Anlaufschwierigkeiten? Fehlanzeige. Markteintritt? Überwiegend gelungen!
Keine sechs Monate nach dem Launch seines neuen E-MTB-Motors scheint Drohnen-Weltmarktführer DJI nun auch auf dem Fahrradmarkt richtig durchzustarten. Die ersten Bike-Hersteller setzen auf den Avinox-Motor. Aber: Große Stückzahlen kann DJI aktuell noch nicht liefern. Gerade wird noch an den Produktionsstätten getüftelt und der große Serienhochlauf für Volumenhersteller vorbereitet.
Rascher Erfolg mit dem Avinox-System
Wie kaum eine andere Marke hat sich DJI mit dem Avinox Drive System in Windeseile in der E-Bike-Branche etabliert. Neben der Eigenmarke Amflow setzen diverse weitere Hersteller auf das leichte, aber kraftvolle Antriebssystem: die kanadische Boutique-Marke Forbidden sowie die spanischen Marken Unno und Megamo, aber auch Rotwild oder Crestline aus den USA sind darunter.
Zur Eurobike 2025 stoßen fünf weitere Bikes hinzu – darunter erstmals ein City-Bike von Velo de Ville, ein E-Hardtail von Crussis sowie das erste DJI-Frameset von Crestline. Wir geben einen Überblick über alle aktuellen Modelle.
Die neuen DJI Bikes im Video
MOUNTAINBIKE-Redakteur Lukas Hoffmann war auf der Eurobike unterwegs und hat alle DJI-Modelle für euch in einem Video zusammengefasst!
Eine der ganz großen Marken à la Specialized, Scott, Trek, Orbea oder Merida fehlt zwar noch im DJI-Portfolio, wir bleiben gespannt! Gespräche mit Händlern, die Amflow-Bikes – die Eigenmarke von DJI und damit "Launch-Partner" des Avinox-Systems – im Programm haben, zeigten zudem, dass sich die Power-Geschosse "wie geschnitten Brot" verkaufen. Es bleibt also spannend! Wir werfen daher einen detaillierten Blick auf den Motor, die Akkus, Peripherie sowie alle bisher erhältlichen Avinox-E-Mountainbikes.

Auf der Eurobike 2024 gewann das Avinox-System einen der beliebten Awards, 2025 stattet der chinesische Tech-Gigant und Sportbranchenriese DJI bereits zehn Marken aus.
Das Herzstück: DJI Avinox
DJI ist mit dem Avinox Drive System noch recht neu im E-MTB-Markt, sorgt aber gleich für Aufsehen: Der nur 2,52 Kilo leichte Mittelmotor liefert maximale 120 Nm Drehmoment und bis zu 1000 Watt Spitzenleistung. Passend dazu gibt’s 600- und 800-Wh-Akkus. Letzterer wiegt gerade mal 2,87 Kilo. Auf der Eurobike 2024 war das Interesse bereits riesig, scheinbar auch bei den OEMs ("Original Equipment Manufacturers"). Spannend: Rotwild kombiniert einen eigenen Akku mit 864 Wh, der aus dem Rahmen entnehmbar ist.
- E-MTB-Aggregat (2,52 kg) aus dem Hause DJI
- 600- & 800-Wh-Batterien (2,87 kg)
- Dauerleistung/-drehmoment: 250 Watt/105 Newtonmeter
- Maximal 120 Nm Drehmoment im Boost-Modus
- 1000 Watt Spitzenleistung
- Smartphone-Anbindung, App, OLED-Display
- Schnellladefunktion: 0-75 % in 1,5 Std. (nur beim 800-Wh-Akku)
Unseren Test zum DJI-Motor liest du hier:
Das Erstlingswerk: Amflow PL Carbon

Wer kann, der kann – und so präsentiert DJI nicht nur seinen ersten Motor, sondern eine Radmarke gleich mit.
Gemeinsam mit der gleichzeitig mit dem Avinox gelaunchten Eigenmarke Amflow betrat DJI den E-Bike-Markt – und das gleich mit einem technisch und optisch beeindruckenden Einstieg.
Das Amflow PL ist ein sportliches E-Fully mit 160 mm Federweg vorne, 150 mm hinten und einem Carbon-Rahmen samt integriertem Akku. Dank Flip-Chip lässt sich das Bike flexibel als Twentyniner oder Mullet fahren.
Kurz und knapp:
- E-All-Mountain der DJI-Eigenmarke Amflow
- zu Beginn exklusiv mit DJI-Avinox-Motor
- wahlweise 600- oder 800-Wh-Akku
- Federweg: 160 mm vorn, 150 mm hinten
- serienmäßig 29", per Flip-Chip auf Mullet umrüstbar
- Carbon-Rahmen, Topmodell kostet 9.999 €
- mit (ab) 20,7 kg sehr leicht
Die Ballerbude: Commencal Meta Power SX DJI

Das Meta Power SX DJI soll auf der Geometrie des Meta Power SX 400 basieren.
Commencal bringt ein spannendes Enduro-Bike mit DJI-Motor auf den Markt. Typisch für die Gravity-Marke aus Andorra ist der Aluminium-Rahmen mit lebenslanger Garantie. Das Meta Power SX DJI bietet 160 mm Federweg vorne und hinten, kombiniert mit Mullet-Aufbau und einem großen 800-Wh-Akku. Bei Größe S ist lediglich ein 600-Wh-Akku fest verbaut. Das E-Enduro soll in Größe L rund 24 Kilo wiegen. Ab Frühjahr 2026 wird es drei Ausstattungsvarianten zwischen 7.900 und 10.950 Euro geben.
Kurz und knapp:
- ausschließlich Alu-Rahmen
- vier Größen (S, M, L, XL)
- 800-Wh-Akku verbaut, Größe S kommt mit 600-Wh-Akku
- drei Ausstattungsvarianten ab 7900 Euro
- Mullet-Bereifung
Der Newbie: Crestline RS 181 Spectre Edition

Von Crestline kommt das erste Rahmenset mit DJI-Motor. Aktuell: ausverkauft!
Die US-amerikanische Marke Crestline ist definitiv eine Nischenmarke. 2022 erblickte ihr erstes Bike das Licht der Welt, ein Downhiller, der aktuell von Aron Gwin über die Weltcupstrecken gejagt wird. Sie sind, stand jetzt, die einzige Marke, die ein Frameset für Individualaufbauer mit DJI-Motor anbieten. Aktuell ist das Bike sogar ausverkauft, wer möchte kann sich aber auf die Warteliste setzen lassen.
Spannend: Das Crestline-Bike kommt mit modularen Ausfallenden, die sich nach persönlichen Präferenzen anpassen lassen. Laut Crestline wird je nach Rahmengröße die empfohlene bestimmte Ausfallenden- und Laufradkonfiguration geliefert. Andere Ausfallenden sind als Zubehör erhältlich.
Kurz &knapp:
- wahlweise in 29" oder Mullet erhältlich
- gibt es in drei Größen, (RH-2, – 4 und -4), die M, L und XL entsprechen
- Federweg vorne wahlweise zwischen 160,170 oder 180 mm
- Federweg hinten wahlweise zwischen 160 und 180mm Federweg
- modulare Ausfallenden, nach persönliche Präferenzen anpassbar
- auch als Frameset für 6999 USD erhältlich
Der Unbekannte: Crussis e-Hard und e-Full

Der tschechische Hersteller kommt gleich mit zwei Modellen daher. Ein E-Hardtail und ein E-Enduro mit DJI-Antrieb hat Crussis im Programm.
Crussis ist ein tschechischer Hersteller mit Sitz in der Nähe von Prag. Neben E-Bikes hat das Unternehmen auch Tretroller im Portfolio.
Auf der Eurobike überraschten sie mit mehreren Modellen, die mit dem DJI Avinox-Antrieb ausgestattet sind. Insgesamt bieten sie sieben Modellvarianten mit DJI-Motor an. Als erster Hersteller haben sie auch ein E-Hardtail aus Alu im Angebot. Auch in der Modellpalette: Ein Fully, das ist in Aluminium- sowie Carbonausführung erhältlich ist. Die Räder sind ab 2026 erhältlich, auch in Deutschland!
Kurz & knapp:
- E-Hardtail und E-Enduro mit DJI-Motor
- zwei E-Hardtailmodelle mit Alu-Rahmen und 140 mm Federweg, mit 600 bzw. 800 wh-Akku erhältlich
- fünf Modellvarianten vom E-Enduro mit Carbon- oder Alurahmen ab 4490 Euro
- E-Enduro ab 4490 Euro, E-Hardtail ab 3590 Euro
- in vier Größen (S, M, L, XL) erhältlich
Das Potente: Forbidden Druid Lite & Lite Core

Wofür ist Forbidden bekannt? Na, klar, für deren High-Pivot-Mountainbikes. Druid Lite und Druid Core mit DJI sind nun die ersten E-MTBs im Portfolio.
Forbidden bringt mit dem Druid Lite sowie Druid Core seine ersten E-Mountainbikes und setzt dabei auf den kraftvollen DJI Avinox – wahlweise als leichtes All-Mountain oder Full-Power-Enduro.
Beide Varianten rollen im Mullet-Setup, unterscheiden sich jedoch in Federweg, Gewicht, Geometrie und Akkugröße (600 oder 800 Wh). Während das Druid Core auf Abfahrt getrimmt ist, soll das etwas leichtere Druid Lite als Alleskönner im All-Mountainsegment überzeugen.
Kurz und knapp:
- E-All-Mountain oder Full-Power Enduro
- Gewicht: ab 20,8 kg (Lite), ab 22,6 kg (Core)
- Mullet-Laufräder (29" vorne, 27,5" hinten)
- 150/140 mm (Lite) bzw. 160/150 mm (Core)
- Rahmen: Carbon, High-Pivot, lebenslange Garantie
- vier Größen verfügbar von S1–S4
- Preise: Lite ab 8.699 €, Core ab 8.999 €
Das Vielseitige: Megamo Reason & Reason Air

Qual der Wahl: Carbon- oder Alu-Rahmen, 600- oder 800-Wh-Akku?
Das Megamo Reason kommt in zwei Varianten: das Reason Air als Trailbike mit 140 mm Federweg und das Reason mit 160 mm Federweg als All-Mountain- und Enduro-Bike. Beide Modelle nutzen einen per Flip-Chip anpassbaren Carbon- oder Aluminium-Rahmen und werden vom leistungsstarken DJI Avinox angetrieben, der bis zu 120 Nm Drehmoment liefert.
Mit einem Akku mit 600 Wh oder 800 Wh Batteriekapazität wiegen die Bikes ab 17,9 kg und bieten ein maximales Systemgewicht von 120 kg. Die Preise liegen zwischen 4.999 € und 11.999 €.
Key Facts:
- DJI-E-MTB mit wahlweise Carbon- oder Alu-Rahmen
- drei Größen (S, M, L), 29"-Wheels, Flip-Chip
- Federweg: wahlweise 140/140 mm (Air) oder 160/160 mm
- Gewicht: ab 17,9 kg, zulässiges Systemgewicht: 120 kg
- Carbon- bzw. Alu-Bikes in je drei Farben zu haben
Das Racebike: Rotwild R.EX

Das Rotwild R.EX ist ein Racebike aus dem Bilderbuch. Ob das Rotwild Schwalbe Gravity Team auch bald auf dem neuen Hobel unterwegs ist?
E-Bike-Pionier Rotwild zeigt mit dem R.EX ein fesches E-All-Mountain mit Avinox Power. Der hat wie gehabt 120 Nm Drehmoment, kurzzeitig steigerbar auf irre 120 Nm und bis zu 1.000 Watt Spitzenleistung. Zeitgemäß riesige 864 Wattstunden liefert der Akku und kommt in einem schicken Carbon-Gehäuse. Beim Federweg setzen die Dieburger auf klassische All-Mountain-Maße: 160 mm sind es vorne, 150 hinten. Das Rad rollt auf einem Mullet-Laufradsatz mit 29"/27,5" im Mix. Die Preise? Exklusiv: 8990 Euro kostet das Core-Modell, für das Ultra-Modell werden gar 12490 Euro fällig. Gewicht? Ab leichten 21,7 Kilo (gilt für das Ultra-Bike in L).
Kurz und knapp:
- Carbon E-Enduro
- 160-/150-mm-Federweg
- Mullet-Setup
- Winkel- und Reach-Adjust Steuersätze
- eigens entwickelte, entnehmbare 864-Wh-Batterie
- 3 Modellvarianten ab 8990 Euro
- Gewicht: Topmodell in Größe L 21,7 Kilo (Herstellerangabe)
Das Auferstandene: Steppenwolf Tundra

Steppenwolf ist zurück - und das mit einem neuen DJI-Bike!
Nach einer drohenden Insolvenz ist der bayerische Bikehersteller Steppenwolf wieder zurück auf dem Radmarkt. Das neue Tundra sorgt direkt für Furore, denn es kommt mit DJIs Power-Mittelmotor mit seinen bis zu 120 Nm und 1000 Watt Peak-Power. Der Carbonrahmen setzt auf 160 mm Federweg an Bug und Heck. Alu-Modelle sollen bei 5199 Euro starten. Besonders eindrucksvoll ist das Topmodell 11.0 für knapp 10.000 Euro, welches mit eigenwilliger Optik daherkommt.
Key Facts:
- DJI-E-MTB mit wahlweise Carbon- oder Alu-Rahmen
- drei Größen (S, M, L), 29"-Wheels
- Federweg: 160/160mm
- zwei Modellvarianten
Das Designbewusste: Unno Mith

Die disruptive und designgetriebene Bikemarke Unno aus Barça will mit dem Mith das kompakteste E-MTB der Welt entwickelt haben.
Unnos Mith ist ein neues, edel gestaltetes E-Enduro mit 170/160 mm Federweg und kraftvollem DJI-Avinox-Motor. Das Mullet-Bike aus Spanien startet ab 21,2 kg und beherbergt einen 800-Wh-Akku mit Schnellladefunktion.
Zwei Varianten ab 9.995 Euro stehen zur Wahl – beide mit Fox-Factory-Fahrwerk und lebenslanger Rahmen-Garantie. Neben Fokus auf Fahr-Performance setzt Unno wie gewohnt auf auffälliges Design und durchdachte Details.
Kurz und knapp:
- E-Enduro mit 170/160 mm Federweg
- Mullet-Laufräder (29"/27,5"), Gewicht ab 21,2 kg
- drei Rahmengrößen (S1–S3)
- Zwei Ausstattungsvarianten ab 9.995 Euro
- lebenslange Rahmen-Garantie
Das City-Bike: Velo De Ville Revo C

Et voilá: das erste City-Bike mit DJI-Antrieb kommt von Velo de Ville.
Power für die Stadt: Das erste uns bekannte City-E-Bike mit Avinox-Kraftwerk kommt aus Westfalen! Auf den Namen Revo C hört das Alu-Rad mit Starrgabel, das für E-Bike-Verhältnisse sehr leichte ab 19,9 Kilo wiegen soll. Bei den weiteren technischen Daten ist Velo De Ville noch eher wortkarg. Was wir wissen ist, dass das Revo C mit einem Gepäckträger für bis zu 10 Kilo Zuladung kommt und mit einer Herrmanns-Lichtanlage ausgestattet ist. Logisch: Schutzbleche sind natürlich auch verbaut.
Key Facts:
- E-City-Rad mit DJI-Power
- Gewicht: ab 19,9 kg
- Alu-Rahmen mit Starrgabel
- Preis: ab 3999 Euro