Das hat uns gefallen:
aufwendige, gelungene Systemintegration
geringes Gewicht
quicklebendiger, agiler Charakter
im Downhill für den Federweg sicher
hochwertige Ausstattung
Das hat uns nicht gefallen:
Hinterbau für grobes Gelände zu progressiv, Fahrwerk dadurch nicht ausbalanciert
sehr hoher Preis
Im XC-Rennsport ist das Spark wohl das berühmteste (und siegreichste) Bike überhaupt. Kann es auch an einem langen Tag in den Alpen überzeugen? Uns schien dafür die auf mehr Bergabspaß geeichte ST-Version ("Super Trail") des Spark ideal: Mit 140-mm-Gabel und 120 mm Federweg am Heck samt Dämpfer mit Ausgleichsbehälter präsentiert es sich als potentes Tourenfully. Scott-typisch lässt sich die Dämpfung per Lenkerfernbedienung verstellen, am ST-Modell aber nur am genial im Rahmen versteckten Federbein: "Descend" (Abfahrt), "Ramp Control" (mehr Progression) und "Climb" (Plattform) stehen parat. An der Gabel verzichtet Scott bewusst auf den Remote, da die exzellente Pike Ultimate so mehr Einstellbarkeit der Dämpfung bieten kann. Weitere Parts-Highlights am sündteuren ST 900 Tuned sind edle Shimano-XTRBremsen, Sram-Funkschaltung, Syncros-Carbon-Laufräder sowie das Monocoque-Cockpit. Neben der Nobel- Variante bietet Scott das ST 910 für 6999 Euro an. Beide setzen auf einen Carbon-Rahmen, mit dem das 900 Tuned nur knapp über 12 Kilo wiegt. Epochale Alpenanstiege sind also willkommen.

Tatsächlich geht das Schweiz-Bike lässig und flott voran und spult effizient die anstehenden Höhenmeter ab – auch wenn es nicht die exorbitante Leichtfüßigkeit des Pivot Mach 4 SL erreicht. Die Sitzposition ist dabei angenehm zentral gehalten. Mit flachem 65,4°-Lenkwinkel, der via Steuersatzschalen steiler gestellt werden kann, geht es überraschend sicher in den Downhill. Doch die wahre Stärke liegt im Kurventanz. Das Scott wirbelt spielerisch um Kehren jeder Art. Das Fahrwerk konnte hingegen nicht alle Tester überzeugen: Im Vergleich zur potenten Gabel ist das Heck schneller am Limit, reicht auch im offenen Modus zu viele Schläge durch. Hier macht sich doch die Cross-Country- Herkunft bemerkbar.


Testfazit: Mit seinem lebhaften Charakter macht das Spark ST viel Spaß. Wer sehr schroffe Trails eher umfährt, im Downhill dennoch Sicherheit schätzt und im Uphill flott sein will, der wird das Spark ST schätzen.
Testurteil: Sehr gut
Hier finden Sie alle sieben getesteten Bikes für die Berge: