Test: Mini-Hochdruckreiniger für Fahrradfahrer, E-Bikes & MTBs

Aqua2Go/Greenworks/Kärcher/Red Cycling/Worx
Sauberes Bike ohne Wasseranschluss!

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Zuletzt aktualisiert am 26.09.2024

Matsch und Modder überall: Aktuell ist nach quasi jedem Trail-Abenteuer Waschtag angesagt. Nicht so einfach, wenn das Fahrrad nach der Tour erst mal im Auto transportiert werden muss. Zu Hause wartet dann nicht nur das versaute MTB auf Pflegeeinheiten, sondern auch das vierrädrige Mobil. Um das zu vermeiden, gibt es seit geraumer Zeit mobile Druckreiniger verschiedenster Bauarten zu kaufen, aus dessen Pool wir fünf Probanden von 150 bis 280 Euro zum Test einluden.

Diese Niedrigdruckreiniger haben wir getestet:

Unabhängig davon, dass die sechs Modelle ihre Aufgabe auf unterschiedliche Art und Weise zufriedenstellend lösen, war da nicht immer ein großes Aber? Ja, denn eigentlich raten wir seit Jahren vom Einsatz jeglicher Hochdruckreiniger oder Dampfstrahler am Fahrrad ab. Das ist bei diesen Geräten jedoch anders. Ihre Wasserdrücke sind bedeutend geringer, rangieren von etwa drei bis hin zu maximalen 55 Bar. Zum Vergleich: Ein Hochdruckreiniger in der Waschanlage schießt Wasser mit harten 100 bis 120 Bar aus der Lanze. Im schlimmsten Fall presst der Druck dann Schmutz und Wasser in die filigranen Lager und beschädigt diese. Der geringere Druck der mobilen Gegenstücke ist jedoch sanfter, für frischen Trail-Matsch haben aber alle dennoch genügend Strahlkraft. Trockener Matsch geht zwar auch; hier empfiehlt sich aber, das Rad vorher vorzubehandeln, um nicht unnötig viel Wasser zu verbrauchen.

Drei der Reiniger – Aqua2Go, Kärcher und Red Cycling – sind "All-in-one"-Geräte, bei denen Wassertank und Spritze per se eine Einheit bilden. Buchstäbliche Offenheit herrscht beim Greenworks bei der Wahl der Wasserquelle: Er besitzt einen nicht abdeckbaren, riesigen 20-Liter-Tank, die Kompressor-Akku-Basis akzeptiert aber per Ansaugschlauch aus dem Zubehör auch andere Quellen. Das gilt ebenfalls für Kärcher und Aqua2Go. Ganz ohne Wassertank kommt hingegen der Worx, der dafür aber unter anderem eine PET-Flaschenaufnahme bietet.

Für ideale Putzergebnisse: Diese Bike-Reiniger sind top!

Um die gewünschte Mobilität zu gewährleisten, besitzen fünf der Druckmacher einen internen Akku. In Bezug auf Laufleistung leeren alle Strahler ihre Wassertanks locker, teils sogar mehrfach. Wie viele Räder man damit perfekt säubern kann, hängt aber natürlich stark vom Grad der Verschmutzung ab. Der Kärcher in seiner sieben Liter fassenden Plus-Variante hielt in unserem Test für bis zu zwei Räder Wasser bereit. Greenworx und Worx bewältigen deutlich mehr – oder reinigen eben noch gründlicher. Der Aqua2Go schafft mit einer Akkuladung gar viereinhalb Wassertankfüllungen, also rund 90 Liter! Ohne Akku kommt der Red Cycling – er wird via Zigarettenanzünder des Kfz betrieben.

Bei der Variabilität des Wasserstrahls gibt es große Unterschiede. Der Kärcher kennt zum Beispiel nur eine Stufe, er lässt den Strahl lediglich per optionalem Zubehörkopf variieren. Am Hydroshot von Worx ist der Druckkopf hingegen fünffach verstellbar: Er liefert neben unterschiedlich stark gefächerten Dampfstrahlen auch einen Punkt- sowie Duschstrahl und hat überdies zwei verschiedene Druckstufen. Vermisst haben wir bei allen Reinigern eine Arretierfunktion des Power-Buttons. Dauerfeuer wird besonders beim Greenworks zum Kraftakt.

Alternativ: Das kann MucOffs neuer Akku-Reiniger

In Sachen Platzbedarf überzeugt vor allem der knuffige Kärcher mit seiner stapelbaren, quadratischen Form, wohingegen der Worx, sofern er mit PET-Flaschen betrieben und auseinandergebaut wird, super zu verstauen ist. Gleiches gilt für den Red Cycling, der aber trotz fehlendem Akku recht viel wiegt. Der kanisterartige Aqua2Go kann nicht liegend transportiert werden, er tropft sonst aus dem kleinen Luftloch im Deckel. Und der Greenworks braucht im Auto einen extra Wasserkanister, ist dank seiner ausladenden Größe selbst in einem Wohnmobil ziemlich im Weg.

Abseits der Trail-Abenteuer haben Aqua2Go und Red Cycling noch ein Ass im Ärmel: Sie können dank Brause als mobile Dusche herhalten, sind damit Bike- und Biker-Reinemacher.

Aqua2Go Pro

Niedrigdruckreiniger-Test
Moritz Schwertner

Preis: 220 Euro

Tankvolumen: 20 Liter

Druck: 3–10 bar

Akkuleistung: 12 V / k. A. / 30 min

Maße (B x H x T): 50 x 34 x 23 cm

Leergewicht: 5,3 kg

Lieferumfang: All-in-one-Gerät auf Rollen, 6 Meter Wasserschlauch, Spritzpistole, Brausekopf, Bürste, Akku mit integrierter LED-Lampe, Netzteile

Waschkraft:

Mobilität:

Akkuleistung:

Verarbeitung:

Fazit: Nur aufrecht verstaubarer, mobiler Reiniger mit Rollen, aber zu kurzem Griff zum Ziehen. Lange 30 Minuten Akkulaufzeit, schafft rund 90 Liter am Stück! Der erreichbare Druck und der gut einstellbare Strahl reinigen ordentlich. Schade: Pistolenhebel ohne Arretierung. Er lässt sich auch per Zigarettenanzünder betreiben und laden.

Testergebnis: Sehr gut

Greenworks GDC40

Niedrigdruckreiniger-Test
Moritz Schwertner

Preis: 280 Euro

Tankvolumen: 20 Liter

Druck: bis 55 bar

Akkuleistung: 40 V / 4 Ah / 14 min

Maße (B x H x T): 37 x 47 x 44 cm

Leergewicht: 8,9 kg

Lieferumfang: Zweigeteiltes Gerät, 6 Meter Schlauch, Spritzpistole, Schaumdüse

Waschkraft:

Mobilität:

Akkuleistung:

Verarbeitung:

Fazit: Der klobig-schwere Greenworks ist mit seinem offenen Tank nur bedingt unterwegs einsetzbar, kann per Adapter aber auf andere Wasserspeicher umgerüstet werden. Reinigt mit dem höchsten Druck im Test sehr gut rund 14 Minuten am Stück, Akku lädt blitzschnell. Negativ: lauter Kompressor, hohe Hebelkraft der Spritzpistole, keine Arretierung.

Testergebnis: Sehr gut

Kärcher OC3 Plus (MOUNTAINBIKE-Kauftipp)

Niedrigdruckreiniger-Test
Moritz Schwertner

Preis: 166 Euro

Tankvolumen: 7 Liter

Druck: 5 bar

Akkuleistung: 6 V / k.A. / 17 min

Maße (B x H x T): 28 x 24 x 26 cm

Leergewicht: 2,3 kg

Lieferumfang: All-in-one-Gerät mit Tragegriff, Spiralschlauch, Spritzpistole, Netzteil

Waschkraft:

Mobilität:

Akkuleistung:

Verarbeitung:

Fazit: Klein, aber richtig fein: Der Kärcher ist ultraportabel, super verarbeitet und reinigt zufriedenstellend bis zu zwei Räder mit einer Füllung. Zudem ist der Akku mit 17 Minuten für die Größe erstaunlich ausdauernd. Geringer Lieferumfang, sinnvolles Zubehör gibt es aber in diversen Zubehör-Sets. Mit Netzteil kein Dauerbetrieb möglich.

Testergebnis: Sehr gut

Red Cycling Mobiler Hochdruckreiniger

Niedrigdruckreiniger-Test
Moritz Schwertner

Preis: 150 Euro

Tankvolumen: 15 Liter

Druck: 3–9 bar

Akkuleistung:

Maße (B x H x T): 44 x 41 x 26 cm

Leergewicht: 4,7 kg

Lieferumfang: All-in-one-Gerät auf Rollen mit Tragegriff, 6 Meter Schlauch, Spritzpistole mit Reiniger-Aufsatz, diverse Ersatzteile, Netzteile

Waschkraft:

Mobilität:

Akkuleistung:

Verarbeitung:

Fazit: Der Red Cycling ist dem Aqua2Go in Verarbeitung und Anbauteilen ähnlich, bei der Reinigungsleistung ebenfalls – für unterwegs reicht der Strahl und die Verstellbarkeit dicke. Größtes Manko: Trotz des hohen Gewichts hat er keinen Akku, wird deshalb entweder übers Kfz-Bordnetz oder die Steckdose betrieben, was jedoch problemlos klappt.

Testergebnis: Gut

Derzeit nicht bestellbar.

Worx Hydroshot WG629E.8 (MOUNTAINBIKE-Testsieger)

Niedrigdruckreiniger-Test
Moritz Schwertner

Preis: 200 Euro

Tankvolumen:

Druck: 6,5–22,5 bar

Akkuleistung: 20 V / 2,0 Ah / 22 min

Maße (B x H x T): 92 × 9 × 25 cm

Leergewicht: 2,1 kg

Lieferumfang: Spritzpistole mit Lanze und externem Akku, 6 Meter Schlauch, Flaschen-Adapter, Schaumdüse, Bürste, Düsenkopf, Ladegerät, Akku

Waschkraft:

Mobilität:

Akkuleistung:

Verarbeitung:

Fazit: Der Worx ist zwar aufgebaut recht lang und schaut brachial aus, ist jedoch gut verstaubar und dank Schlauchanschluss sehr variabel in Hinblick auf Wasserquelle. Zudem ist der Sprühkopf fünffach, die Pumpgeschwindigkeit zweifach einstellbar. Reinigt mit dem kleinen Akku 22 Minuten am Stück! Aber: Der Kompressor ist kein Leisetreter.

Testergebnis: Überragend

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