Bewertung:
Was uns gefällt:
Klettert prima, viel Vortrieb
Wendig, ohne nervös zu wirken
Tolles Fahrwerk mit Reserven
Sehr solide Ausstattung
Testurteil


Federweg ist überbewertet? Könnte zumindest das Credo des preiswerten Canyon Neuron AL 9.9 sein. Mit 120 mm an der Front und 110 mm am Heck hat es mit den geringsten Hub im Testfeld – und holt sich trotzdem den Testsieg.
Das Canyon Neuron AL 9.9 fährt in allen Bereichen sehr gute Werte ein, ohne in einer Kategorie hervorzustechen. Das spricht für eine hohe Ausgewogenheit und damit für die wohl wichtigste Eigenschaft eines Tourenfullys. Gene, die schon das Canyon Nerve auszeichneten, welches das Neuron 2016/17 beerbt.

Als „angenehm kompakt und zentral“ beschrieben alle Tester die Fahrerposition auf dem Canyon Neuron AL 9.9. Dank moderatem 459-mm-Reach, dem nicht zu langen Vorbau und der hohen Front bleibt der Oberkörper eher aufrecht. Dabei wandert die Kraft direkt von oben auf die Pedale und gibt dem Fahrer richtig Schub mit. Den übersetzt das Bike fast optimal in Vortrieb.
So kommen die im Vergleich leichten DT-Swiss-Laufräder schnell ins Rollen, das mit 12,9 Kilo nicht zu schwere Canyon Neuron AL 9.9 klettert problemlos jeden Anstieg hoch, und das sportlicheffiziente Heck wippt kaum – bei dennoch hoher Traktion.

Überrascht hat uns die trotzdem starke Performance des Canyon Neuron AL 9.9 in ruppigen Downhills. Wegen des mit 69° eher steilen Lenkwinkels betont das Canyon Neuron AL 9.9 seine Wendigkeit und legt sich flink in alle Kurven – das geht aber nie in Nervosität über. Das Fahrwerk wirkt zwar ziemlich straff, doch dafür sackt das Heck nie ab, sondern vermittelt viel Feedback und das Gefühl, stets Reserven zu haben. An seine Grenzen stieß das Fahrwerk zumindest nie.
Wobei auch die potente, steife Fox-34-Federgabel ihren Teil beiträgt. Sie steht sinnbildlich für die eh absolut stimmige Ausstattung, die sich etwa mit bewährtem Shimano-XT-Antrieb (2 x 11), XTBremsen und sinnvoll gewählter Continental-Bereifung fortsetzt.
Geometrie

Bike-Profil

Canyon Neuron AL 9.9 (Modelljahr 2017) im Vergleichstest