Schnell, schneller, Shuttle SL/AM! Pivot setzt beim brandneuen Lightrider auf Bosch-Power. 2022 kam mit dem Shuttle SL das erste Light-E-Bike von Pivot. Damals setzten die Amerikaner noch auf den bayerischen Fazua-Motor – diese Trailbike-Version gibt es weiterhin.
Das mochten die Tester
effizient + vortriebstark
gute Reichweite, Range-Extender verfügbar
selbst für ein Light-E-MTB leichtfüßig
top Ausstattung
durchdachte Details
leichtestes Bike im Test
Das mochten die Tester weniger
hohe Geräuschentwicklung des Motors
straff abgestimmtes Fahrwerk und steifes Carbon ermüden – wenig Komfort
Ausstattung und Details
Das neue Shuttle-SL-All-Mountain erweitert Pivots Angebot mit mehr Federweg und dem starken Bosch-SX-Motor. Dieser hat 55 Nm Drehmoment und 600 Watt Maximalleistung und ist somit kraftvoller als die Konkurrenz von TQ oder Fazua. Das merkt man auf dem Trail deutlich. Solange man eine hohe Trittfrequenz aufrechterhält, schiebt das SL/AM einen entspannt jeden Anstieg hoch, egal wie steil es wird. Auch technische Stücke samt Stufen meistert es mit Leichtigkeit. Ganz kommt der Bosch-Motor aber nicht an das organische Akustik-Bike-Gefühl ran, welches das Propain Sresh und das Yeti MTe dank der TQ-Unterstützung bieten. Der Bosch-Motor beschleunigt abrupter und schneller.
Der fest verbaute 400-Wh-Akku reicht im SL/AM weiter als bei Mondrakers Sly (ebenfalls mit Bosch-SX-Motor). Zum einen liegt das am geringeren Gesamtgewicht des SL/AM, zum anderen an dessen strafferen Fahrwerk und steifen Carbon-Rahmen.
Generell hat man auf dem Pivot das Gefühl, jeder Input und alle Kraft, die man ins Bike gibt, kommt direkt auf dem Trail an. Dieses effiziente, sportliche Fahrgefühl generiert zusätzlichen Vortrieb auf flachen Stücken, sowie über Bodenwellen und durch Kurven – auch über der Unterstützungsgrenze von 25 km/h.
Neben edlen Parts ist das SL/AM für knappe 11 000 Euro mit der neu vorgestellten Sram-Motive-Bremse ausgestattet. Mit Mineralöl betrieben, überzeugte diese besonders mit einem knackigen Druckpunkt und einer gut dosierbaren Bremskraft – die perfekte Wahl für ein Light-E-MTB.
Gefedert wird das Bike von einem Fox-Factory-Fahrwerk mit dem neuen Gabel-Chassis an der Fox-36-Gabel. Geschaltet wird elektronisch mit Srams X0 Transmission.

Der kräftige SX-Motor im SL/AM war der Lauteste im Test.
An der günstigeren der drei Ausführungen für 8599 Euro wechselt eine mechanische Sram Transmission die Gänge, während ein Fox-Performance-Fahrwerk federt.
Nach oben bleiben am SL/AM keine Wünsche offen. Für ein Carbon-Felgen-Upgrade samt Top-Ausstattung werden 12 999 Euro fällig, für den elektronisch gesteuerten Fox-Live-Valve-Neo-Air-Dämpfer zusätzliche 1300 Euro. Auch die Akkukapazität lässt sich mit einem Range-Extender um 250 Wh erweitern – Kostenpunkt 500 Euro. Bedingt durch die Motorintegration beträgt die Kettenstrebenlänge am SL/AM von Größe XS bis XL 444 mm. So ändert sich mit der Rahmengröße auch das Verhältnis zwischen dem hinteren und dem vorderen Rahmendreieck. In der getesteten Größe L mit einem langen Reach von 476 mm ist das Heck durchschnittlich groß. Auch der Radstand ist moderat. Der Lenkwinkel steht mit 64,1 Grad modern flach.
Fahreindruck Pivot Shuttle SL/AM
Vorne ist das Bike recht hoch, was in der Abfahrt viel Sicherheit vermittelt. Weniger modern ist der Sitzwinkel mit 76,5 Grad. Dadurch sitzt man sehr angenehm, ohne zu viel Druck auf den Hand gelenken – wenn es steil wird, fehlt dieser Druck aber, um das Vorderrad am Boden zu halten. Abwärts ist das SL/AM selbst für ein Light-E erstaunlich leichtfüßig – auf dem Boden sowie in der Luft. Wer ein fehlerverzeihendes Bike sucht, wird mit dem neuen Shuttle eher nicht glücklich werden. Das progressive Fahrwerk und der steife Carbon-Fame erlauben zwar einen sportlichen Fahrstil, sind aber kräftezehrend – vor allem bei ruppigen Abfahrten. Dank Flip-Chip lässt sich die Geo personalisieren und sowohl ein 29-Zoll- als auch ein 27,5-Zoll-Hinterrad fahren. Der Super-Boost-Standard der Hinterradnabe sorgt für zusätzliche Steifigkeit, hat aber Exotenstatus und ist mit wenigen Laufrädern kompatibel.