Diese Hipbags haben wir getestet | Preis | Testergebnis | Hier können Sie die Hipbags kaufen |
80 Euro | Sehr gut | ||
50 Euro | Sehr gut | ||
120 Euro | Sehr gut | ||
88 Euro | Gut | ||
80 Euro | Sehr gut | - | |
39 Euro | Gut | - | |
80 Euro | Sehr gut | ||
93 Euro | Sehr gut |
Hüftengold
Schnauzbart, Dreiviertel-Hosen, Socken in Sandalen und Hipbags waren bis vor Kurzem noch so cool wie eine Magen-Darm-Grippe oder Lenkerhörnchen mit Klingel dran. Aber Trends machen auch vor Bikers Zubehör nicht halt. Aktuell gilt: Hipbags sind hip, nicht nur für den bikenden Hipster. Doch welche handfesten Argumente sprechen für die schmalen Hüfttaschen mit ihren durchschnittlich vier bis fünf Litern Fassungsvermögen, und für welchen Einsatzzweck sind sie gedacht?

Warum sind Hip Bags beim Mountainbiken praktisch?
Grundsätzlich sind natürlich kurze, knackige Runden bei warmem Wetter die Domäne von Hipbags. Dank ihrer schmalen Bauform bleibt der Rücken weitgehend unbedeckt und damit schwitzfrei. Die meisten Modelle sind auch daher nur für "sichere" Bedingungen geeignet, da sie schlicht zu wenig Stauraum für Wetterschutzkleidung wie Regenjacke und -hose bieten. Was hineingeht, ist schnell aufgezählt: Trinkblase, Werkzeug, Pumpe, Schlauch, Schlüssel, Smartphone und ein Paar Riegel oder Gels finden in allen Modellen Platz. Nur größere Taschen wie die Osprey bieten auch einer Regenjacke noch Platz. Es gibt Varianten mit außen liegenden Verstaumöglichkeiten (etwa von Ion oder Source), die das Anbringen von weiterem Zubehör wie Protektoren erlauben. Zwar lässt sich mit Gewalt auch in die kleineren Modelle weiteres Zubehör quetschen, deren Hüftauflagen beulen dann aber deutlich aus, wodurch die Tasche undefiniert sitzt und beim Biken nervig wippt.

Theoretisch komfortabel

Beim klassischen Rucksack ruht die Hauptlast im Idealfall auf dem Beckenkamm. Hipbags bringen sogar ihr gesamtes Gewicht hier "zum Tragen", müssten also den Rucksack in Sachen Komfort eigentlich übertreffen. Auch entlasten sie logischerweise Schultern und Nacken, die bei einem falsch eingestellten Rucksack leicht verkrampfen können. Doch der Komfortgewinn ist nur in der Theorie vorhanden. Unser Praxistest mit etwa drei Kilo Zuladung zeigte: Hipbags sind nur bei geringer Zuladung wirklich komfortabel tragbar. Die im Vergleich zum Rucksack fehlenden Schultergurte bewirken, dass das Gewicht ständig nach "hinten unten" zieht und somit den bei Bikern durch die leicht nach vorn gebeugte Sitzhaltung ohnehin belasteten unteren Rücken strapaziert. Beim klassischen, gut eingestellten Rucksack tragen die Schultergurte zwar keine große Last, verhindern aber diese Zugbelastung des unteren Rückens und sorgen für eine gleichmäßig definierte Lastverteilung. So reduziert sich das Komfortplus der hippen Bags auf die bessere Belüftung des oberen Rückens. Ein anderer, ungewollter Effekt tritt auf, trägt man Hipbags im Winter. Denn viele Softshell-Jacken besitzen gegen den Hitzestau unter dem Rucksack luftdurchlässige Materialien am Rücken. Hier pfeift nun eiskalter Fahrtwind den Rücken herab und nötigt den Biker zum Tragen einer winddichten Regenjacke mit Winterunterhemd.

Wie teuer ist eine gute Hipback?
Die meisten Hüfttaschen kosten inklusive Trinkblase mit 1,5 Liter Volumen so viel wie ein hochwertiger Tourenrucksack: um 80 bis 90 Euro. Ausreißer in Sachen Preis sind das teure Modell von Evoc für 120 Euro sowie die Tasche von Sportartikel-Riese Decathlon, die für unter 40 Euro viel bietet. So wird die Aufsatztasche der Rockrider entweder per Klett nur von oben geöffnet oder mit einem gekoppelten Doppelreißverschluss ganz aufgeklappt. Hier stand offensichtlich Platzhirsch Evoc Pate, und wie bei der Evoc-Tasche ist auch die Hüftauflage der Rockrider stabilisiert. Tipp für XXLBiker: Die Modelle von Deuter und Osprey bieten mit einer Umschließlänge von über 130 cm genügend Spielraum für kräftigere Staturen.
Die überaus preisgünstige Rockrider schnappt sich den Kauftipp, leistet sich für knapp die Hälfte des durchschnittlichen Kaufpreises keine groben Schnitzer, auch wenn sie etwas "billig" wirkt. Für gelegentliche Ausfahrten ist sie aber absolut ausreichend. Wer auf wertige Materialien achtet, greift zu den Taschen von Camelbak, Evoc, Osprey oder Race Face. Diese punkten mit sehr ausgereiften Detaillösungen, sauberer Verarbeitung und zumeist sehr guter Handhabung. Die Hipster Ultra 5L von Source erntet den Testsieg mit knappem Vorsprung, vor allem aufgrund der ebenfalls tadellosen Verarbeitung, ihres hohen Tragekomforts und der umfangreichen Ausstattung.


Preis: 80 Euro
Gewicht: 329 g
Volumen/Trinksystem: 4 Liter (4 + 0,5 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: einzige Tasche mit beidseitiger Trinkschlauchführung, ein Einschub-Seitenfach, ein RV-Seitenfach, Aufsatzfach mit Doppel-RV und RV-Wertsachenfach
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Mit beidseitiger Trinkschlauchführung, flexibel anpassbarem Trinkschlauch-Clip und leuchtend gelbem Innenfutter bietet das Repack super Handhabung. Aus dem quer zu öffnenden Aufsatzfach könnten aber Teile fallen. Das weiche Material passt sich dem Rücken super an, wird jedoch leicht schwitzig.
Testergebnis: Sehr gut

Preis: 50 Euro
Gewicht: 337 g
Volumen/Trinksystem: 5 Liter (4,75 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen optional erhältlich für 35 Euro
Besonderheiten: Hauptfach unterteilt, Aufsatzfach mit RV-Wertsachenfach, Reflektoren, zwei Seitenfächer mit RV, Kompressionsgurte, Blinklichthalterung
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Dank des gelochten, stabilen Rückenpolsters und der breiten, luftigen Hüftgurte sitzt die Pulse definiert, erzeugt weder Hitzestau noch Druckstellen. Die Aufteilung in zwei große Fächer und zwei Seitenfächer mit RV ist praxisgerecht, nur das Hauptfach dürfte sich weiter öffnen lassen. Sehr sauber verarbeitet.
Testergebnis: Sehr gut

Preis: 120 Euro
Gewicht: 435 g
Volumen/Trinksystem: 3 Liter (4,75 + 1 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: Trinkflaschenhalter in Netz-Seitentaschen, Bauchgurt elastisch, Aufsatztasche aufklappbar, Variante ohne Trinkblase (Hip Pack 3) für 90 Euro erhältlich
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Dank Kombi aus Klett- und Steckverschlüssen und der komfortabel gepolsterten, nicht zu steifen Hüftauflage sitzt die Evoc bombenfest, komfortabel und gut belüftet. Straffungsgurte erlauben zusätzliches Festziehen, wenn die Tasche "leergetrunken" ist. Leicht laufende Reißverschlüsse. Sauber verarbeitet, teuer.
Testergebnis: Sehr gut

Preis: 88 Euro
Gewicht: 405 g
Volumen/Trinksystem: 3 Liter (3,5 Liter)/Trinkblase mit 2 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: ausrollbarer Protektoren-/Bekleidungshalter, zwei RV-Seitenfächer, tiefe Fronttasche, Variante ohne Trinkblase (Hipbag Traze 3) für 68 Euro erhältlich
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Die harten Polster des Tragesystems müssen perfekt über den Hüftknochen sitzen, sonst drücken sie – unbedingt anprobieren! Die Bedienung der Steckschließe am Bauchgurt wird durch Gurtmaterial blockiert, der Schlauch-Magnetclip ist schlecht erreichbar. Detailreiche Tasche mit einigen cleveren Features.
Testergebnis: Gut

Preis: 80 Euro
Gewicht: 340 g
Volumen/Trinksystem: 3 Liter (4 + 0,3 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: Bauchgurt einseitig elastisch, wasserabweisendes Smartphone-Fach und Taschendeckel, zwei RVSeitenfächer, Trinkflaschenhalter, Reflektoren
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Die weiche Hüftauflage schmiegt sich perfekt, aber leicht schwitzig an und erzielt einen wackelfreien Sitz. Üppig ausgestattete, geräumige Tasche mit cleveren Features wie der nässeabweisenden "Fußmatte" (siehe Details). Trinkflaschenhalter und Seitenfächer sind zu schmal, erschweren die Handhabung.
Testergebnis: Sehr gut

Preis: 39 Euro
Gewicht: 371 g
Volumen/Trinksystem: 4 Liter (4,25 + 0,25 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: Aufsatzfach mit separater RV-Werkzeugtasche, ein Einschub-Seitenfach, ein RV-Seitenfach, wasserabweisendes Bodenmaterial
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Die preiswerte Rockrider beult sich bei voller Trinkblase aus, wodurch sie etwas "kugelig" am Rücken liegt. Das große Hauptfach ist für die Trinkblase bestimmt und nicht unterteilt. Billig wirkendes Material, aber haltbar verarbeitet. Sehr gute Handhabung – und viel Tasche fürs Geld!
Testergebnis: Gut

Preis: 80 Euro
Gewicht: 369 g
Volumen/Trinksystem: 7 Liter (6 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: unterteiltes Trinkblasenfach, zwei Seitenfächer, Kompressionsriemen, Reflektor, Aufsatzfach mit separatem RV-Wertsachenfach und Schlüsselclip
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Der große Stauraum der Seral ist vielfältig unterteilt, die Fächer besitzen sehr leicht laufende Zipper. Ihre super belüftete Hüftauflage schmiegt sich sehr komfortabel ohne Druckstellen an den Körper, erzielt einen wackelfreien Sitz. Die Trinkblase ist dank cleverer Schlauchführung schnell entnehmbar.
Testergebnis: Sehr gut

Preis: 93 Euro
Gewicht: 390 g
Volumen/Trinksystem: 5 Liter (3,75 + 1 Liter)/Trinkblase mit 1,5 Litern Fassungsvermögen bereits im Preis enthalten
Besonderheiten: drei Einschub-Seitenfächer, ein Seitenfach mit RV, separates Trinkblasenfach, Hauptfach mit Schlüsselclip und RV-Wertsachenfach, Coverflap mit Haken
Tragekomfort:
Handhabung:
Ausstattung:
Verarbeitung:
Fazit: Mit zig Taschen, Reflektoren und hochwertiger Trinkblase ausgestattet, es fehlt nur eine beidseitige Trinkschlauchführung. Verarbeitung bar jeder Kritik. Der breite Tragegurt erzeugt sicheren, hoch komfortablen Sitz. Nur der enge Durchgang der Schlauchführung erschwert die Handhabung ein wenig.
Testergebnis: Sehr gut
Weniger ist mehr?
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