Mit dem Singer Racing Team (u. a. Simon Stiebjahn und Jakob Hartmann) sowie dem KTM Factory Racing Team ist die österreichische Firma sowohl bei Marathon-Rennen als auch im Cross-Country-Weltcup vertreten. Dank Landsmann Max Foidl dürften die Österreicher auch bei den Olympischen Spielen in Paris im Juli mindestens durch einen Fahrer vertreten sein – wahrscheinlich on Bord des neuen Racefullys Scarp.
Kurz & knapp: KTM Scarp
- neu aufgelegtes Cross-Country- und Marathon-Bike
- komplett überarbeitete Geometrie und neues Design
- XC-Variante mit 100/100 mm Federweg
- Marathon-Version MT mit 120 mm Hub
- beide mit Carbon-Rahmen & 29-Zoll-Laufräder
- Einsteiger-Fullys mit 140 mm Federweg & Alu-Rahmen
Mit dem Singer Racing Team (u. a. Simon Stiebjahn und Jakob Hartmann) sowie dem KTM Factory Racing Team ist die österreichische Firma sowohl bei Marathon-Rennen als auch im Cross-Country-Weltcup vertreten. Dank Landsmann Max Foidl dürften die Österreicher auch bei den Olympischen Spielen in Paris im Juli mindestens durch einen Fahrer vertreten sein – wahrscheinlich on Bord des neuen Racefullys Scarp.

Der Österreicher Max Foidl dürfte auch bei den Olympischen Spielen in Paris auf dem KTM Scarp an der Startlinie stehen.
Besonders am Scarp-Sortiment ist die Vielfalt in Sachen Federweg, denn das neue Bike gibt es nicht nur in einer Variante, sondern gleich in drei grundlegend unterschiedlichen Ausrichtungen: die XC-Variante, die vorn wie hinten auf 100 mm setzt, das Marathon-Modell (MT) mit 120/120 mm sowie einer Einsteiger-LT-Variante mit Aluminium-Rahmen und stolzen 140 mm Federweg. Insgesamt bietet KTM 11 Modelle (3x Scarp, 6x Scarp MT, 2x Scarp LT) an.
Detailarbeit am Rahmen
Schon beim ersten Blick fällt auf, dass die Züge anders als beim Vorgänger nun durch den Steuersatz statt durch das Steuerrohr laufen. Das ist schick, kann aber auch bei Reparaturen nervig sein. Das Scarp hat sich auch optisch deutlich verändert. Die Kanten des Steuerrohrs und des Oberrohrs sind schärfer, ebenso wie der Hinterbau rund um das hintere Ausfallende. Neben den optisch besonders auffälligen Änderungen gibt es auch im Inneren des Fahrrads einiges Neues.

Schön integriert sitzt an den Carbon-Topmodellen Prime und Exonic das gemeinsam mit Daysafer entwickelte "HUT" (Helpful Universal Tool) zwischen Oberrohr und Dämpfer.
Die Entwickler haben besonders auf die Steifigkeit des Rahmens geachtet. Im direkten Vergleich zum "alten" Scarp wurde der Bereich rund um das Tretlager verstärkt. So soll die Steifigkeit an der Kettenstrebe sogar um 50 Prozent gesteigert worden sein. KTM strebt eine verbesserte Haltbarkeit an und verwendet daher spezielle Lager und Dichtungen. Sie nennen den Hauptdrehpunkt ganz charmant "Submarine Main Pivot", weil dieser so viel Dreck und Wasser abhalten soll. Die Hauptschraube des Lagers wird nun aus rostfreiem Stahl hergestellt und wird mit einem 10-mm-Inbus montiert. Gleich zum Vorgänger bleibt die generelle Hinterbaukonstruktion mit leichten Flexstays. Am Anti-Squad-Wert wurde gearbeitet, um diesen um 20 % zu erhöhen. Das Ziel war ein noch Antriebs-neutraleres Verhalten bergauf und im Flachen.
Geometrie: KTM Scarp
KTM hat auch an der Geometrie gearbeitet, da die Marathon- und Cross-Country-Strecken immer anspruchsvoller werden, sowohl für die Fahrer als auch für das Material. Der Sitzwinkel wurde um 0,5 Grad angesteilt, während der Lenkwinkel nun um etwa ein Grad flacher ist, mit nun 66,4 Grad. Die Zahlen beziehen sich jeweils auf die in Sachen Federweg "mittlere" Variante Scarp MT. In jeder Größe hat die Oberrohrlänge um 10 mm zugenommen, auch der Reach wurde länger. Der Reach am Größe-L-Bike misst moderate 463 mm.
11 Modellvarianten
Aktuell stehen die Preise des Bikes noch nicht fest. Doch die elf Bikes umfassende Modellpalette hat KTM bereits vollumfänglich vorgestellt. Neben dem Highend-Rad Scarp Exonic (110 mm Federweg, Rock-Shox-Flight-Attendant-Parts) gibt es zwei Scarp-Modelle mit 100 mm Federweg. Hinzu kommen die sechs MT-Modelle, alle setzen auf 120 mm Hub an der Front und 120 mm Federweg hinten. Drei der sechs Bikes kommen mit Voll-Carbon-Rahmen, zwei mit Carbon-Hauptrahmen und Alu-Hinterbau, das Einstiegs-MT-Modell ist rundum aus Aluminium gefertigt. Während vier MT-Bikes auf versenkbare Vario-Sattelstützen setzen, kommen die beiden Highend-Modelle KTM Scarp MT Exonic und Scarp MT Prime mit starrer Stütze.

Das Cross-Country-Topmodell Scarp Exonic kommt als einziges Modell mit 110 mm Federweg vorne wie hinten. KTM setzt hier auf das neue Flight-Attendant-Fahrwerk aus dem Hause Rock Shox.
Neben der MT-Modelllinie mit 120 mm Federweg vorn wie hinten, dürften für Einsteiger die günstigen Alu-Modelle mit 140 mm Federweg rundum äußerst spannend sein. Sogar vom Alu-Modell bietet KTM ein Frameset ein. Zusätzlich gibt es das Rahmenkit vom Scarp Exonic und vom Scarp MT Exonic, letzteres sogar in drei Farbvarianten: schwarz/orange, in Erlkönig-Design und das Sondermodell "Paris" mit schickem dunkelorangen Design.
First Ride: KTM Scarp MT Exonic
Wir durften das Marathon-Topmodell KTM Scarp MT Exonic (120 mm, 10,3 kg in L) bereits testen. Redakteur Lukas Ittenbach: "Sofort fällt das besonders komfortable, extrem gut ansprechende und prima harmonierende Fox Fahrwerk auf. Insgesamt ist das Bike für ein XC-Bike eher auf der laufruhigeren Seite. Bergauf kann der rund 10 kg leichte Bergfloh seine Stärken super ausspielen. Die Trittposition ist dank des nun steileren Sitzwinkels sehr angenehm. Man sitzt leicht gestreckt und durchaus sportiv auf dem Bike mit tiefer Front. Nur die starre Sattelstütze und kleine Bremsscheibe vorn stört mich."
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