Test: Cannondale Jekyll 1 (Modelljahr 2018)

Testbericht: Cannondale Jekyll 1 (Modelljahr 2018)

Inhalt von
Zuletzt aktualisiert am 18.12.2017

Bewertung:

Was uns gefällt:

 Bergab eine Wucht!

 Grenzgeniales Handling

 Tolles Vario-Fahrwerk

Was uns nicht gefällt:

 Bergauf etwas träge

Testurteil

Testsieger-Logo: Testurteil sehr gut

Gemini waren im alten Rom Zwillinge. Bei Cannondale und Fox steht der Begriff für eine neue Dämpfertechnologie, die zwei Luftkammern miteinander kombiniert. Ist das Ventil zwischen den Zwillingen geöffnet, fängt der Hinterbau mit 165 mm Hub im „Flow“-Modus Schläge butterweich ab. Schiebt der Fahrer den Remote-Hebel vor, bleiben im „Hustle“-Modus 130 mm übrig. Das Heck reagiert zwar immer noch feinfühlig, arbeitet mit 20 Prozent weniger Luftvolumen aber viel progressiver. Klar nützt das auch bergauf.

mb-1117-bike-highlights-cannondale-jekyll-1-detail-2 (jpg)
Axel Brunst

Cannondale sieht den Hustle-Modus aber nicht primär als Kletterhilfe, sondern als zusätzliche Fahrwerkseinstellung für den Trail. Mit strafferem Heck lässt sich das 27,5"-Bike härter und direkter durch Kurven und Kompressionen hetzen, und es entwickelt in flowigen Passagen ein unglaubliches Tempo. Wenn es dagegen richtig kracht, öffnet der Fahrer das Ventil und das Cannondale Jekyll bügelt gnadenlos alles platt: Im Flow-Modus arbeitet das mächtige Fox-Fahrwerk noch sensibler, steht im mittleren Federweg hervorragend im Hub, geht auch bei hohen Drops nie in die Knie.

Das Handling ist für aggressive Fahrer eine Wucht, weil die Geometrie perfekt für den Trail-Tanz ist: die Kettenstrebe brutal kurz, der Lenkwinkel flach, der Hauptrahmen und damit der Reach (455 mm, Größe M) sehr lang. Das ist das Maß, das den Biker top ins Bike stellt und ihm bei Highspeed die volle Kontrolle ermöglicht. In langsamen Passagen und bei langen Anstiegen tut sich das hochsteife Carboni trotz des für ein Enduro fairen Gewichts von 13,1 Kilo etwas schwerer.

mb-1117-bike-highlights-cannondale-jekyll-1-detail-3 (jpg)
Axel Brunst

Bergauf wippt der Hinterbau selbst im progressiveren Hustle-Modus leicht mit, und es empfiehlt sich, auch noch per Hebel am Dämpfer den Plattform-Modus zuzuschalten. Zumal der Rollwiderstand der traktionsstarken Maxxis-Reifen hoch ist. Wie die Pneus sind Bremsen, Cockpit und Antrieb (1 x 12) für Abfahrtsspaß ausgelegt und damit ideal zum Cannondale Jekyll passend.

Geometrie

mb-1117-bike-highlights-cannondale-jekyll-1-geometrie (jpg)
Redaktion

Bike-Profil

mb-1117-bike-highlights-cannondale-jekyll-1-profil (jpg)
Redaktion

Cannondale Jekyll 1 (Modelljahr 2018) im Vergleichstest