Pivot bringt die nächste Generation seines Shuttle AM – mit vertrauter Geometrie, aber frischer Technik in Sachen Antrieb. Der Bosch CX der fünften Generation, ein integrierter 800-Wh-Akku und neue Ausstattungsvarianten machen das US-E-All-Mountain fit für anspruchsvolle Trails und viele Höhenmeter.
Kurz & knapp: Pivot Shuttle AM (2025)
- All-Mountain mit 160 mm vorn, 150 mm hinten
- Bosch CX Gen 5, Team- und Pro-Modell mit Race-Version
- 800-Wh-Akku, Range-Extender mit 250 Wh optional
- ab Werk rollt das Shuttle AM als Full-29er auf die Trails, ein Mullet-Setup ist optional möglich
- Vollcarbon-Rahmen mit integriertem, nicht entnehmbarem Akku
- per Flip-Chip an der Dämpferaufnahme lässt sich die Geometrie anpassen
- Pivot bietet je nach Modell den System Controller mit LEDs oder das Farbdisplay Kiox 400C im Oberrohr
- drei Ausstattungsvarianten ab 8599 Euro
- ab 21,5 Kilo (Herstellerangabe)

Das Kiox-400C-Display sitzt aufgeräumt im Oberrohr und liefert Fahrdaten, Navigationsinfos und mehr. Wer’s minimalistischer mag, bekommt in anderen Varianten den kompakten System Controller.
Bewährte Geometrie mit feinen Updates
Pivot bleibt sich in vielen Punkten treu. Der Carbon-Rahmen zeigt sich in seiner Geometrie nahezu unverändert, was angesichts der guten Bewertungen in unseren Tests in der Vergangenheit keine Überraschung ist. Einzig der Sitzwinkel wurde minimal steiler, und der Hub am Hinterrad wächst minimal von 148 auf 150 mm Federweg.
Bosch Performance Line CX Gen 5 im Detail
Ansonsten gilt: Was sich bewährt hat, bleibt. Den größten Technologiesprung findet man am Antriebssystem des Edel-All-Mountains. Herzstück ist nun der neue Bosch Performance Line CX Gen 5, der in der Standardvariante 100 Nm Drehmoment und 750 Watt Spitzenleistung liefert. In der exklusiven Race-Version mit speziellem Race-Modus entfaltet er dann sein volles
Potenzial: mehr Punch, spürbar direkteres Ansprechverhalten und ein verlängerter Nachlauf der Unterstützung für technische Schlüsselstellen. Damit will Pivot gezielt sportliche Fahrerinnen und Fahrer ansprechen, die auch im Uphill keine Challenge auslassen wollen.

Die neue Ladebuchse mit Magnetverschluss wirkt edel und ermöglicht den Anschluss des optionalen 250-Wh-Range-Extenders.
Unterstützt wird das Ganze durch den neuen, kompakteren 800-Wh-Akku, der den Schwerpunkt tiefer legen und sogar Gewicht einsparen soll. Technisch durchdacht: Der Akku ist nun fest im Rahmen integriert und ruht auf Elastomeren – das soll gezielten Flex im Unterrohr ermöglichen und so den Komfort auf ruppigen Trails erhöhen. Optisch gelungen und funktional zugleich ist die neue Ladebuchse mit magnetischem Verschluss, an die sich auch der 250-Wh-Range-Extender koppeln lässt. Dieser ist für 500 Euro optional erhältlich.

„Ich find’s stark, dass Pivot nicht jedes Mal alles auf den Kopf stellt, sondern mit viel Feingefühl die Bikes von Generation zu Generation weiterentwickelt. So bleibt die DNA des Bikes erhalten und man fühlt sich sofort zuhause. Man merkt als Biker*in sofort, dass hier Erfahrung und Sinn fürs Detail zusammenkommen. Das neue Shuttle AM ist ein gutes Beispiel: Der neue Bosch-Motor mit Race-Modus bringt ordentlich Punch, der große Akku sitzt tief und clever entkoppelt im Rahmen – das spiegelt sich direkt in der Fahrperformance wieder. Und das ins Oberrohr eingelassene Display ist nicht nur schick, sondern auch super praktisch. Klar, günstig ist das Bike nicht – aber was man dafür bekommt, ist echte Highend-Performance mit Feinschliff. Bergab satt und vertrauenerweckend, bergauf mit richtig Zug, auch in technischem Gelände.“
Variabler Laufrad- und Geometrie-Setup
Ebenfalls variabel ist die Laufradkonfiguration. Ab Werk als 29er ausgelegt, lässt sich das Shuttle AM dank Flip-Chip auch als MX-Bike mit kleinem Hinterrad fahren. Der Flip-Chip an der Dämpferaufnahme ermöglicht aber auch ein Feinjustieren der Geometrie um 0,4 Grad und 5 mm in Sachen Tretlagerhöhe.
Größen-Check: Von S bis XL
Das Shuttle AM ist in vier Größen von S bis XL erhältlich. Die Reach-Werte fallen modern, aber nicht extrem aus. Der Lenkwinkel von 64,1 Grad sorgt für Laufruhe, während die kurzen 444-mm-Kettenstreben dem Bike Agilität verleihen. Die Geometrie lässt sich via Flip Chip anpassen, etwa für den Einsatz mit MX-Setup.

Typisches US-Design: Schlankes Steuerrohr mit Phönix-Symbol und klassische, wartungsfreundliche Zugverlegung direkt ins Unterrohr.
Preise und Modellvarianten
Auch bei den Ausstattungen lässt Pivot kaum Wünsche offen. Drei Varianten stehen zur Wahl – alle wie gewohnt hochwertig und mit klarer Ausrichtung auf eine kaufkräftige Zielgruppe.
Die Ride-Version für 8599 Euro setzt auf Rock-Shox-Select-/Select+-Fahrwerk, mechanische Sram Eagle Transmission (70/90), Bosch-CX-Motor und dem System Controller statt des Displays.
Die Pro-Version kostet bereits ab 11 999 Euro und kommt mit Rock Shox Zeb Ultimate, Super Deluxe Ultimate, Sram X0 Transmission sowie dem neuen, im Oberrohr integrierten Kiox-400C-Display für mehr High-End-Feeling. Dazu kommen die CX-R-Drive-Unit samt Race-Modus und die kräftigen Sram-Maven-Silver-Bremsen.
Die Krönung ist die Team-Version ab 13 999 Euro, die mit Kashima-goldenen Fox-Factory-Federelementen, Sram-XX-TransmissionSchaltung sowie Sram-Maven- Ultimate-Bremsen bestückt ist. Laut Hersteller wiegt das Komplettrad in dieser Version lediglich 21,5 Kilo – ein beachtlicher Wert für ein vollwertiges E-All-Mountain mit dickem Akku. Wer es noch exklusiver mag, kann optional für 1300 Euro den elektronischen Fox-Live-Valve-Neo-Dämpfer dazuordern.

Tester Finn Sandmann hatte bereits die Gelegenheit, das neue Shuttle AM auf den alpinen Trails rund um Lermoos ausgiebig zu testen – und war vor allem vom tiefen Schwerpunkt und dem satten Fahrgefühl begeistert
Erster Fahreindruck auf den Trails
Wir hatten bereits die Gelegenheit, das neue Shuttle AM in der Pro-Version auf den anspruchsvollen Trails rund um das österreichische Lermoos ausgiebig zu testen.
Schon nach den ersten Kurven im Downhill wird klar: Das neue Shuttle AM hat einen angenehm tiefen Schwerpunkt. Das sorgt nicht nur für ein sattes, vertrauenerweckendes Fahrgefühl, sondern vermittelt auch auf rutschigen Alpentrails ein hohes Maß an Sicherheit. Das Handling bleibt dabei jederzeit berechenbar – ohne je träge zu wirken. Trotz der ausgeprägten Laufruhe kommt der Spaßfaktor keineswegs zu kurz.
Ganz im Gegenteil: Das feinfühlige Fahrwerk liefert genügend Gegenhalt und Popp, um das Shuttle in Anliegern, Off-Camber-Sektionen oder auf verspielten Flowtrails lebendig und agil wirken zu lassen – das Dauergrinsen ist vorprogrammiert. Einen wesentlichen Anteil daran hat – wie schon beim Vorgänger – der bewährte DW-Link-Hinterbau. Er arbeitet unauffällig effizient, steht satt im Federweg und harmoniert hervorragend mit dem neuen E-MTB+-Modus der Bosch-Drive-Unit. Bergauf generiert das System kräftigen Vortrieb, selbst auf technischen und verblockten Anstiegen.
Fazit: Ein All-Mountain-Meisterstück
Kurzum: Das neue Shuttle AM ist ein in sich stimmiges E-All-Mountain mit klarer Trail-DNA – leistungsstark, vielseitig und souverän. Ein echtes Meisterstück, das allerdings auch mit einem selbstbewussten Preis etikettiert ist.