Kurz und knapp: Bold Unplugged 2023
- Topmodell mit 15,4 kg
- 170/160-mm-Enduro mit integriertem Dämpfer
- viele, teils im Rahmen integrierte Details
- Zwei Modelle für 8999 Euro und 10999 Euro
- Beide Modelle mit Carbon-Rahmen
- Hinterbau-Dämpfung vom Lenker aus steuerbar
- sowohl 29"- als auch "Mullet"-Setup möglich
Innovatives Design
Bold ist bekannt für innovative Designs, die in Form des integrierten Dämpfers auch die neuen Scott-Räder zieren. Kein Wunder, schließlich gehört Bold seit einiger Zeit zum Scott-Konzern. Doch nach der Übernahme haben die Schweizer die Füße nicht hochgelegt, sondern wieder ein neues Hinterbauund Rahmendesign entwickelt. Dieses überzeugt seit einem Jahr am Trailbike Linkin. Jetzt kommt mit dem Unplugged auch das Bold-Enduro im neuen Look.
Agressive Geometrie
Klassentypisch bietet das wunderschöne Carboni 170 mm Federweg vorne, 160 mm am Heck. Die Größen S und M kommen ab Werk im "Mullet"-Aufbau, die Größen L und XL mit 29"-Rädern. Alle Größen sind aber via Flip-Chip (siehe Details) auf beide Setups umbaubar. Apropos: Via verstellbarem Steuersatz lässt sich auch der Lenkwinkel anpassen, in flachster Einstellung steht der bei zeitgemäß sehr fla chen 63,2° – der Sitzwinkel ist mit 77,8° hingegen sehr steil gezeichnet. Auch der lange Reach (490 mm in Größe L) sowie die kurzen 437-mm-Kettenstreben zeigen den modernen, mutigen Ansatz des Unplugged.

Bold Unplugged: Neue Dämpfer-Kinematik
Die Neuauflage des Unplugged besitzt einen neuen Hinterbau. Während beim Vorgänger der Dämpfer aufrecht im Sitzrohr platziert war, setzt Bold nun auf ein "Lower-Link-VPP"-Heck. Die Kinematik ähnelt trotz des integrierten Designs der bei Santa Cruz oder Scor. Durch die Positionierung des Dämpfers knapp über dem Tretlager hat das Bike einen niedrigeren Schwerpunkt. Zum Einsatz kommt bei beiden Ausstattungsvarianten ein Fox-Float-X-NudeDämpfer, der extra für die Ansprüche von Bold und Scott entworfen wurde. Neben einem Abfahrts- sowie "Climb"-Modus besitzt er eine "Ramp-Control"-Stufe, welche die Luftkammer verkleinert und damit die Endprogression steigert. Bold verspricht so ein noch aggressiveres Fahrverhalten, etwa bei Anliegerkurven.

Ausstattung und Innovation
Nicht anders sieht es bei den Details aus: So dient ein Magnet als "Sag"-Indikator, der auf einer Skala am Tretlager läuft, die Innenlagerschalen sind in die Hinterbauumlenkung eingepresst (Weitere Details gibt's in der Bildergalerie). Am "günstigeren" Modell für immer noch stolze 8999 Euro federt frontseitig eine Fox-38-Performance-Gabel, dazu gibt es Sram-GX-AXS-Funkschaltung und Shimano-SLX-Bremsen. Der FoxDämpfer ist speziell für Bold und Scott entworfen und auch am Top-Modell für 10 999 Euro zu finden. Dieses verzögert mit Shimano-XTR-Bremsen und federt an der Front mit einer Öhlins-RXF-38-Gabel, geschaltet wird mit Sram-X01-AXS-Parts.
Bold Unplugged: erster Testeindruck
Unser Tester Paul Weinbrenner: "Das neue Bold muss mit seiner modernen Geometrie auch modern gefahren werden: aggressiv über dem Lenker. Wer sich das traut, hat eine astreine Enduro-Maschine unter sich. Bergauf tritt sich das Unplugged dank Vario-Fahrwerk effizient und bietet viel Traktion. Das durch die vielen Details recht hohe Gewicht ist im Uphill spürbar. Die ganzen Features sind fast der Overkill – aber auch cool!"
