Racebikes stehen für kompromisslose Geschwindigkeit. Sie werden für maximale Performance auf der Rennstrecke gebaut. Ob federleichte Hardtails oder vollgefederte Race-Fullys, die aktuellen Modelle vereinen modernste Carbon-Technologie, aerodynamische Geometrien und erstklassige Ausstattung. Wir haben die spannendsten Racebikes der Saison getestet und zeigen, welche Modelle in Sachen Vortrieb, Handling und Ausstattung überzeugen.
In unserem ausführlichen Test nehmen wir fünf Modelle von Bike Ahead, Cube, Cannondale, Megamo und Bulls unter die Lupe.
Die Racebikes bewegen sich preislich zwischen 5399 Euro (Cube) und 10 449 Euro (Bike Ahead). Dabei wiegen sie zwischen fast federleichten 8 Kilo (Bike Ahead) bis zu knappen 12 Kilo (Megamo).
Den ausführlichen Testbericht findet ihr im PDF!
Alles Fragen rund um's Racebike und Rennenfahren
Leicht, flink und schnell: Racebikes für den XC- und Marathon-Einsatz müssen viele Attribute erfüllen. Antworten auf die wichtigsten Fragen dazu findest du hier.
FAQ Racebikes
Ist ein Marathon- und XC-Racebike das Richtige für mich?
Ob Marathon, Feierabendrunde, Cross-Country-Race oder Mehrtagestour – moderne Racebikes sind vielseitig! Und dennoch nicht für alle der ideale Weggefährte. Ein XC- und Marathon-Bike ist dann top für dich, wenn du auf der Jagd nach Bestzeiten bist, eine direkte Kraftübertragung schätzt und in erster Linie auf Geschwindigkeit und geringes Gewicht stehst.
Racebikes glänzen auf flowigen Trails, langen Anstiegen und schnellen Tracks. Mit ultraleichten Carbon-Rahmen, einer aggressiven Sitzposition und auf Vortrieb ausgerichteten Komponenten verschlingst du förmlich jeden Höhenmeter.
Doch diese Präzision hat ihren Preis: Komfort und Vielseitigkeit stehen nicht an erster Stelle bei der Entwicklung dieser Bikes. Der straffe Charakter und die sportliche Geometrie können auf technischen Trails oder langen Touren anstrengend werden. Wer Allround-Qualitäten und mehr Fahrspaß sowie Kontrolle in ruppigen Abfahrten sucht, sollte ein Trailbike mit mehr Federweg in Betracht ziehen.
Hardtail oder Fully?
Die scheinbar triviale Frage ist der Dauerbrenner für Bikerinnen und Biker. Gibt es eine simple Antwort darauf? Nein! Denn viele Aspekte spielen hier eine Rolle. Der erste signifikante Unterschied: der Preis. Während brauchbare Hardtails ab etwa 1000 Euro starten, sind bei Neukauf für ein solides Fully mindestens 2500 bis 3000 Eurofällig.
Neben dem Budget müssen als wichtigstes Kriterium Einsatzzweck und Fahrstil herangezogen werden. Du fährst fahrtechnisch wenig fordernde Marathons und mehr Asphalt-, Schotter- und Wiesenwege als technische Trails? Dann greif zum Hardtail! Ist das Gegenteil der Fall, ist ein Fully die bessere Wahl.
Woran das liegt? Während ein klassisches Hardtail effizienzstark voranprescht, begeistert ein Racefully mit mehr Kontrolle, Traktion und Komfort. Wenn du also in langen Rennen Reserven schonen möchtest, weil dir Wurzeln und Steine Energie rauben, bringt ein potentes vollgefedertes Pendant dich schneller und spaßiger ins Tal. Und du kannst dich durch die geringere Beanspruchung der Haltemuskulatur bessererholen.
Dadurch hast du mehr Power für den nächsten Anstieg, in dem wiederum das Hardtail die bessere Wahl wäre. Aufgrund des geringeren Gewichts – etwa ein Kilo Differenz zwischen Hardtail und Fully – und des komplett antriebsneutralen Hinterbaus besitzen Starrheckler ideale Klettereigenschaften.
Ein weiterer Vorteil bei Hardtails ist das Thema Wartung: Durch die fehlenden Lager und den abwesenden Dämpfer gibt es weniger Verschleißteile, die ausgetauscht oder repariert werden müssen. Zudem schult ein Hardtail bekanntlich die Fahrtechnik: Wer ein Fully fährt, muss weniger penibel auf die perfekte Linie achten, um Hindernisse im Trail zu meiden, was Vor- und Nachteil zugleich ist.
Ausschlaggebend sollte letztendlich der Einsatzzweck sein.
Oder doch lieber ein Downcountry-Bike?
Klassische Bike-Kategorien verschwimmen immer mehr. Als Downcountry-Bikes – ein Neologismus aus den Begriffen Downhill und Cross-Country – werden bergaborientiertere, dennoch auf Vortrieb getrimmte MTBs mit 120–130 mm Federweg bezeichnet. Vor einigen Jahren lagen diese Bikes voll im Trend.
Da nun auch viele Cross-Country-Räder auf 120 mm Hub setzen, ist es ruhiger um den Begriff geworden. Tot ist Downcountry aber nicht! Wer zügig biken will und Wert auf Bergab-Potenz und fettere Parts legt, liegt mit dem Canyon Lux Trail, Specialized Epic Evo oder Treks Top Fuel goldrichtig.
Welche Komponenten sind besonders wichtig bei einem Race Bike?
Einige Parts verdienen bei der Kaufentscheidung extra viel Aufmerksamkeit. Neben dem Rahmen beeinflussen Laufräder, Reifen, Schaltung und Bremsen sowie die Sattelstütze und das Fahrwerk Performance und Fahrgefühl auf dem Trail maßgeblich.
Eine sensible, leichte, aber exakt einstellbare Federgabel mit 100 bis 120mm Federweg und 32–35 mm dicken Standrohren ist Standard, bei Fullys ergänzt ein Dämpfer mit gutem Gegenhalt das Setup. Ein Lenker-Lockout ist wichtig, um in Anstiegen das womöglich wippende Fahrwerk zu straffen. Zudem finden immer häufiger auch bei Racebikes Vario-Sattelstützen Verwendung, was bergab für bessere Kontrolle und Bewegungsfreiheit sorgt.
Die Schaltung sollte zuverlässig und leichtgängig sein – ein moderner 1-fach-Antrieb mit üppiger Kassettenbandbreite (bis zu 10–52 Zähne) ist die ideale Kombi aus Einfachheit und Vielseitigkeit. Das Kettenblatt sollte 32–36 Zähne haben. Ein wertvolles, aber teures Upgrade für ambitionierte Racer*innen, die ihre Leistung präzise tracken und optimieren möchten, ist ein Powermeter.
Für eine tiefe, racige Front und ein passendes Handling besteht das Cockpit aus einem breiten, flachen Lenker und moderat-kurzen Vorbau, oft als One-Piece-Cockpit gefertigt.
Tipp: Schwere Menschen sollten auf die Gewichtsbeschränkungen achten. Auch 180 mm große Discs sind ratsam. Scheibenbremsen sind ohnehin gesetzt, um bergab die Kontrolle zu bewahren. Komfort und Grip gefällig? Tubeless-Pneus mit schnellem Profil und stabiler Seitenwand sowie leichte Carbon-Wheels bieten den besten Kompromiss.
Was wiegt ein Racebike?
Das Gewicht ist im Uphill und bei Sprints im Flachen wichtig, hat aber nicht mehr die Bedeutung wie früher. Heute liegt der Fokus mehr auf stabileren, abfahrtsorientierten Parts.
Um das Gewicht zu drücken, kommt es vor allem auf die Ausstattung und damit einhergehend auf den Preis an. Ein Hardtail wiegt zwischen 8 und 11 kg, wobei Ersteres äußerst selten geworden ist und nur mit Highend-Carbon-Rahmen und superedlen Parts umsetzbar ist.
Fullys bringen 9,5 bis 13 kg auf die Waage. Ein Gewicht von unter 11 kg ist bereits top.
Soll ich mein Racebike gebraucht oder neu kaufen?
Ob gebraucht oder neu, hängt von deinem Budget und deinen Prioritäten ab. Ein gebrauchtes Bike kann ein echtes Schnäppchen sein, besonders bei teuren Modellen – aber es birgt Risiken beim Zustand und der Abwicklung. Böse Überraschungen können hohe Wartungskosten bedeuten.
Wenn du auf Nummer sicher gehen und eine Garantie haben möchtest, ist ein neues Bike die richtige Wahl. Es bietet dir die Gewissheit, dass einfach alles passt. Zudem bieten derzeit fast alle Hersteller und Händler attraktive Rabatte an.
Wie viel kostet ein Racebike?
Die Wahl des richtigen Bikes ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch des Geldes. Je nachdem, wie ernst du den Sport betreibst und welche Ansprüche du hast, variieren die Preise erheblich.
Ein gutes Hardtail, das für ambitionierte Einsteiger oder Hobby-Racer geeignet ist, beginnt bei etwa 1000 Euro. Hier bekommst du ein solides Aluminium-Modell mit simpler Technik – passend für Touren und erste Rennerfahrungen.
Wenn du mehr Wert auf Gewicht und Performance legst, passt ein Carbon-Hardtail, das ab mindestens 2000 Euro zu haben ist. Nach oben gibt es preislich keine Grenze. Diese Bikes sind nicht nur leichter, sondern bieten auch eine effizientere Kraftübertragung sowie hochwertigere Parts.
Racefullys starten bei etwa 3000 Euro – mehr Kontrolle und Komfort auf anspruchsvolleren Strecken inklusive. Modelle mit Aluminiumrahmen gibt es kaum. Wer sich ein richtig leichtes Carbon-Fully um 11 kg wünscht, das auf allen Terrains brilliert und mit Top-Komponenten ausgestattet ist, muss bei Canyon, Orbea oder Cube etwa 6000 Euro einplanen.
Bei anderen Fachhandelsmarken rückt das Preisschild für High-End-Modelle mit Carbon-Laufrädern, elektronischer Schaltung und Co. bereits erschreckend nah an die 10000-Euro-Schallmauer.
Ungeachtet des Budgets, wirst du auf und abseits der Rennstrecke Spaß haben.
Welche XC- und Marathon-Rennen gibt es?
Ausdauerorientierte Mountainbike-Rennen gibt es in diversen Formaten, die jeweils andere Anforderungen an Fahrtechnik, Ausdauer und Fitness stellen.
Die bekanntesten Disziplinen sind Marathon- und Cross-Country-Rennen sowie 24-Stunden-Races und Etappenrennen. Während es XCO-Wettbewerbe – ausgetragen auf anspruchsvollen Rundkursen – nur vereinzelt für Hobby-Fahrer*innen gibt, sind Marathons der „heiße Scheiß“ für alle.
Es gibt sie zuhauf, zumindest imSüdwesten der Republik, und die meisten Events bieten mehrere Distanzen an, die vom 30-km-Short-Track über den 50-km-Halbmarathon bis über 100-km-Langstrecke reichen. Die Rennen dauern zwischen 1,5 und 5 Stunden (oder auch länger) und erfordern mehr Ausdauer als dynamische Explosivität.
Wem ein Tag Marathon-Action nicht reicht, kann sich nach MTB-Etappenrennen mit 200 km oder mehr, verteilt auf einige Tage, umschauen. Diese gibt es in vielen Ländern rund um den Globus. Auch 24-Stunden-Rennen – alleine oder im Team – können eine echte Härteprüfung sein.
Marathon oder Cross-Country, was passt zu mir?
Welche Disziplin zu dir passt, hängt davon ab, was du dir vom Rennen erhoffst. Komplettes Auspowern in kürzester Zeit und harte Kopf-an-Kopf-Battles? Oder stundenlanges Kilometerschrubben und deine Ausdauer unter Beweis stellen?
Wenn du gerne lange durch Wälder und Berge fährst und dabei deinen eigenen Rhythmus finden willst, sollten Marathons deine erste Wahl sein. Die Distanzen sind oft lang, aber genau das macht den Reiz aus – es ist eine echte Herausforderung, die du mit gutem Pacing meistern kannst. Außerdem gibt es eine riesige Auswahl an Events, von entspannten Rennen für Neulinge (Strecken, die in 1,5–2 Stunden zu bewältigen sind) bis hin zu echten Kniebrecherrennen mit massiven Distanzen oder Etappenrennen. Das Beste: Die Startgelder sind meist erschwinglich, die Atmosphäre entspannt, und viele Rennen laden dazu ein, sie mit Freunden anzugehen. Sich gegenseitig zu motivieren und im Ziel den Erfolg zu feiern macht Marathonrennen so besonders. Ein weiterer Vorteil für einige ist der meist überschaubare fahrtechnische Anspruch.
Bist du hingegen jemand, der es kurz und intensiv mag, das Laktat spüren will und sich gerne mit anderen auf engen Kursen misst, dann dürfte Cross-Country deine Disziplin sein. Auf den kurzen, knackigen Kursen geht es darum, anspruchsvolle Obstacles und steile Anstiege souverän und explosiv zu meistern. Ideal für alle, die gerne am Limit fahren. Von Anfang an heißt es hier: Vollgas!
Aber die Saison ist lang, warum sich also nur für ein Rennen entscheiden? Probiere dich aus. Auch 24-Stunden-Rennen im 8er- oder 4er-Team können super für Einsteiger*innen sein.
Wie fit muss ich für einen Marathon- oder ein XC-Rennen sein?
Nur Training macht den Meister! Für ein XCO-Rennen solltest du neben guter Grundfitness auch explosive Kraft mitbringen. Hier hilft Intervalltraining, kombiniert mit Fahrtechnik-Einheiten auf anspruchsvollen Trails. Ideal sind 3–4 Trainingseinheiten pro Woche. Optional lohnt eine Leistungsdiagnostik.
Beim Marathon steht natürlich Ausdauer im Fokus: Lange Grundlagentouren sind das A und O, ergänzt durch flotte Einheiten, um die Race-Pace kennenzulernen. Plane etwa 2–3 Trainingssessions pro Woche à 1–2 Stunden ein, je nach Distanz des Rennens.
Ob XC-Race oder Marathon: Trainingsplan und konstantes Training bringen dich ans Ziel. Mit 2–3 Monaten Vorbereitung sowie moderater Trainingszeit können Einsteiger*innen schon Erfolge feiern. Neben dem Radfahren auch das Dehnen nicht vergessen!
Was muss ich beim XC- und Marathon-Rennen beachten?
Der große Tag ist da – jetzt heißt es, cool bleiben! Plane genügend Zeit ein, um entspannt anzukommen. Sei mindestens 90 Minuten vor dem Start vor Ort, damit du ohne Stress deine Startnummer abholen und dich orientieren kannst.
Ein Zeitpuffer für Notfälle ist immer von Vorteil. Vor dem Rennen heißt es dann: Warmfahren! Bei einem Marathon reichen 15–20 Minuten, vor einem kurzen, intensiven Rennen sind harte Belastungsspitzen Pflicht, um von Anfang an mithalten zu können. Dixi-Stopp vor dem Start nicht vergessen.
Ordne dich im Startblock bedacht ein: Bist du Anfänger*in, stell dich hinten auf, um niemanden zu blockieren und dich selbst nicht zu demotivieren. Fährst du ambitioniert, such dir einen Platz weiter vorn. Das sorgt für einen flüssigen, fairen Start.
Apropos Fairplay: Überhole rücksichtsvoll, benutze Handzeichen und packe deinen Müll ins Trikot. Genieße das Rennen und gib alles. Am Ende gehört der Zieleinlauf dir – das ist dein Moment! Und dann? Schnapp dir die wohlverdiente Rennwurst.
Was sollte ich bei einem XC- oder Marathon-Rennen mitnehmen?
Klar, dein Bike. Und vergiss Vorderrad und Steckachse nicht! Doch auch abseits deines fahrbaren Untersatzes ist eine gute Vorbereitung extrem wichtig. Nimm lieber mehr mit, als du im Vorfeld für nötig hältst. Das gilt für Werkzeug, Ersatzteile, aber auch Bekleidung – packe ruhig eine Weste, Jacke oder Armlinge ein.
Im Rennen gilt dagegen: So viel wie nötig, so wenig wie möglich an Körper und Bike, um leicht unterwegs zu sein. Im Vergleich zu Trainingsfahrten kannst du dir bei kalten Temperaturen eine Schicht sparen, da du durch die konstante Belastung im Rennen nicht so schnell frierst.
MTB-Schuhe, Helm, Radbrille und das Nötigste an Werkzeug sind klar. On top solltest du zwei Trinkflaschen sowie zwei, drei Gels oder Riegel im Gepäck haben.
Wichtig: Duschutensilien und Wechselsachen für nach dem Rennen. Außerdem: etwas Bargeld, Personalausweis und gegebenenfalls die Rennlizenz.
Diese Bikes haben wir getestet:
Racebikes sind für Performance auf der Rennstrecke konzipiert! Folgende Bikes haben wir zu unserem Vergleichstest geladen.
Bike Ahead The Frame HT – XX SL
Bulls Wild Edge Team
Cannondale Scalpel 2 Lefty
Cube Phenix C:68X SLX
Megamo Track AXS 03
Du hast noch nicht genug von Cross-Country-Rennluft?
Hier geht's zum Interview mit der deutschen Cross-Country-Fahrerin Nina Graf.