Was uns gefällt:
sehr leichtes Gesamtkonzept
bergauf wie bergab sehr gelungenes Fahrwerk
/ lebendiges, teils giftiges Handling
Was uns nicht gefällt:
schnelle, aber griparme Reifen
Schon länger bieten die US-Amerikanerihr legendäres Racefully Scalpel in einer SE-Variante an, die mit mehr Hub und trailtauglicheren Parts auf Abfahrtsspaß gepolt ist. Perfekt für unseren Down-Country-Test, zumal Cannondale jüngst auch die ikonische Lefty-Ocho-Federgabel mit 120 mm Hub vorstellte. Diese spricht, im Vergleich zur 100-mm-Variante, noch mal feinfühliger an, gibt den Federweg willig frei. Erst bei waghalsigen Sprüngen setzt die Progression spürbar ein. Bergauf behält das langhubigere Modell den sportlichen, wipparmen Lefty-Charakter bei. Kein Wunder, dass die Pros des Cannondale-Teams immer öfter im Worldcup zur 120er Lefty greifen.
Berge erklimmt das für den hohen Preis noch gut ausgestattete, äußerst leichte Scalpel schnell. Sehr schnell. Ebenso zackig feuert es über Trails, wirft sich gerne in Schräglage oder zieht zu Sprüngen ab – sofern man sich traut. Denn speziell bei hohen Tempi fährt sich das messerscharfe Bike trotz der tollen Federung teils nervös, was auch die wenig profilierten Reifen sowie der kurze Reach von 430 mm (in Größe M) bewirken. Auch die Bremse ist echt früh am Limit. Mit dem nötigen Fokus aufs Geschehen fetzt man aber mit Spaß gen Tal.

Fazit:
Mit top Fahrwerk punktet das fein gemachte Scalpel bergauf wie -ab. Das geringe Gewicht begeistert, die generelle Agilität auch. Im harten Gelände braucht es kundige Hand.
Alle Down-Country-Bikes aus dem Test 2021 hier: