Megamo Reason im Test

Megamo Reason im Test
Leichtes E-MTB mit DJI-Power

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ArtikeldatumVeröffentlicht am 22.11.2025
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Der Run auf den heiß diskutierten DJI-Avinox-Motor bleibt ungebrochen. Frisch nach der Premiere des Erstlingswerks von DJI und seiner hauseigenen Bike-Marke Amflow, die den Motor zuerst verbauten, setzen nun auch klassische Fahrradhersteller auf das chinesische Antriebsbollwerk: In der ersten Welle an DJI-Bikes mischt auch Megamo direkt mit.

Kurz & Knapp:

  • Preis: ab 4999 Euro (Alu-Variante)
  • Gewicht: 20,6 kg
  • Größen: S, M und L
  • Rahmenmaterial: Carbon und Alu
  • Federweg: 160-/160-mm-Federweg
Trail-Hardtail-Test
Lukas Hoffmann
Redakteur

Ausstattung und Details

Die Spanier aus Girona verpflanzen den Avinox ins neue Reason– er liefert bis zu 1000 Watt Power und wuchtige 120 Nm Drehmoment. Der große 800-Wh-Akku ist fest ins Unterrohr integriert und somit nicht entnehmbar. Im Oberrohr sitzt das 2-Zoll-AMOLED-Touchdisplay, das alle Infotainment-Funktionen übernimmt.

Beim Reason stehen zwei Varianten zur Wahl: Das Reason Air mit 140 mm Federweg an Front und Heck und das Reason mit 160 mm rundum. Je nach Dämpferhub ergeben sich die unterschiedlichen Federwegsoptionen – beide Modelle rollen vorne wie hinten auf 29-Zoll-Laufrädern und teilen sich die gleiche Rahmenbasis.

Cool: Neben dem Carbonrahmen gibt es das Reason auch in Aluab fairen 4999 Euro. Für ein Bike mit DJI-Antrieb ist das aktuell unschlagbar günstig.

Zudem hält Megamo zahlreiche Ausstattungs- und Farbvarianten bereit. Allen gemeinsam ist eine progressive Geometrie: Besonders der flache 63,5-Grad-Lenkwinkel und der moderne 77-Grad-Sitzwinkel stechen hervor. Per Flipchip in der Dämpferaufnahme lässt sich die Geometrie um 0,2 Grad steiler stellen.

Angeboten wird das Reason in drei Größen (S–L), die insgesamt eher üppig ausfallen: Der Hauptrahmen ist vergleichsweise groß gezeichnet, auch das Heck fällt mit 454 mm eher lang aus.

Stefan Eigner

Kurz vor der Markteinführung konnte uns Megamo nur das Topmodell CRB 01 zur Verfügung stellen: Für 11 499 Euro ist es sehr reichhaltig ausgestattet. Verbaut ist ein Fox-Factory-Fahrwerk mit 36er-Gabel und dem wuchtigen X2-Dämpfer, eigentlich im Enduro-Segment beheimatet. Auch die – leider etwas kurz geratene – Transfer-Stütze stammt von den Kaliforniern. Geschaltet wird mit der superedlen Sram-Transmission-XX-(SL). Starke Shimano-XT-Vierkolbenbremsen packen beherzt zu. Etwas grenzwertig für den alpinen All-Mountain-Einsatz sind indes die auf DT-Swiss-Carbonlaufrädern montierten Maxxis-Pneus mit harter Maxx-Terra-Gummimischung vorne wie hinten. Einen echten Mega-Wert zeigt das Reason auf der Waage: Mit 20,4 kg setzt es für ein Fullsize-E-MTB mit 800er-Akku Maßstäbe.

Fahreindruck Megamo Reason

Doch genug des Vorgeplänkels – ab auf den Trail! Bergauf schiebt der DJI-Antrieb wie erwartet kräftig voran, ohne dabei zum unsensiblen Dampfhammer zu werden. Selbst im bärenstarken Boost-Modus lässt sich die Power jederzeit fein dosiert auf den Boden bringen. Hier spielen auch die langen, traktionsstarken Kettenstreben ihre Stärken aus. Unter Vollgas zeigt sich das System allerdings energiehungrig: In steilen Passagen purzeln im Boost-Mode die Prozentpunkte der Akkuanzeige fast im Minutentakt. Gut, dass mit dem Schnellladegerät der Akku in nur 1,5 Stunden wieder zu 70 Prozent gefüllt ist.

Bergab ist das leichtfüßige Reason ebenso ein Spaßgarant: Es giert nach schnellen Kurven und ist auch im verblockten Geläuf sicher unterwegs.

Auffällig: Der Hinterbau bietet viel Gegenhalt und will aktiv gefahren werden. Durch die lange Front und die dadurch vorgezogene Fahrposition wirkt das besonders in steilen Passagen und Offcamber-Kurven wenig intuitiv – etwas Eingewöhnung ist nötig.

Danach zeigt sich das DJI-Bike als potenter, angenehm progressiver Partner für schnelle Mittelgebirgstrails und sogar Parkrides –vorausgesetzt, die Trails sind trocken.

Das mochten die Tester

 extrem kräftiger und feinfühliger DJI-Avinox-Antrieb

 sehr leicht für ein Fullsize-E-MTB mit 800-Wh-Akku

 moderne, progressive Geometrie

 tolle Ausstattung

Das mochten die Tester weniger

 fester Akku, nicht entnehmbar

 kurzer Verstellweg der Sattelstütze

 Reifen-Grip für alpinen Einsatz grenzwertig

Fazit