Bewertung:
Was uns gefällt:
Hochwertige Parts
Erstklassige Heckfederung
Leicht, flott im Antritt
Was uns nicht gefällt:
Rahmen eher weich
Testurteil

Auch Versender Radon weiß, was Tourer begehren: etwa Shimanos neue XT-Gruppe mit 2 x 11 Gängen und toller Bremse. Oder leichte DT-Swiss-Laufräder. Oder Selle Italias berühmten Flite-Sattel. Nur die Nobby-Nic-Reifen passen nicht ins edle Bild: nicht dass sie schlecht wären, es wurde aber die billige Performance-Mischung aufgezogen.
Das Gesamtgewicht des Radon Skeen 120 9.0 fällt mit 12,7 Kilo niedrig aus. Der Alu-Rahmen selbst wiegt keine 3000 g, schwächelt aber bei der Lenkkopfsteifigkeit. Auch in puncto Handling waren die Tester überrascht: So stimmt beim Blick aufs Geometrie-Chart eigentlich alles – Rohrlängen wie Winkel sind State of the art –, dennoch fährt sich das Radon Skeen 120 9.0 eigentümlich indirekt.
Schuld sind neben der weicheren Front leicht zu tauschende Parts wie der zu lange Vorbau oder der zu hohe Abschlussspacer des Steuersatzes. Auch bei steiler Kletterei fehlt so Druck auf dem Vorderrad.
Schade, denn sonst mag’s das Radon Skeen 120 9.0 rasant: Der Tritt erfolgt ergonomisch korrekt von oben ins Pedal, die Räder gieren nach Vortrieb, der Hinterbau arbeitet ebenso wippfrei wie traktionsstark. Auch bergab überzeugt die zugleich aktive und komfortable Kinematik – die sehr straff-sportliche SID-Federgabel wäre hingegen in einem Racefully besser aufgehoben.


Radon Skeen 120 9.0 (Modelljahr 2016) im Vergleichstest