Schon rein optisch ist das in England gefertigte, 185 Euro teure MTB-Klickpedal Hope Union TC für den Trail- bis Enduro-Einsatz ein Hochgenuss. Überall finden sich kunstvolle CNC-Fräsungen und -Rippen im Aluminium-Körper, der zudem in sechs feschen Eloxal-Farben erhältlich ist. Da traut man sich kaum, draufzutreten … Mit 100 mm in der Länge, 70 mm in der Breite und 18 mm in der Höhe samt Käfig fällt das UK-Pedal im Vergleich zur Konkurrenz mittelgroß aus, schmiegt sich dabei prima dem Schuh an. Für Standsicherheit sorgen zudem vier durchgeschraubte Inbus-Pins, die deutlich weniger bissig erscheinen als die sonst üblichen Madenschrauben, dennoch für seriösen Halt auch im ausgeklickten Zustand sorgen. Die Länge der Edelstahl-Spindel beträgt 55 mm – ein sehr guter Kompromiss aus breitem Stand bergab und effizienter Trittposition.
Auf den ersten Blick ähnelt die Bindung Shimanos legendärem SPD-System. Jedoch sind beim Hope Union TC die Bindungsbacken nicht nur anders geformt, sondern vor allem beidseitig gefedert, bei Shimano ist es nur der hintere Backen. Das Einklicken ist dadurch in jeder Trail-Lage super einfach, der Ausstieg glückt ebenso easy, bleibt dabei stets exakt und berechenbar. Natürlich ist die Ein-/Auslösehärte einstellbar, auch dies auf höchstem Niveau mit klarer Rasterung und sofort nachvollziehbaren Veränderungen.
Klickpedal-Lexikon
Float
Der Float bezeichnet die seitliche Bewegungsfreiheit im eingeklickten Zustand, also wie weit sich der Schuh drehen lässt, ohne dass die Bindung anfängt auszulösen. Wird in Grad angegeben, üblich sind um 5°.
Multi Release
Bekannt von Shimano, aber auch von anderen Hersteller angeboten: Cleats mit dieser Funktion lösen sowohl zur Seite wie „nach oben“ aus. Gut für Anfänger*innen, kann im Gelände aber – etwa beim Springen – zu Fehlauslösungen führen.
Spindellänge
Wird auch oft als „Pedal-Q-Faktor“ bezeichnet und beziffert den Abstand zwischen Kurbelarm und Pedalmitte – entlang der Achse gemessen. Je größer die Spindellänge, desto größer der Stance, desto „breiter“ steht man auf dem Pedal.
Stance
Der Stance beschreibt den Abstand von Pedal-mitte zu Pedalmitte und wird oft mit dem Q-Faktor verwechselt, der jedoch den Abstand der zwei Kurbelarm-Außenseiten zueinander beziffert.
Der Stance hingegen ist die „echte“ Standbreite. Beeinflusst wird der Stance durch besagten Q-Faktor, aber auch durch die Cleat-Position sowie die Spindellänge des Pedals.
Eingeklickt bietet das Hope Union TC mehr Bewegungsfreiheit als es der 4°-Float der mitgelieferten Hope-Cleats (12°-Auslösewinkel) vermuten lässt. Auch das ist sehr angenehm! Dazu bietet Hope ein weiteres Cleat mit 5° Float und 13° Auslösewinkel an, die Unterschiede sind nur dezent spürbar.

Als einziger Hersteller setzt Hope auf große Sechskant- anstelle kleiner Madenschrauben. Die haben weniger Biss, sind dafür langlebig.
Super: Hochwertige Igus-Gleitbuchsen, drei
Industrielager pro Pedal, 1A-Dichtungen sowie die Option, dass Hope Union TC komplett zu zerlegen, versprechen ein ewiges Leben. Angesichts der perfekten, kreuzstabilen Machart geht auch das nicht ganz so asketische Gewicht von 456 g pro Paar in Ordnung. Kurzum: unser Testsieger 2023!