Specialized Epic FS
Erster Test der Race-Ikone!

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Specialized überarbeitet das legendäre Racefully Epic. Wir checken das neue Bike im Detail und durften das S-Works-Topmodell bereits testen.

Specialized 2020
Foto: Stefan Eigner

kurz & knapp: Das Specialized Epic Fullsuspension MJ 2021 im Detail

● 29"-Racefully mit 100-mm-Fahrwerk

● "Brain"-Fahrwerk mit neuer Evolutionsstufe

● Rahmengewicht ab 1869 Gramm

● flache und lange RaceGeometrie

Preise: Ab 4299 Euro / Gewicht: Ab 9,6 kg

Leichter und rassiger. Noch schneller voran und noch potenter bergab: Specialized würzt das Racefully Epic für 2021 ordentlich nach. Schon in der Seitenansicht der neuen 29"-Rennfeile fällt auf, dass der Lenkwinkel von den Kaliforniern extrem abgeflacht wurde. 67,5 Grad misst er nun. In Kombination mit dem verlängerten Reach und des um 9 mm abgesenkten Tretlagers soll das neue Epic so mehr Trail-Sicherheit und schlussendlich auch -Spaß bieten. Für effizienteres Pedalieren ist der Sitzwinkel auf 75,8° angesteilt. Natürlich hat das Epic auch abgenommen: Laut Specialized wiegt das Rahmenkit luftige 1869 Gramm inklusive Dämpfer und Hardware, 150 Gramm wurden aus dem bisherigen S-Works-Rahmen geschwitzt.

Gleichzeitig sei die Steifigkeit am Hinterbau erhöht auch um eine noch bessere Feder-Kinematik aus dem Bike zu zaubern. Apropos: Charakteristisch am Epic ist seit jeher das "Brain"-Fahrwerk mit 100 mm Federweg. Den eigentlichen Federelementen sind Massen trägheitsventil vorgeschaltet, welche bei "fahrergeschuldeten" Einflüssen (etwa im Wiegetritt oder bei harten Antritten), geschlossen bleiben und so das Fahrwerk quasi blockieren. Bei Erschütterungen, die vom Untergrund auf das Fahrwerk wirken, öffnet sich das Ventil schlagartig und gibt den Federweg frei. Brain arbeitet – wie es sich für ein Gehirn gehört – eigenständig, sodass Lockout-Züge an Gabel und Dämpfer überflüssig werden und der Pilot sich voll auf das Fahrgeschehen konzentrieren kann. Speziell in den Hinterbau ist viel neue Entwicklungsarbeit und sind Massen an Telemetrie-Daten aus Tests mit dem hauseigenen Rennteam geflossen. Die Shim-Stacks im Inneren sind Spezialanfertigungen, selbst die Viskosität des Dämpferöls wurde optimiert. Teile des Brains sind jetzt in der Kettenstrebe untergebracht. Das neue Brain soll zudem langlebiger als die Vorgängermodelle sein, ab Kaufdatum sind für zwei Jahre zwei Fahrwerk-Service-Termine kostenlos inkludiert.

Erster Test: Das Specialized Epic auf den Trails

Specialized 2020
Stefan Eigner

Wie fährt sich das S-Works-Topmodell für – Obacht! – 11 599 Euro? Das Epic klettert Anstiege wieselflink empor. Am Hinterrad überzeugt das US-Bike mit massig Traktion, die recht breiten Specialized-Reifen krallen sich bei wenig Luftdruck in den Waldboden. Überhaupt lässt sich das Epic brutal schnell auf Tempo bringen, woran die 1240 Gramm leichten Carbon-Laufräder einen großen Anteil haben. Der große "Aha-Effekt" kommt im Downhill. Das Kurvenverhalten lässt sich als perfektes Mittelmaß aus Quirligkeit und Spurtreue beschreiben.

Dank flacher Front und langem Reach tankt man auch auf harten Trails ordentlich Selbstvertrauen. Wie seit eh und je polarisiert das Brain-Fahrwerk: Die Technik an und sich funktioniert absolut zuverlässig, im Vergleich zu anderen XC-Federelementen wirkt es aber straffer, auf leichten Unebenheiten weniger feinfühlig. Dafür verpufft nie auch nur ansatzweise eine Jota Kraft.

Geometrie

Frameset-Optionen:

Specialized

Lieberhaber von Individual-Aufbauten kommen auch beim neuen Epic in den Genuss einer Frameset-Option. Neben verschiedenen klassichen Farben bietet Specialized auch wilde Farbzusammenstellungen an, wie hier z.B die Farbgebung Carbon Cobalt Hero. 4999 Euro sind für das Frameset mit Brain-Gabel fällig. Das Epic EVO-Frameset kostet 3999 Euro.

Geometrie: Specialized Epic

Rahmengröße

S

M

L

XL

Reach

415

445

470

495

Stack

586

591

605

623

Steuerrohrlänge

95

100

115

135

Steuerrohrwinkel

67,5º

67,5º

67,5º

67,5º

Sitzrohrlänge

400

430

470

520

Sitzrohrwinkel

75,8º

75,5º

75,5º

75,5º

Kettenstrebe

433

433

433

433

Radstand

1116

1148

1179

1211

Traillastiges Racefully: Specialized Epic EVO

Specialized

Hinter dem Modellzusatz "Evo" verbrigt sich beim Epic eine Variante mit stärkeren Trail-Genen. So kommen die Evo-Varianten mit 120 mm Hub an der Federgabel und 110 mm am Heck – "neu-englisch" heißt diese Kategorie Down-Country, ein Sprachungetüm aus Downhill und Cross-Country. Mit dem "normalen" Epic teilt sich das Evo den Hauptrahmen, den Hinterbau hat Specialized separat entwickelt. Beim Epic Evo setzt Specialized auf herkömmliche Federlemente, welche auf die Kinematik des neuen Epic angepasst wurden. Die Brain-Technologie ist dem 100-mm-Epic vorbehalten.

Die Geometrie fällt flacher und kürzer als beim Epic aus: Dank 120-mm-Gabel flacht der Lenkwinkel auf 66,5° Grad ab, per FlipChip an der Dämpferumlenkung lassen sich Sitz- und Lenkwinkel nochmal um 0,5° anpassen, sowie das Tretlager um 6 mm variieren. Der Reach misst kompakte 436 mm in Größe M, was ein wendiges Trail-Verhalten verspricht. Die Kettenstreben fallen 5 mm länger als beim Brudermodell aus.

Die Preise fürs das Epic Evo starten bei 4499 Euro. Selbstredend ist bei allen Evo-Modellen eine Vario-Sattelstütze verbaut, ebenso kommen pannensichere TrailReifen sowie stärkere Vierkolben-Bremsen zum Einsatz. Für das Topmodell S-Works sind saftige 11 599 Euro fällig. Es kommt mit Funk-Schaltung und Funk-Vario-Stütze von Sram/Rock Shox. Wie auch beim Epic sind für das Evo Rahmensets zum Individualaufbau zu haben. Wie auch beim Epic sind für das Evo Rahmensets zum Individualaufbau zu haben.

Geometrie:

Rahmengröße

S

M

L

XL

Reach

406

436

460

485

Stack

593

597

611

629

Steuerrohrlänge

95

100

115

135

Steuerrohrwinkel

66,5º

66,5º

66,5º

66,5º

Sitzrohrlänge

400

430

470

520

Sitzrohrwinkel

74,8º

74,5º

74,5º

74,5º

Kettenstrebe

438

438

438

438

Radstand

1132

1164

1195

1227

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