Das hat uns gefallen:
komfortables, schluckfreudiges Fahrwerk
ausgewogene, agile Geometrie
für ein Enduro verhaltnismäßig leicht
Das hat uns nicht gefallen:
Heck bergauf weniger antriebsneutral
Fatbikes, Gravelbikes, Reiseräder – Salsa, einst MTB-Kultmarke der schrillen 90er Jahre, ist heute bekannt für exotische Bikes. Die wenigen Fullys, welche die US-Marke im Programm hat, kennen wenige. Tatsächlich lag das MTB-Angebot auch jahrelang etwas brach, das Cassidy und sein quasi baugleicher kleinerer Bruder Blackthorn wurden erst vor zwei Jahren vorgestellt. Wer die US-Szene verfolgt, dürfte auch den Namensgeber der Hinterbau-Kinematik kennen, für die sich Salsa entschied. "Fahrwerks-Guru" Dave Weagle verpasste den beiden Bikes seine "Split-Pivot"-Technik. Bei dieser liegt das hintere Lager direkt in der Achse und nicht in der Ketten- (Viergelenker) oder Sitzstrebe (abgestützter Eingelenker), was den Hinterbau unter anderem von Bremseinflüssen entkoppeln soll. Auch Trek setzt auf ein ähnliches Prinzip.

Das Cassidy liefert am Heck stolze 165 mm Federweg, vorne kommt eine noch üppigere 180-mm-Gabel zum Einsatz. Ein Umbau auf 160/140 mm Federweg, wie es das Blackthorn bietet, ist möglich. Der Rahmen ist wahlweise aus Voll-Carbon, mit Carbon-Hauptrahmen und -Sitzstreben sowie Alu-Kettenstreben, oder komplett aus Alu. Unser Testbike wurde von Salsa-Importeur Cosmic Sports mit feinsten, teils exotischen Parts versehen. So verbauen die Fürther ein DVO-Fahrwerk aus Onyx-Gabel und Topaz-Dämpfer. Kassette, Kurbel und Cockpit stammen von Ethirteen, Laufräder und Vario-Stütze von Crankbrothers und die Bremsanlage Cura 4 von Formula. Cosmic veranschlagt für den bunten, aber stimmigen Mix circa 9000 Euro. Angeboten wird das Cassidy aber nur als Rahmen-Kit mit Fox-Dämpfer für 3499 Euro.
Dass es sich beim Cassidy um ein Vollblut-Enduro handelt, merkt man schnell am "plüsch" wirkenden Fahrwerk. Bergauf sollte man sich daher nicht scheuen, den Plattformhebel am Dämpfer zu betätigen, sonst verpufft Energie in der Federung. Die Sitzposition ist angenehm ausgewogen, auf dem mit 14,4 Kilo für ein aktuelles Enduro fast leichten Salsa geht es flott voran. So richtig wohl fühlt sich das potente Bike aber in der Abfahrt. Mit flachem 63,8°-Lenkwinkel, ausreichend langem Reach und kurzem Hinterbau bietet das Salsa ein äußerst sicheres Gefühl. Auf gemächlichen Trails macht dieser Kurvenräuber Spaß, es besteht aber schon fast Langeweilegefahr. Auf den Tagesplan dürfen also durchaus harte Alpentrails, dort schnupft das Salsa kleine wie mächtige Brocken problemlos weg. Unser Enduro-König!
Preis | 9000 €/Fachhandel |
Gewicht | 14,4 kg |
Rahmengröße | S, M, L, XL |
Rahmenmaterial | Carbon, Alu |
Federweg | Gabel 180 mm, Rahmen 165 mm |
Schaltung | 1 x 12 Gänge, 32 : 9–50 Zähne, Shimano-XTR-Schaltwerk, -hebel, Ethirteen-XCXr-Kurbel |
Bremsen | Formula Cura 4 200/180 mm |
Federgabel | DVO Onyx SC |
Federbein | DVO Topaz 2 Air |
Laufräder | Crankbrothers Synthesis Carbon |
Reifen (v/h) | Maxxis Assegai/Dissector DD; Maxx Grip 29 x 2,5"/2,4" |
Vario-Stütze | Crankbrothers Highline 7 (170 mm) |

Testfazit:
Das Cassidy ist ein Bike für grobe Alpenpfade! Mit super komfortablem Fahrwerk und agiler, aber fahrstabiler Geometrie bringt es Sicherheit und Spaß in idealen Gleichklang.
Das Salsa Cassidy und der Sertigtal-Trail
Länge | 5,56 km |
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Dauer | 0:22 Std |
Schwierigkeitsgrad | Mittelschwer |
Höhenunterschied | 17 Meter |
Höhenmeter absteigend | 264 Meter |
Tiefster Punkt | 2106 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
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Alle sechs getesteten Bikes finden Sie hier: