Von HT Components kommt eines der spannendsten MTB-Klickpedale für All-Mountain-, Enduro- und Downhill-Biker! Überhaupt haben sich die Taiwaner einen exzellenten Ruf erarbeitet, Cross-Country-Megastar Nino Schurter schwört inzwischen auf HT, ebenso viele Pros aus dem Enduro- und Downhill-Lager. Das Klickpedal HT X3 geht mit 200 Euro (UVP) nicht als Schnäppchen durch, bietet dafür einen eleganten, robusten, CNC-gefrästen Aluminium-Körper sowie eine hochwertige Lagerung, unter anderem mit Igus-Gleitbuchsen. Die opulente Dichtung gefällt ebenso.
Mit 476 Paargewicht fällt das HT X3 dafür eher schwer aus, liegt aber noch im grünen Bereich gemessen am Einsatzbereich. Optional ist es auch mit Titanachse erhältlich: Das HT X3T spart am Gewicht rund 60 g ein, belastet das Portemonnaie dafür um 100 Euro mehr.
Unser Experten-Tipp: Die drei anderen Cleats bieten einen 13°-Auslösewinkel sowie einen Float von 4°, 4,5° oder 8°. Das eigentlich für den BMX-Einsatz vorgesehene X2 (4,5 x 13°) ist dabei mit Abstand das straffeste, X1 und X1F unterscheiden sich wie der Zusatz "F" andeutet im Float, wobei uns das X1F-Modell mit großem, rund laufendem 8°-Float besser gefiel.
Klickpedal-Lexikon
Float
Der Float bezeichnet die seitliche Bewegungsfreiheit im eingeklickten Zustand, also wie weit sich der Schuh drehen lässt, ohne dass die Bindung anfängt auszulösen. Wird in Grad angegeben, üblich sind um 5°.
Multi Release
Bekannt von Shimano, aber auch von anderen Hersteller angeboten: Cleats mit dieser Funktion lösen sowohl zur Seite wie „nach oben“ aus. Gut für Anfänger*innen, kann im Gelände aber – etwa beim Springen – zu Fehlauslösungen führen.
Spindellänge
Wird auch oft als „Pedal-Q-Faktor“ bezeichnet und beziffert den Abstand zwischen Kurbelarm und Pedalmitte – entlang der Achse gemessen. Je größer die Spindellänge, desto größer der Stance, desto „breiter“ steht man auf dem Pedal.
Stance
Der Stance beschreibt den Abstand von Pedal-mitte zu Pedalmitte und wird oft mit dem Q-Faktor verwechselt, der jedoch den Abstand der zwei Kurbelarm-Außenseiten zueinander beziffert.
Der Stance hingegen ist die „echte“ Standbreite. Beeinflusst wird der Stance durch besagten Q-Faktor, aber auch durch die Cleat-Position sowie die Spindellänge des Pedals.
Cool: Elf Eloxal-Farben bis hin zum lässigen Oilslick-Effekt stehen parat, da ist für jedes Bike das passende Pedal dabei.In Sachen Bindung zeigt sich das MTB-Klickpedal HT X3 komplett eigenständig. Es mixt einen an die Pedale von Time erinnernden Drahtbügel vorne mit einem Shimano-SPD-ähnlichem Klemmbacken hinten. Beide sind dabei (wie bei Hope) gefedert, ducken sich also beim Einklicken weg. Die Federhärte ist einstellbar, auch die diversen optionalen Cleats verändern den Widerstand beim Ein- und Auslösen. Und da lässt sich HT Components nicht lumpen, fünf Bindungsplatten stehen inklusive der Standard-Cleats (X1) im Angebot, davon zwei mit Multi-Release, also horizontaler wie vertikaler Auslöserichtung – ganz okay für Einsteigerinnen und Einsteiger, für den ambitionierten MTB-Einsatz eher nicht zu empfehlen.

Am X3 ist die Skidplate nicht am Heck, sondern vor der Bindung montiert. Sie erleichtert es, auf dem Trail zurück in den Klickmechanismus zu gleiten.
Wie das Acros Klickpedal und das Time Speciale 12 besitzt das HT X3 Skidplates. Diese sind jedoch beim X3 in Fahrtrichtung nicht hinter, sondern vor der Bindung platziert. Dies erleichtert spürbar das Rückführen
in den Klickmechanismus, wenn man beim Einklickversuch in Trailaction nach vorne über die Bindung gerutscht ist. Gut: Die hochwertigen Edelstahl-Platten lassen sich abschrauben, wenn man dieses Feature weniger schätzt. Generell arbeitet das System sehr definiert, aber nie zickig. Der Einstieg glückt fast immer perfekt, der Ausstieg könnte hingegen noch flüssiger ablaufen. "Schuld" daran trägt auch die exzellente Standsicherheit des großen, breiten, flachen Pedals (100 mm Länge x 85 mm Breite x 14 mm Höhe) mit seinen fünf griffigen Madenschrauben. Das mag Schuh und Besitzer*in eben ungern loslassen …