen 80 und 324 Euro. Nicht gerade günstig, wenn man bedenkt, dass man die Lampen nur so lange braucht, bis der Frühling naht.
Oder doch nicht? Denn vielleicht knüpfen Sie die Anschaffung einfach an ein neues Ziel. Eventuell reizt Sie ja ein 24-Stunden-Rennen wie in Duisburg, Stuttgart oder Finale Ligure – dort kommen die Strahler auch im Sommer zum Einsatz.
Test 2017: Die neuesten Bikelampen. Hier geht es zur Fotostrecke
Die besten Bikelampen 2017/2018
Wir haben die neuesten Helmlampen aus dem Modelljahr 2017/2018 getestet. Hier geht es zur Fotostrecke





Bikelampen mit mächtig viel Power
Die neuesten LED-Helmlampen bieten enorme Power. Die Lichtleistung der Radlampen ist so hoch, dass sie fast schon gefährlich hell sind. Nehmen Sie deswegen beim Gebrauch Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer und Waldbewohner. Tipp: Schalten Sie bei Begegnungen auf die niedrigste Helligkeitsstufe oder halten Sie eine Hand vor die Bikelampe.
Auch High-Tech-Fans und Produkt-Nerds kommen mit den 2016er Lampen auf ihre Kosten. So bietet zum Beispiel Lupines neue Piko R 4 eine Bluetooth-Fernbedienung und eine App, die ein individuelles Setup ermöglicht. Wunderschöne, klassische Alu-Fräskunst zeigt hingegen die Hope.
Um der Technik auf den Zahn zu fühlen, setzt MountainBIKE seit Jahren höchste Standards in Sachen Labor- und Praxistest. Zusammen mit der Hochschule Heilbronn wurde jede einzelne LED-Lampe vermessen und anschließend von erfahrenen Testern in der Praxis geprüft.
Generell gilt dabei: Die Power muss auf den MTB-Trail. Das heißt, dass die messbare Lichtleistung, etwa die Lichtmenge (Lumen), zwar wichtig, aber nicht entscheidend ist. Erst eine perfekte Ausleuchtung sorgt für sichere Sicht im Wald.
In dem Punkt ragen die Modelle von Hope, Led Lenser und Lupine heraus. Zudem bewertete die Testredaktion das Gewicht, die Akku-Leistung und die Bedienung. Ergebnis: Das beste Gesamtpaket bietet die teure Lupine Piko – Testsieg!
So testet MountainBIKE die LED-Lampen
Genaue Messmethoden und praxisrelevante Aussagen sind Bedingung für den einzigartigen Outdoor-Lampentest von MountainBIKE. An der Hochschule Heilbronn wurden die acht LED-Leuchten im Labor für technische Optik in einen vollautomatischen Goniometer gespannt, um so die Ausleuchtung sowie die Lichtstärke der Prüflinge zu ermitteln.
Ein Motor bewegt die Lampen über ein definiertes Raster von 74 Zeilen und 74 Spalten. Mit dem in fünf Metern Entfernung angebrachten Luxmeter werden die Daten aufgezeichnet. Der Messbereich ergibt sich von der Lampenmitte ausgehend durch eine Auslenkung von +/– 20 Grad in der Vertikalen und Horizontalen (siehe Schema unten).
Während der Messung werden die Lampen luftgekühlt. Außerdem werden die Messungen im „eingeschwungenen“ LED-Zustand durchgeführt. Sprich, die Lampe leuchtet erst einige Minuten, bevor die Messung startet. Grund: Direkt nach dem Einschalten erreichen Lampen kurzzeitig eine maximale Leuchtkraft, die sie im Dauerbetrieb nicht abrufen können.
Die gesammelten Werte, wie Candela, Lumen und der Halbwertswinkel, erlauben Rückschlüsse auf Helligkeit und Lichtverteilung der Leuchten. Wichtiger Hinweis: Die Angabe der Lichtmenge (Lumen) bezieht sich auf den in einem begrenzten Messfeld im Labor ermittelten Wert.
Viele Hersteller messen in einer sogenannten Ulbrichtkugel, in der der gesamte Lichtstrom, also auch die ungerichtete Lichtabgabe (in einem 180°-Winkel), gemessen wird, was Abweichungen der MountainBIKE-Messwerte von den Hersteller-Angaben zur Folge hat. Zudem stellten die Tester fest, dass es auch Modellabweichungen, also Qualitätsschwankungen, geben kann. Laut Prof. Dr. Ott von der Hochschule Heilbronn bis zu 30 Prozent!
In die Bewertung fließen Lichtmenge und Lichtverteilung je zu 20 Prozent ein. Die Leuchtzeit, in der höchsten Leuchtstufe ermittelt, zählt mit 15 Prozent zum Gesamtergebnis. Das Gewicht steuert weitere zehn Prozent der Gesamtnote bei.
Neben dem Labortest mussten sich die Lampen in der Praxis bewähren: Montage, Bedienung und wählbare Lichtmodi fließen unter dem Punkt Handhabung mit 15 Prozent ein. Um einen aussagekräftigen Fahreindruck (20 Prozent der Endnote) zu bekommen, schob die Testmannschaft Nachtschichten, fuhr mit den Lampen eine standardisierte Testrunde auf Trails und Forstwegen.


Was sagen die Lichtwerte aus?
Candela ist die gemessene Lichtstärke, unabhängig von der Entfernung des Lichtmessgeräts. Der Lichtkegel unten zeigt neben dem maximalen Candela-Wert, der in der Mitte des Strahls liegt, die Lichtmenge in Lumen. Die Menge bezieht sich auf den gesamten Raum, bei der MountainBIKE-Messung ein bestimmtes Messfeld. Der Halbwertswinkel zeigt, ab welchem Winkel die Stärke (Candela) nur noch halb so groß ist. Er sagt aus, wie gleichmäßig die Lampe das Gelände ausleuchtet.

StVZO-Vorschrift
Um im Straßenverkehr regelkonform unterwegs zu sein, benötigen Sie eine Lampe, die der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entspricht. Diese schreibt einen nach oben hin abgeschnittenen Lichtkegel vor, damit andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden (nachfolgendes Doppelbild, oberes Beispiel).
Alle Lampen im Test sind nicht StVZO-zugelassen (unteres Beispiel). Anhand der Beispiele ist jedoch gut zu erkennen, dass StVZO-Leuchten auf Schotterpisten und Trails nur wenig Sinn machen, da herabhängende Äste oder Hindernisse bei hohen Geschwindigkeiten nicht erkannt werden können.
