Bewertung:
Was uns gefällt:
Top Optik, innovative Technik
Famoses Trail-Handling
Sehr hohe Steifigkeit
Was uns nicht gefällt:
Im Vergleich weniger spritzig
Testurteil

Optisch ragt das Bike von Manuel Fumic selbst aus diesem Test voller spektakulärer Bikes heraus. Kann es auch in Sachen Fahrleistung Akzente setzen? Was ein Geschoss! Das Scalpel fasziniert in seiner 2019er Version noch mehr als zuvor.
Grund ist neben allerlei Systemintegration und dem asymmetrischen Hinterbau die sensationelle Einarm-Gabel Lefty, die in der „Ocho“ getauften Neuauflage wirklich eine Halbling-Gabel ist.

Halbstark ist die Lefty Ocho aber sicher nicht. Im Gegenteil, sie fühlt sich steif an, spricht hochfein an, nutzt den Federweg satt aus, lässt nur im mittleren Hub-Bereich etwas Gegendruck vermissen.
Aber an der Lefty hängt noch mehr, nämlich ein famoses Bike. Das wirkt beim Aufsitzen erst mal erstaunlich gemütlich: Durch den langen Stack sitzt man aufrecht. Also Ellenbogen etwas mehr angewinkelt, schon wird es dank des langen Oberrohrs sportlich. Zumal der nicht sehr leichte, aber bocksteife Rahmen jedes Muskelzucken in Vortrieb umwandelt.

Verglichen mit der Konkurrenz fehlt dem Scalpel im Antritt dennoch der letzte Punch, auch weil es mit 10,2 Kilo das schwerste Bike im Feld ist, die Laufrad-Reifen-Kombi nicht ganz so kompromisslos auf Vollgas gepolt ist und der Hinterbau ohne zugeschalteten Lockout (via Lenker-Remote) spürbar wippelt.
Umso besser, dass sich die US- Flunder bergab wieder rasch ans Feld heranpirscht. Trotz des eher kurzen Reach und des nicht so flachen Lenkwinkels liegt es wunderbar satt auf dem Trail, es folgt willig jedem Lenkimpuls, wirft sich agil in die Kurven, ohne jeden Anflug von Nervosität – super!

Der gripstarke, neue Schwalbe-Racing-Ray-Vorderreifen erfreut bei der Bergabhatz dabei ebenso wie der mächtig breite Lenker. Auch der Hinterbau macht nun einen tadellosen Job: sensibel, schluckfreudig, recht stabil im Hub ste- hend.
Schön: Im Vergleich zur Fachhandels-Konkurrenz ist das Scalpel-Si mit 7699 Euro vergleichsweise fair kalkuliert, ist dafür aber auch nicht in allen Punkten piekfein ausgestattet. So mogelt sich etwa eine Truvativ-Kurbel in den per se famosen Sram-Eagle-Antrieb mit 1 x 12 Gängen.
Modelljahr | 2018 |
Preis | 7699 Euro |
Gewicht | 10,2 kg |
Rahmengewicht | 2059 g |
Federgabel | 1389 g |
Gewicht Laufräder | 3683 g |
Vertriebsweg | Fachhandel |
Verfügbare Rahmenhöhen | S, M, L, XL |
Getestete Rahmenhöhe | M |
Rahmenmaterial | Carbon |
Lenkkopfsteifigkeit | 84,2 Nm/° |
Federgabel | Lefty Ocho Carbon Remote |
Federweg getestet | 100 mm |
Federbein | Fox Float DPS Evol Factory Remote |
Federweg getestet | 100 mm |
Gänge und Übersetzung | 1 x 12: 34 Zähne vorne, 10–50 Zähne hinten |
Schaltwerk | Sram XX1 Eagle |
Schalthebel | Sram X01 Eagle |
Kurbel | Truvativ Stylo Carbon |
Umwerfer | – |
Bremse | Sram Level TLM |
Bremsen-Disc vorne | 180 mm |
Bremsen-Disc hinten | 160 mm |
Sattelstütze | Cannondale C1 Carbon |
Vorbau | Cannondale C1 80 mm |
Lenker | Cannondale C1 760 mm |
Naben | Lefty+Hollowgram |
Felgen | Hollowgram 23 Carbon |
Laufradgröße | 29 '' |
Reifen | Schwalbe Racing Ray/Racing Ralph TLE 2,25" |
Testurteil | Sehr gut (221 Punkte) |
Geometrie

Bike-Profil

Cannondale Scalpel-Si Carbon 1 (Modelljahr 2018) im Vergleichstest
Fazit
Wem der Spaß auf dem Trail mehr zählt als die allerletzte Sekunde im Rennen, der sitzt auf dem sehr steifen, herrlich bergabverliebten Scalpel goldrichtig. Dazu betören die eigenständige Optik und die technische Finesse des US-Bikes.