Trek Powerfly+ FS 8 im Test: Das kann das E-Tourenfully

Trek Powerfly+ FS 8 im Test
Treks Full-Power-E-MTB im Check

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 09.08.2025
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Traditionell setzt Trek bei seinen Full-Power-E-MTBs auf Bosch. 2025 besteht das Kern-Line-up aus zwei Bosch-betriebenen Modellen: dem E-Enduro Rail+ und dem Powerfly+, das sowohl als Hardtail als auch in der von uns getesteten FS-Version erhältlich ist. Ergänzt wird das Programm durch zwei Light-E-MTBs – das abfahrtsorientierte Slash+ und das vielseitige Fuel EX+, beide mit TQ-HPR-50-Antrieb.

Agron Beqiri

Ausstattung und Details

Highlight am Testbike ist der neue Bosch-CX-Motor (BDU38): Per Flow-App lässt sich die Power via Update von 85 auf 100 Nm Drehmoment und bis zu 750 Watt Spitzenleistung anheben. Im Test rollten wir allerdings noch mit dem Standard-Setup (85 Nm).

Das Powerfly+ FS 8 ist das Topmodell der vier Powerfly-Plus-FS-Varianten und setzt auf den großen, nach unten entnehmbaren Bosch-800-Wh-Akku. Mit dem optionalen Range-Extender auf dem Unterrohr, der direkt über den Ladeport angeschlossen wird, lässt sich die Gesamtkapazität auf beeindruckende 1050 Wh erhöhen. Das passt zum Fokus des Trek: epische Tourenabenteuer. Nur beim Einstiegsmodell Powerfly+ FS 4 (4499 Euro) ist der kleinere 600-Wh-Akku verbaut.

Trek hat das Powerfly+ FS bewusst vielseitig konzipiert: Der sauber verarbeitete Alu-Rahmen bietet Montagepunkte für Gepäckträger und Seitenständer. Mit Schutzblechen und Lichtanlage wird das Tourenfully zum potenten E-SUV für Pendel- und Feldwegeinsätze – auf Wunsch sogar direkt ab Werk als "Equipped"-Version bestellbar. Ausstattung und Rahmen hat Trek am FS 8 gut durchdacht; auch wenn Erstere in Relation zum Preis teils schmucklos daherkommt. Das Highlight am Topmodell ist die kabellose GX Transmission von Sram. Ansonsten bleibt die Ausstattung eher schlicht: schwere Alu-Laufräder und ein einfaches Alu-Cockpit – hier bietet Direktanbieter Radon deutlich mehr fürs Geld. Positiv: Die Variostütze bietet satte 170 mm Absenkung. Zusammen mit der steifen Fox-36-Rhythm-Gabel ist das Trek so auch für gröberes Terrain gerüstet.

Fahreindruck Trek Powerfly+ FS 8

Im Anstieg überzeugt das Powerfly+ FS mit erstklassiger Kletterleistung. Befeuert vom bärenstarken, stets druckvollen und fein dosierbaren Bosch CX, macht es mühelos Höhenmeter. Unterstützt wird das starke Uphill-Verhalten von einer sportiven Sitzposition, die guten Druck auf den Lenker bringt, und den langen, traktionsstarken Kettenstreben. Man hat das Gefühl, selbst in den steilsten Passagen jederzeit sicher im Sattel zu sitzen und das Bike präzise dirigieren zu können – ohne dass das Vorderrad steigt oder das Hinterrad Traktion einbüßt. Die Sitzposition passt sowohl für Fahrer*innen um 1,80 m als auch für große Leute um 1,90 m – dank der hohen Front (Stack: 647 mm).

In Abfahrten bestätigt das Bike seine starke Form – wenn auch unaufgeregt. Sein Schwerpunkt liegt mit eher tiefem 335-mm-Tretlager günstig, womit man es gut durch enge Kurven wuchtet. Noch agiler wäre das Handling, wenn das Trek etwas weniger Gewicht auf die Waage bringen würde. Die 24,6 kg machen sich im steilen Gelände bemerkbar, weshalb es kräftigen Nachdruck am ergonomisch geformten Lenker braucht, um das US-Bike flott durch enge Serpentinen zu manövrieren. Viel Bremspower für präzises Verzögern liefern die Sram-DB8-Bremsen.

Ebenfalls stark: die bereits erwähnte Bontrager-Variostütze mit großzügigem Hub. Auch auf wurzeligen Trails bergab kommt ordentlich Fahrspaß auf: Das 130/120-mm-Fahrwerk arbeitet überraschend sensibel und bietet spürbaren Komfort. Klar, ein verkapptes Enduro ist das Powerfly+ FS nicht – doch das 29er zeigt sich erstaunlich sicher und laufruhig im Handling. Einzig die einfacheren Fox-Rhythm-Federelemente limitieren mit ihren wenigen Einstellmöglichkeiten im harten Geläuf.

Das mochten die Tester

 gelungene Uphill-Geometrie

 hohe Front gibt Sicherheit in Steilabfahrten

 Variostütze mit 170 mm Hub

 Bremsen verzögern gut

Das mochten die Tester weniger

 hohes Gewicht

 Ausstattung gemessen am Preis teils einfach

 Display sitzt exponiert