Im Test: Scott Lumen eRide 900

Leichte Lichtgestalt
Im Test: Scott Lumen eRide 900

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Zuletzt aktualisiert am 28.08.2023

Das hat uns gefallen:

 hochwertiger Carbon-Rahmen

 sehr geringes Gewicht

 leiser, harmonischer Motor

 hohe Reichweite

 ausgewogene Geometrie

Das hat uns nicht gefallen:

 eher straff abgestimmt

 hoher Preis

 Akku nicht entnehmbar

 Reifen am E-MTB grenzwertig

 sehr teuer

Brüder im Geiste: Scott setzt beim Light-E-MTB Lumen auf die spektakuläre Optik des motorlosen Dauerbrenners Spark. Statt heckwärts 120 mm wie am Spark bietet das Lumen jedoch 130 mm. Auch an der Front sind es 130 mm Hub – für ein E-MTB vergleichsweise wenig. Geblieben ist das spektakuläre Scott-Design mit im Rahmeninneren verstecktem Dämpfer, vollintegrierten Zügen sowie Monocoque-Cockpit.

Als Motor setzt Scott den leisen und leichten TQ HPR 50 mit 50 Nm maximalem Drehmoment ein, der von einem aus dem Unterrohr nicht entnehmbaren 360-Wh-Akku gespeist wird. Das leichte Antriebssystem von nur 3900 g sowie der Voll-Carbon-Rahmen sind auch hauptverantwortlich für das äußerst geringe Gewicht von nur 16,8 Kilo! Die Parts des eRide 900, das stolze 10 000 Euro kostet, fallen dabei solide, weniger edel aus. Fox-34-Gabel, Sram-GX-Funkschaltung, Shimano- XT-Vierkolbenbremsen sowie Alu-Laufräder kommen nicht aus der Leichtbauecke. Anders die Reifen: Hier setzt Scott auf dünnwandige Schwalbe- Race-Pneus, vorne aber immerhin mit weichem Gummi.

Ansonsten ist das Lumen natürlich weit entfernt von einem "Bio-Racer". Das spiegelt sich auch in Geometrie und Fahreindruck wider. Mit 65,5°- Lenkwinkel fällt das Lumen angenehm flach an der Front aus und sorgt so für seriöse Laufruhe – auch im ruppigen Terrain. Der Reach ist modern, aber moderat gehalten und sorgt in Kombination mit dem 50 mm langen Cockpit für ein ausgewogenes Handling. Im Kurventanz profitiert man zudem merklich vom geringen Gewicht.

Light-E-MTBs
Stefan Eigner

Bei Kletterpartien sorgt die leicht gestreckte Sitzposition samt des steilen Sitzwinkels für Effizienz. Kultiviert-kraftvoll unterstützt dabei der TQ-Motor. Und mit 1300 Hm bietet das Lumen auch ohne optionalen 160-Wh-Range-Extender (600 Euro) erstaunlich viel "Reichhöhe". Top: Das Lumen hat Platz für zwei Flaschenhalter, so kann bei Verwendung des Zusatz-Akkus zumindest eine Flasche mit. Über den Scott-typischen "Twinloc"- Hebel lassen sich Gabel und Hinterbau zudem in drei Modi schalten – siehe Detail. Im Downhill zeigt sich das Lumen-Heck aber auch im offenen Modus von der straffen Seite.

Light-E-MTBs
MOUNTAINBIKE

Testfazit: Das optisch einzigartige Lumen begeistert mit technischer Raffinesse, feinfühligem Motor und großer Reichweite. Es klettert flink und fährt sich dank des geringen Gewichts fast wie ein motorloses Bike.

Testurteil: Sehr gut

Hier finden Sie alle acht getesteten Light-E-MTBs: