MTB-Fahrtechnik: Mountainbiken bei Matsch und Nässe

MTB-Fahrtechnik bei Matsch und Nässe
5 Tipps, wie du bei Nässe souverän auf dem Bike bleibst

Inhalt von
ArtikeldatumVeröffentlicht am 02.10.2025
Als Favorit speichern
Mountainbiken im Matsch
Foto: Agron Beqiri

Der Übergang vom trockenen Sommer in den nassen Herbst ist oft schneller da, als man denkt – und jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Doch anstatt sich über Matsch und Nässe zu ärgern, kannst du sie gezielt nutzen: Denn nasse Trails sind der perfekte Trainingsboden für saubere Technik, gute Linienwahl und echte Bike-Kontrolle.

Wir zeigen dir fünf effektive Fahrtechnik-Tipps, mit denen du auch bei schwierigen Bedingungen souverän und sicher unterwegs bist.

Thomas Schmitt
Testfahrer
Mountainbiken im Matsch
Agron Beqiri

1. Steilabfahrt im Matsch

Zunächst eine Grundregel: Wird es dir zu glitschig, steig ab. Wenn du die Steilabfahrt doch fahren willst, musst du deine Geschwindigkeit bereits vor der Einfahrt auf dein Wunschtempo reduzieren. Rolle danach durch das Steilstück durch, bremse höchstens fein dosiert. Den Drang, stärker am Bremshebel zu ziehen, musst du ausblenden, da das Vorderrad sonst blockieren und in der Folge wegrutschen kann. An Schräghängen schmiert das Vorderrad gar seitlich ab. Passiert das, lässt du dich auf die Hangseite fallen und rutschst auf dem Hosenboden runter. Fahre generell in der Grundposition mit leicht gebeugten Armen/Beinen ins Steilstück ein, verlagere erst nach der Kante das Gewicht nach hinten – aber nicht so weit, dass der Druck auf dem Vorderrad abzureißen droht.

MB_Fahrtechnik_Matsch_Steilabfahrt (jpg)
Björn Hänssler

2. Matschlöcher

Schwer einsehbare "Untiefen" in Matschlöchern führen zur abrupten Verzögerung. Um einen Abgang über den Lenker zu vermeiden, eignet sich die Vorstufe des Manuals (Surfen auf dem Hinterrad). Dazu streckst du deine zuvor gebeugten Arme und Beine impulsiv und bewegst deinen Körper nach hinten-oben. Das muss nicht filmreif sein. Hauptsache, du entlastest das Vorderrad, damit es sich nicht in den Matsch eingräbt.

Mountainbiken im Matsch
Agron Beqiri

3. Nasse Wurzeln

Was schon bei Trockenheit für Wurzelteppiche gilt, ist bei Nässe noch wichtiger. Fahre eine Linie, welche die Wurzeln im rechten Winkel schneidet. Generell musst du dich "leicht machen" und weniger Druck auf Lenker und Pedal bringen. Bleib bei der Fahrt über den Wurzelteppich locker und federe mit Armen und Beinen die Stöße ab. Auf den Wurzeln ist Bremsen tabu. Suche dir deshalb frühzeitig Bremspunkte.

MB_Fahrtechnik_Matsch_NasseWurzeln (jpg)
Björn Hänssler

4. Laubteppiche

Unter einem Meer aus Laub lauern kaum erkennbare Gefahren. Sei wachsam und scanne den Trail genauer als sonst, um versteckte Fallen zu lokalisieren. Bleib zentral auf dem Bike – mit leichter Körperspannung und der Erwartung, jederzeit auf Wurzeln oder Steine zu stoßen. Da Laub und Boden feucht sein können, musst du dich auch auf kleine Rutscher einstellen. Solange du dabei locker bleibst, passiert nichts!

MB_Fahrtechnik_Matsch_Laubteppich (jpg)
Björn Hänssler

5. Matschkurven

Rutschen wirst du auf jeden Fall, also mach dich auf den Drift gefasst. Halte den Fuß auf dem kurvenäußeren Pedal ganz unten und lass ihn dein ganzes Gewicht tragen. Dann kannst du den Innenfuß leicht vom Pedal lösen, um zu starke Schräglagen abzufangen. In der Kurve solltest du heftige Bremsmanöver vermeiden, sonst schmieren dir die Räder plötzlich komplett ab. Passe den Speed also schon vorm Einlenken an.

Mountainbiken im Matsch
Agron Beqiri

Fünf Matschreifen für Mountainbikes im Test

Für Mountainbiker, die auch bei widrigen Bedingungen nicht auf den Trail verzichten wollen, ist die Wahl des richtigen Reifens entscheidend. Matsch- und Winterreifen bieten den nötigen Grip, um auch auf nassen, schlammigen oder winterlichen Strecken sicher unterwegs zu sein. In unserem umfassenden Test haben wir die besten Grobiane für 2025 sowohl auf anspruchsvollen Trails als auch im Labor geprüft. Welche Reifen die besten Ergebnisse liefern und warum, erfährst du hier!