Winterzeit heißt für MTB-Profi-Athlet*innen nicht nur Trainings-Restart nach der Off-Season. Zeitgleich ist es höchste Eisenbahn, um die Teamwechsel fürs kommende Jahr bekanntzugeben. Die letzten Deals werden um diese Zeit verhandelt, die letzten Verträge unterzeichnet. Wir bringen euch auf den neuesten Stand!
Die Teamwechsel im Cross Country
Weil viele Profi-Verträge oder teils auch Team-Organisationen nur bis zum sportlichen Highlight, den olympischen Spielen, gestrickt sind, ist der Trubel in der Folgesaison umso größer: "Nach dem Olympiajahr ist das Wechselkarusell ordentlich in Betrieb!" Wir zeigen die interessantesten Wechselspiele der MTB-Pros.
Jenny Rissveds wechselt zu Canyon
Sponsor Ibis hat das Ende des Rissveds-eigenen Teams 31 Ibis Cycles Continental verkündet. Inzwischen ist klar, dass sich in 2025 der Teamfokus vom Profi-XCO-Rennkurs zu einem "inklusiven, sicheren Entwicklungsprogramm für Kinder und junge Menschen" shiften wird. Und Rissveds selbst hat einen Kontrakt mit dem Canyon XCO CLLCTV unterzeichnet und wird damit ab 2025 an der Seite von Luca Schwarzbauer die Weltcup-Rennen bestreiten.

Die Schwedin hat eine starke Saison hingelegt und wurde bei Olympia dritte.
Außerdem frisch im Team sind die beiden Nachwuchstalente Valentina Corvi (ITA, U23) sowie Noa Filippi (FRA, U19). Der Franzose Thomas Griot (Elite) bleibt dem Team weiterhin erhalten.
Vom Team 31 klar kommuniziert wurde, dass sie 2026 wieder im Weltcup starten möchten! Sicherlich mit Rissveds an Bord, die Olympiasiegerin von Rio 2016 (damals im Trikot von Scott-Sram) hatte das Team 31Org 2018 mitinitiiert, wobei die Zahl im Teamnamen Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention repräsentiert.
Orbea Fox Factory Team neu aufgestellt

Simon Andreassen, Rebecca Henderson und Jennifer Jackson sind die Neuzugänge bei Orbea-Fox!
Das Orbea Fox Factory Team hat die Karten neu gemischt und startet mit drei neuen Athlet*innen in die kommende Saison: Simon Andreassen, Rebecca Henderson und Jennifer Jackson. Lange wurde spekuliert, wo der Marathon-Weltmeister von 2024, Simon Andreassen, nach seiner erfolgreichen Zeit bei Cannondale unterkommen würde. Gleiches gilt für Rebecca Henderson, die ihren Abschied von Primaflor Mondraker Ende 2024 angekündigt hatte. Jennifer Jackson kommt vom Liv Factory Racing Team. Das Trio verstärkt das Team um Pierre de Froidmont, den belgischen Meister, der seit 2023 zum Team gehört. Außerdem gehört der 52-jährige Marathon-Spezialist Ibon Zugasti nach wie vor zum Team-Aufgebot
Lapierre-Racing-Unity bekommt Unterstützung von zwei Deutschen

Mit Max Brandl und Nina Graf sind erstmals zwei deutsche Athlet*innen im Lapierre-Team.
Lapierre startet mit einem fast komplett erneuerten Team in die Saison 2025. Die "Lapierre Racing Unity" soll sowohl junge Talente als auch erfahrene Fahrerinnen und Fahrer an die internationale Spitze führen. Zuletzt waren unter anderem der Schweizer Thomas Litscher sowie die beiden Dän*innen Malene Degn und Sebastian Fini. Doch zurück zu den Neuzugängen der französischen Equipe: Die beiden Wahl-Freiburger Nina Graf (ehemals Benz) und Max Brandl schaffen den Sprung aus dem deutschen Nachwuchsteam Lexware in eine große, internationale Mannschaft.
Bei den Männern übernimmt der Neuseeländer Anton Cooper die Führungsrolle und wird von Maximilian Brandl, vielfacher Deutscher Meister und vierfacher Weltmeisterschafts-Medaillengewinner, sowie dem Dänen Tobias Lillelund unterstützt, der aus der U23- in die Elite-Kategorie wechselt. Bei den Frauen sind die deutsche Olympiateilnehmerin Nina Graf und die Italienerin Chiara Teocchi erfahrene Neuzugänge. Die Schweizerin Noëlle Buri startete zuvor bereits für Lapierre und steigt 2024 in die Elite-Kategorie auf.
Alan Hatherly auf Giant in 2025

Dieses Jahr krönte er sich zum Cross-Country-Weltmeister. 2025 geht es für den Südafrikaner auch auf die Straße, während er gleichzeitig eine komplette MTB-Weltcupsaison fährt.
Nachdem er 2024 im MTB-Cross-Country in Andorra das begehrte Regenbogen-Trikot erkämpft hatte, wechselt Alan Hatherly nun das Team: Vom Cannondale Factory Racing Team zieht es den Südafrikaner zum Team Jayco AlUla (Greenedge Cycling). Dort wird er auf Giant-Bikes und in schnitter Maap-Klamotte unterwegs sein. Inzwischen ist klar, dass er auch MTB-Rennen auf Giant-Bikes und im Trikot des Giant Factory Offroad Teams bestreiten wird. Ebenfalls an Bord der MTB-XCO-Equipe: Jens Schuermans, Dario Lillo und Carter Woods.
Jolanda Neff unterschreibt bei Cannondale

Die Olympiasiegerin von Tokio ist ab diesem Jahr auf den Bikes von Cannondale unterwegs.
Mit Jolanda Neff wechselt eine der erfolgreichsten XC-Mountainbikerinnen der letzten Dekade ins Cannondale Factory Racing Team (CFR). Die Schweizerin, die auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken kann, beginnt damit ein vielversprechendes neues Kapitel. Zuletzt war die dreifache Weltcup-Gesamtsiegerin auf Trek-Bikes unterwegs und gewann u.a. 2021 Olympia-Gold in Tokio. Nachdem mit Mona Mitterwallner (zu HPH auf die Straße), Alan Hatherly (zu Giant) und Simon Andreassen (noch nicht bekannt) drei von vier Teamfahrern das Team zum Jahreswechsel verlassen haben, verbleibt lediglich Charlie Aldrige (UK, Elite) als bestehender Teamfahrer in der Equipe. Das Team-Setup runden Ana Santos (POR, Elite), Cole Punchard (CAN, U23) und Luca Martin (FRA, Elite) ab.
Mathieu van der Poel will Weltmeister werden
Nein, kein Teamwechsel! Der ultimative 5-Jahres-Deal von Canyon mit Jahrhunderttalent MvdP steht. Dennoch gibt es spannende News um den erfolgsverwöhnten 29-jährigen Niederländer. Mathieu hat in einem Interview mit sporza.be bekanntgegeben, dass er 2025 einige Rennen auf dem Mountainbike bestreiten wird. 2024 hatte er für sein Team Deceuninck-Quickstep vor allem an Straßenrennen teilgenommen und unter anderem die Flandernrundfahrt gewonnen.
Nach 2023 will er erneut probieren, sich das Regenbogen-Jersey im MTB XCO überzustreifen. Weltmeister in den Disziplinen Cyclocross und Straße war er ja bereits. Auch bei den Olympischen Spielen in L.A. 2028 könnte er sich auf dem MTB-Wettbewerb konzentrieren, ließ MvdP auf Nachfrage wissen.
Loana Lecomte geht zu BMC

Beim olympischen Heimspiel stürzte die Französin schwer und konnte das Rennen nicht zu Ende bestreiten. Im nächsten Olympia-Zyklus fährt sie für BMC.
Das französische XC-Jahrhunderttalent hat den Abschied vom Canyon CLLTV Team verkündet. Nun steht fest, dass die ehemalige Teamkollegin von Luca Schwarzbauer ab 2025 für BMC Factory Racing fahren wird. Begrüsst wurde sie übrigens auf Schweizer Art – mit einem grossen Käselaib.
Tom Pidcock mit Doppelgängerleben

In Paris krünte sich der Brite in einem umstrittenen Duell mit Franzose Victor Koretzky erneut zum Olympia-Sieger.
Der zweifache Cross-Country-Olympiasieger Tom Pidcock, eines der größten Talente im Radsport, fährt ab der kommenden Saison im Rennradteam Q36.5 Pro Cycling, das übrigens auf Scott-Rennrädern unterwegs ist. Auch dem Offroad-Sport bleibt der Brite erhalten, allerdings nicht auf den Scott-Bikes des neuen Teamsponsors, sondern weiterhin auf Pinarello-Rädern. Pinarello verkündete Anfang Dezember auf Instagram, dass sie Pidcock für die nächsten drei Jahre unter Vertrag genommen haben. Tom Pidcock ist zwar nicht der Einzige, der den Spagat zwischen Mountainbike- und Straßenrennen wagt, aber dass ein Athlet für verschiedene Disziplinen auch verschiedene Radsponsoren hat, ist ein Novum.
Vier Abgänge beim Orbea Factory Team
Das spanische Orbea Factory Racing Team wird 2025 mit einem neuen Fahreraufgebot an der Startlinie stehen. Gleich vier der fünf Fahrer*innen gehen: Anne Tauber (NL), Chiara Teocchi (IT), David Campos (Spanien) und Luca Martin (IT) verlassen das Team, nur der Belgier Pierre de Froidmont bleibt an Bord. Das erst 2023 gegründete Team etablierte sich schnell, feierte mit Luca Martins U23-Weltmeistertitel in Andorra in diesem Jahr seinen Höhepunkt. Nun steht die erste große Umstrukturierung an. Die Zukunft der scheidenden Fahrerinnen und Fahrer sowie die neuen Teammitglieder sind derzeit unklar. Am 13. Januar wird das neue Fahreraufgebot verkündet.
Mona Mitterwallner wechselt auf die Straße
Auch die Österreicherin Mona Mitterwallner kehrte der Cannondale-Equipe zum Jahresende den Rücken zu. Inzwischen wurde ihre Berufung in den Kader der Straßen-Mannschafft HPH (Human Powered Health) bekanntgegeben. Ob sie für die von Factor Bikes gesponserte Equipe auch auf dem MTB an der Startlinie stehen wird, wurde nicht kommuniziert. Mit dem nicht wenig zuversichtlichen Statement "Ich will die beste Radfahrerin der Welt werden" wird Mitterwallner in der Mitteilung zitiert.
Kate Courtney fährt als Privateer auf Allied
Kate Courtney hatte bekanntgegeben, in der kommenden Saison auf privater Mission unterwegs zu sein, unterstützt von individuellen Sponsoren, nun sind erste Details bekannt. Nach 6 Jahren verließ die US-Amerikanerin das Profiteam Scott-SRAM. Sie startet 2025 im Trikot und unter der Flagge ihrer eigenen Stiftung "She Sends Racing", die sie 2023 gründete, um Frauen und Mädchen im Mountainbikesport zu supporten. Als ersten Partner gab die Weltmeisterin von 2018 den US-Hersteller Allied bekannt: Groß-Investoren sollen die radbegeisterten Walton-Brüder sein, die als Besitzer der Supermarktkette Walmart über ein Milliardenvermögen verfügen. In ihrem Instagram-Profil erwähnt Kate zudem die Bekleidungsmarke Rapha, Red Bull sowie die Automarke Rivian als Partner. Spannend bleibt, ob Kate weiterhin mit den olympischen Heimspielen 2028 in L.A. liebäugelt.
Lia Schrievers & Julian Schelb zu KMC-Ridley

Eine extrem starke Leistung im anspruchsvollen Weltcup ins Crans-Montana bescherte Julian Schelb einen heiß umworbenen Startplatz bei der Olympiade für Deutschland.
Erfreulich aus deutscher Sicht ist der Wechsel von Lia Schrievers und Julian Schelb zum renommierten Rennteam des ersten MTB-Olympiasiegers (1996) Bart Brentjens. Die beiden MTB-Asse werden künftig in den Farben des niederländischen Rennteams KMC-Ridley in den Wettkampf gehen und auf Ridley-Bikes unterwegs sein. Ebenfalls zum Team stößt Brentjens U23-Landsmann Tom Schellekens, der unter anderem beim Weltcup in Nové Město na Moravě mit einem starken 3. Platz auf sich aufmerksam machte. Die Ukrainerin Yana Belomoina hingegen verlässt das Team nach zwölf gemeinsamen Jahren.
Bjorn Riley & Emilly Johnston Neuzugänge bei Scott-Sram

Das Scott-Sram-Team wird nächstes Jahr durch Bjorn Riley und Emilly Johnston ergänzt.
Scott holt sich mit Emilly Johnston und Bjorn Riley – der Style-King der XC-Szene – zwei vielversprechende Nachwuchsfahrer*innen ins Team. Die beiden sind davor erfolgreich für das Trek-Future-Racing-Team in der U23 gefahren und sind den Teamstrukturen des von Bernd Reutemann geleiteten Teams nun entwachsen. An der Seite von Nino Schurter, Andri Frischknecht und Filippo Colombo finden Riley (USA) und Johnston (Kanada) eines der professionellsten Teams des XC-Zirkus vor, gemanaget von niemand geringerem als Thomas "Frischi" Frischknecht.
Comeback einer Großen: Annika Langvad kehrt zurück
Jüngst bekanntgegeben: Annika Langvad kehrt zurück ins Profigeschäft und wird nächste Saison als Full-Time-Pro für Specialized antreten, wie sie auf Instagram bekanntgab. Die 40-jährige Dänin wird womöglich vor allem Langstreckenrennen im MTB- und Gravel-Bereich bestreiten. Vielleicht mit dem Cape Epic als Schwerpunkt, das Etappenrennen gewann sie bereits fünf Mal – unter anderem 2018 mit Kate Courtney. Eine Rückkehr ins Specialized Factory Team, das lediglich im Cross-Country-Weltcup aktiv ist, ist ausgeschlossen. Die Equipe hatte klargemacht, das keine personellen Veränderungen geplant seien. Nach Langvads Rücktritt 2020 wird damit ab 2025 eine der erfolgreichsten Mountainbikerinnen und sechsfache Weltmeisterin der Welt die Szene wieder aufmischen.
Die Teamwechsel im Downhill
Mit den neuen Regeländerungen, welche die Zulassung von Teams beschränken, bündeln große Marken ihre Ressourcen und streichen reihenweise Rennställe. Mit etlichen Downhill-Superstars auf Sponsorensuche und einem noch nie dagewesenen Pool an jungen Talenten ist der Wechselzirkus im Downhill so spannend und spekulativ wie noch nie. Welche Namen ihr nächste Saison auf welchem Bike zu erwarten habt, erfahrt ihr hier.
Benoît Coulanges unterschreibt bei Scott

Der Vize-Weltmeister von 2024 wechselt zu Scott!
Benoît Coulanges gilt als einer der Top-Fahrer der Downhill-Szene, 2024 verpasste er nur knapp den Weltmeistertitel. In seiner bisherigen Karriere mit Team Dorval AM konnte er zwei französische Meistertitel sowie zahlreiche Weltcup-Podestplätze für sich verbuchen. Nach der Schließung des Teams Dorval Commencal ist seit langem bekannt, dass Benoît Coulanges ab 2025 in einem neuen Team fahren wird, aber es gab nur wenige Gerüchte darüber, welches Team es sein könnte. Bis jetzt! Ab 2025 wird der Franzose für das Scott-Downhill-Factory-Team an den Start gehen.
Andi Kolb stößt zum YT Mob

Andi Klob in seinem neuen YT-Trikot und mit dem YT-Tues als Arbeitsgerät für 2025. Nächste Saison geht es für den Österreicher bei der deutschen Marke weiter.
Andi (Andreas) Kolb, Österreichs wohl schnellster Schnauzerträger, verlässt nach seinem großen Durchbruch in den letzten zwei Jahren und seinem ersten Heimsieg in Leogang das Continental-Atherton-Team. Der Schladming-Local hat, wie die Gerüchteküche bereits vermuten ließ, bei YT unterschrieben und wird 2025 Teil des YT Mob. Das von vielen ersehnte Österreich-Dream-Team mit Valli Höll wird also tatsächlich Realität.
Camille Balanche und Richie Rude im Yeti DH-Team
Yeti verstärkt für 2025 sein DH-Team. Mit dabei: Schweizerin Camille Balanche. Die Downhill-Weltmeisterin von 2022 soll für Top-Platzierungen sorgen. Zuvor ist sie für das Doval-Commencal-Team gefahren, dass sich aus dem Weltcup zurückgezogen hat. Eine der größten Überraschungen: Enduro-Star Richie Rude wagt den Wechsel zurück zum Downhill. Der vierfache Enduro-Weltcup-Gesamtsieger wird aber noch an ein paar ausgewählten Enduro-Rennen teilnehmen und sich versuchen in der Schweiz das Weltmeistertrikot im Enduro zu sichern.
Danny Hart wird Teamkapitän bei Norco

"How can Danny Hart sit down with balls that big?", die Legende, die sich 2011 in Champery, Schweiz bei einem spektakulären Lauf unter extrem herausfordernden, nassen Bedingungen zum Weltmeister krönte, wechselt wieder das Team.
Nachdem Danny Hart in der vergangenen Saison von Cube zu GT gewechselt war, steht der Fanliebling mit dem vorläufigen Aus der britischen Kultmarke wieder ohne Sponsor da. Doch wie es aussieht, wird man die Legende auch im nächsten Jahr nicht vermissen. In einer Instagram-Story postete er "Can’t tell you anything, but I’m all sorted". Mittlerweile ist bekannt, dass Danny nächste Saison für Norco fahren wird und im Factory Team die Rolle des Teamältesten von Greg Minnaar übernimmt. Dieser wird auch nach seinem Karriereende als Athlet, das ansonsten junge Team weiterhin als Mentor unterstützen.
Thanée Seagrave auf Orbea
Thanée Seagraves Team, FMD (Follow My Dream) Racing, beendet nach fünf gemeinsamen Jahren die Zusammenarbeit mit Bikesponsor Canyon und somit das Canyon-FMD-Team. Auf welchem Rahmen die Princess of Downhill nächstes Jahr rollt, ist nun bekannt. Orbea wird neuer Hauptsposer des nun Orbea-FMD-Teams. Die Spanier wollen sich kommende Saison mehr auf den Downhill World Cup fokussieren und haben für ein vermutetes neues Downhillbike nun auch starke Pilotinnen und Piloten.
Marine Cabirou wechselt zu Canyon

Marine Cabirou wird in Zukunft auf dem Canyon Sender den Downhill Weltcup bestreiten.
Die Siegerin des letzten Downhill-World-Cups in Mont-Saint-Anne, Marine Cabirou verlor 2024 den Titelkampf gegen Österreichs Valli Höll, ist 2025 aber eine heiße Kandidatin für den Gesamtsieg. Überraschend kam deshalb die kurz vor dem Jahresende bekanntgegebene Trennung vom Scott-DH-Factory-Team. In den vergangenen sechs Jahren bei Scott gewann Marine neun Downhill-World-Cups. Nun steht fest, dass die Französin eine neue Heimat beim Canyon Collective gefunden hat.
Loris Vergier verlässt Trek

Bei der Downhill-WM in Andorra war er der Schnellste: Loris Vergier. Die Regenbogen-Steifen gehen somit nach einem Jahr ablöse von UK wieder zurück nach Frankreich.
Der Downhill-Weltmeister 2024, Loris Vergier, verlässt das Trek-Factory-Racing-Team. Man munkelt, er könnte einen neuen Platz im Commencal-Muc-Off-Team finden, dem Hauptteam der Andorraner. Außerdem verlassen mit Reece Wilson und Bodhi Kuhn (der jetzt Teil des Norco-Teams um Danny Hart ist) zwei weitere Top-Athleten Treks Reihen. Wie bereits vermutet, wechselt der in Andorra ansässige Downhill-Weltmeister Loris ins Commencal-Muc-Off-Team. Dort bildet er zusammen mit Amaury Pierron ein sympathisches und brandgefährliches Dream-Team. Wir erwarten nächste Saison Großes aus dem französischen Downhill-Powerhouse.
Anna Newkirk fährt 2025 für Frameworks

Steel is Reel: Anna Newkirk mischte 2024 den DH-Zirkus mit einem Stahl-Downhiller auf. Nun schaut es aber so aus, als würde es für sie nächstes Jahr auf einem anderen Rahmenmaterial weitergehen.
Wem der Name Anna Newkirk nichts sagt, der hat 2024 nicht aufgepasst. Aufgefallen ist sie spätestens mit ihrem Racebike, einem Stahl-Downhiller mit übergroßer High-Pivot-Rolle der Marke Contra. Herausgestochen ist die Amerikanerin aber auch mit ihren Top-Ergebnissen. Beim Weltcup in Leogang belegte sie einen starken zweiten Platz und konnte sich in der Gesamtwertung den siebten Rang sichern. Vor drei Jahren gründete sie mit ihrer besten Freundin das Weltcup-Team "Beyond Racing". Nun gaben die beiden bekannt, dass es das Team in der kommenden Saison nicht mehr geben wird. Zum Glück ist seit dem neuen Jahr bekannt, dass Newkirk von Neko Mulallys Frameworks-Team unter Vertrag genommen wurde. Wir dürfen also auch dieses Jahr dem jungen Talent bei der Medaillenjagd zuschauen.
Erice van Leuven wechselt zu Norco

Auch 2023 gewann Erice Van Leuven die Juniorinnen-Downhill-Weltmeisterschaften, damals in Fort William, Schottland. Wir warten gespannt auf ihr Elite-Debüt dieses Jahr.
Junior-World-Champion und -Worldcup-Gesamtsiegerin Erice gibt 2025 ihr Elite-Debüt und ist schon jetzt eine heiße Kandidatin für Podiumsplatzierung. In der kommenden Saison rollt die 18-jährige für Norco, anstatt wie gehabt für Commencal. Zusammen mit der 20-jährigen Gracey Hemstreet, die bereits 2024 Teil der Norco Race Division war, bildet die Neuseeländerin ein junges Tag-Team, das dieses Jahr den World-Cup-Zirkus sicherlich aufmischen wird.
Lachlan Stevens-McNab weiterhin auf Trek

Lachie zeigte in diesem Jahr eine starke Performance auf den Downhillstrecken. Für ihn wird es wohl bei Trek weitergehen. Mit dem Bike ist er schon vertraut.
Einen frei werdenden Plätze im Trek-Downhill-Team hat sich Lachlan Stevens-McNab gesichert. Der 20-jährige Neuseeländer zeigte 2024 sein Potenzial und schaffte mit einem zweiten und einem dritten Platz bei den Weltcups in Mont-Saint-Anne und Leogang den Durchbruch in die Downhill-Elite. Lachlans bisheriges Union Team by Steel City Media, für das er übrigens auf einem Trek-Session-Rahmen fuhr, wird es ab 2025 nicht mehr geben. Schade: Für Teams, die sich die Unterstützung von jungen Fahrer*innen und Underdogs auf die Fahne geschrieben haben, gibt es in Zukunft wohl keinen Platz mehr im Downhill-World-Cup.
Die Teamwechsel im Enduro
Immer mehr große Firmen ziehen sich mit ihren Factory-Teams aus dem Enduro-World-Cup zurück. Große Namen könnten in Zukunft im Downhill-World-Cup starten. Das ausgedünnte Fahrerlager ist dadurch aber nicht weniger interessant, denn durch die weniger beschränkten Teamzulassungen als etwa im XC- oder Downhill-World-Cup erwartet uns nächste Saison ein buntes Feld. Hier gibt's die wichtigsten Updates aus dem Enduro-Wechselzirkus.
Raphaela Richter verlässt die Trailblazers

Bei der Enduro WM in Canazei entschied sich Raphaela für das motorisierte Gefährt. Selbst der Schnee konnte die Bayreutherin nicht stoppen, sie sicherte sich die Bronze-Medallie.
Der deutsche Enduro-Star verlässt die Simplon Trailblazers zum Jahresende. Das blutjunge Team wurde erst 2024 gegründet. Im Instagram-Statement des Teams schreibt Raphaela Richter: "Ich habe mich [für die nächste Saison] für ein vertrautes Umfeld entschieden, um mein Lächeln zurückzubekommen und den Rennsport wieder zu genießen." Nun ist klar, dass die deutsche Enduro-Hoffnung als Privateer in die nächste Saison starten wird. Ihr Ziel dabei mit Sponsoren zusammenzuarbeiten, die möglichst regional produzieren. So kommt der Rahmen von Crossworx und das Fahrwerk von Intend. Außerdem wird sie mit Bike Ahead, Tune und Hope zusammenarbeiten.
Rapha blickt auf eine sehr erfolgreiche Saison 2024 zurück: Sie wurde Deutsche Meisterin im Enduro und Downhill und belegte bei der E-Enduro Weltmeisterschaft in Canazei den dritten Platz. Ihre Zeit bei den Trailblazers beendete sie mit einem Paukenschlag und krönte sich jüngst zur Siegerin der Megavalanche auf La Réunion.
Martin Maes bleibt bei Orbea, Team schließt

Hier meistert der Belgier eine fiese Wurzelstelle bei der diesjährigen Enduro-WM in Canazei. Nächstes Jahr geht's für Martin Maes auf dem Downhiller weiter.
Orbea stellt ihr Enduro Team um Martin Maes ein und will sich zukünftig mehr auf Downhill fokussieren. Interessant ist dabei, dass Orbea gar kein Downhill-Bike im Fuhrpark hat. Ein neues Orbea-DH-Bike scheint daher wahrscheinlich. Ebenso, dass Martin Maes den Spaniern weiterhin treu bleibt und zukünftig im Downhill World Cup auf Titeljagd geht. Dort ist er kein Unbekannter und machte bei vergangenen Auftritten immer wieder eine gute Figur. 2018 gewann er sogar das Downhill-Rennen in La Bresse.
Weltmeister Alex Rudeau gründet eigenes Team

So sehen Sieger aus: Alex Rudeau krönte sich zum allerersten Enduro-Weltmeister der Geschichte. 2025 geht's mit eigenem Team weiter.
Mit dem Commencal Enduro Project macht 2025 ein hochkarätiger Rennstall dicht. Der dadurch freigesetzte Alex Rudeau (Viertplatzierter in der Enduro-World-Cup-Gesamtwertung-2024) hat angekündigt, die Andorraner zu verlassen und wird nächste Saison mit einem eigenen Team an den Start gehen. Das ist möglich, da für 2025 zwar neue Regelungen in XC- und Downhill-World-Cup eingeführt wurden, die Teamzulassungen beschränken, nicht aber in der Enduro Kategorie. Während also im XC und Downhill nur noch große Player das Sagen haben, bleibt der Enduro-World-Cup offen für Privateers und Underdogs.
Harriet Harnden auf dem Markt

Auch für die Britin geht es nächstes Jahr in einem anderen Team weiter. Nach einem zweiten Platz in der Enduro-Weltcup-Gesamtplatzierung sollte das Ziel für 2025 klar sein.
Es gibt nichts, was die Britin Hattie Harnden nicht kann. Cross-Country, Cyclocross, Enduro, Downhill – in jeder Disziplin hat die 23-Jährige schon im Weltcup-Zirkus mitgemischt. Ihr Hauptaugenmerk lag 2024 aber auf dem Enduro, wo sie 2024 die Gesamtwertung vor Isabeau Courdurier gewann. Seit fünf Jahren fährt sie in allen Disziplinen auf Trek-Bikes. Das soll sich nun ändern, wie Trek in einem Instagram-Post ankündigte. Grund ist, dass Trek das Enduro Factory Team auf unbestimmte Zeit einstellen wird. Wohin das Multitalent wechselt, ist noch nicht bekannt. Wir bleiben natürlich dran!
FAZIT: Kein Ende in Sicht ...
Das Wechselkarussell dreht und dreht und dreht sich. Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere, mindestens für Top-Fahrer*innen, die noch nicht "all sorted" sind. Es bleibt also spannend, welche Teamwechsel und Fahrer*innen-News die Bike-Bubble in den kommenden Wochen noch so ausspucken wird. Wir bleiben dran und halten euch auf dem Laufenden.