Test: Specialized Enduro Comp

Echtes Brett
Test: Specialized Enduro Comp

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Zuletzt aktualisiert am 17.07.2023
Enduro-Test
Foto: Dennis Stratmann

Das hat uns gefallen:

 nach wie vor tolle Geometrie

 viel Laufruhe und Sicherheit

 höchst potenter Hinterbau mit ideal passendem Federbein

 detailreicher, gut gemachter Carbon-Rahmen

Das hat uns nicht gefallen:

 begrenztes Uphill-Talent

 Federgabel schwächer

 im Vergleich wenig edle Ausstattung

 hohes Gewicht

Was darf in einem Enduro-Vergleich nicht fehlen? Natürlich das namensgebende Bike der Kategorie, das Enduro von Specialized. Gegen die deutlich jüngere Konkurrenz – vorgestellt wurde die aktuelle Auflage schon 2019 – schickt der US-Gigant das Modell Comp für 5250 Euro ins Rennen. Die Ausstattung verzichtet leider auf Glanzlichter, ist aber von vorne bis hinten funktional. Die aus eigenem Hause stammenden Butcher-Reifen mit softer Gummimischung sind gripstark, geschaltet wird per bewährter Sram-GX-Eagle-Gruppe. Hinzu kommen Rock-Shox-Fahrwerk sowie Sram-Code-RS-Bremsen mit riesigen 220/200er-Rotoren. Details wie das "Swat"-Rahmenfach oder das Minitool im Gabelschaft sind bei Specialized ab einer gewissen Preisklasse obligatorisch und passen zum wertigen Eindruck des Voll-Carbon-Rahmens.

Enduro-Test
Dennis Stratmann

"On Track" brilliert das Enduro mit Specialized-Wohlfühl-Sitzposition, 1A-Handling und viel Laufruhe. Dank der spurstabilen Geometrie und des allesfressenden Hinterbaus läuft es stoisch geradeaus und bügelt alles weg. Überhaupt arbeitet der stahlfedergedämpfte Hinterbau im Bereich der Perfektion, er strotzt vor Schluckfreude und fühlt sich nach unendlich viel Hub an – ohne wegzusacken. Der limitierende Faktor ist die Federgabel. Die Zeb Select mit eher simpler Kartusche hält mit geringer Sensibilität und zu hoher Endprogression nicht mit dem Heck mit.

Enduro-Test
Dennis Stratmann

Während das Enduro bei Highspeed wie das berühmte Brett liegt, braucht es in engen Kurvenpassagen etwas Körpereinsatz, um das über 16 Kilo schwere Bike zum Tanz aufzufordern. Auch im Uphill geht es ob des hohen Gewichts weniger gut voran. Man tritt zudem ohne Wippunterdrückung leicht von hinten. Überraschend leicht fällt aber die rotierende Masse aus, nur das Liteville ist in der Hinsicht etwas leichter unterwegs.

Testfazit: Geometrie auf Höhe der Zeit, brillanter Hinterbau, tolle Details – das Enduro kann mit den "jungen Hüpfern" noch immer mithalten. Gabel und Gewicht kosten dem Klassiker ein besseres Ergebnis.


Testurteil: Sehr gut

Hier finden Sie alle acht getesten Enduros: