Santa Cruz Blur TR X01 AXS RSV im Einzeltest

Nobel-Racebike mit Trailambitionen im Check
Santa Cruz Blur TR X01 AXS RSV (2022) im Test

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Das hat uns gefallen:

 wertiger und detailreicher Carbon-Rahmen

 potentes, hochwertig bestücktes Fahrwerk

 leicht, agiler und spritzig-wendiger Charakter

Das hat uns nicht gefallen:

 griparme Reifen

Speziell unter Gravity-Bikern und Enduristen ist Santa Cruz Kult. Obwohl mit dem Blur seit jeher ein rennsportorientiertes Fully im Portfolio steht, führten die Kalifornier in der Cross-Country-Szene eher ein Schattendasein. Um dies zu beenden, strich Santa Cruz sogar seinen typischen "VPP"-Hinterbau: Das spart Gewicht ein! Stattdessen ist das neue Blur als abgestützter Eingelenker samt liegendem Dämpfer konzipiert. Zeitgemäß kommt der Hinterbau ohne Lager an der Hinterachse aus und setzt auf flexende Carbon-Streben. In Summe schwitzt das 300 g zum Vorgänger aus, der Rahmen knackt die 2-Kilo-Marke spielend. Damit bewegt sich das Blur auf Augenhöhe mit den schnellsten Fullys der Welt.

Erhältlich ist das neue Blur einerseits als XC-Bike mit 100 mm Federweg vorne wie hinten. Andererseits, wie unser Testbike, als TR(ail)-Version, wo es dank Dämpferhub auf 115 mm Federweg am Bürzel kommt. Bugseitig werkelt eine edle Fox 34 Step Cast mit 120 mm Hub – womit das Blur TR in der aktuell schwer angesagten Down-Country-Kategorie spielt.

MB 2022er Highlights: Santa Cruz Blur TR
Benjamin Zöller

Für maximale Trailperformance zeichnet Santa die Geometrie des Blur TR mit 67,1°-Lenkwinkel angenehm flach, der Sitzwinkel steht mit 75° eher moderat-steil. Die Sitzposition ist sportlich angehaucht, aber dennoch "lässig". Sehr kurz fällt der Reach mit 437 mm in Größe M aus, wenig überraschend, dass sich das Blur TR daher als wahrer Kurvenakrobat erweist. Es wieselt frech, stets an der Haftgrenze der kahlen Maxxis-Pneus, durch Kehren. Im Grenzbereich neigt das teure, aber auch edel ausgestattete Santa Cruz ab und an zu Nervositäten, kritisch wird es dank des Topfahrwerks und des feinen Handlings aber nie. Alarm macht das unter 11 Kilo leichte Fully aber nicht nur im Talschuss: Anstiege kraxelt man spielend hinauf die edlen Carbon-Laufräder beschleunigen sehr feurig.

Einzeltest Highlights 2022, Geometrie
MOUNTAINBIKE

Testfazit von Redakteur Lukas Hoffmann: "Das Blur ist ein Spaßgarant par excellence! Anstiege feuert es zielstrebig hinauf, im Downhill weiß es dank Traumfahrwerk und tollem Handling zu begeistern."