Winora Yakun X12: Der Alltags-Tiefeinsteiger im Test!

Winora Yakun X12 im E-Bike-Test
Der perfekte Tiefeinsteiger für Alltag und Tour?

Veröffentlicht am 26.01.2025

Insgesamt 14 mehr oder minder verschiedene Varianten vom Yakun zeigt Winora auf seiner Webseite. Zum Test haben wir das Modell X12 zum Preis von 4499 Euro eingeladen – wahlweise gibt's das Yakun dabei wie hier getestet als Tiefeinsteiger oder als "normalen" Diamantrahmen. Cool: Das Top-Modell kommt mit Boschs ABS-System, die Modelle mit "Pro" als Beinamen haben einen Gepäckträger vor dem Steuerrohr verbaut.

Schöner Alu-Rahmen

Auf den ersten Blick dominieren bei unserem Test-Bike zwei Farbtöne: Grau und Schwarz. Wir finden den Look durchaus schick und modern, zumal der Alu-Rahmen mit einer griffigen Strebe oberhalb des Motors auffährt, ein Segen, soll das Winora auf dem Fahrradträger verladen werden. Denn leicht ist der Tiefeinsteiger beileibe nicht: 30,2 Kilo zeigte unsere Waage samt Pedalen an; das ist zwar im Reigen der Tiefeinsteiger mit Vollausstattung nicht unüblich, sollte in die Kaufentscheidung aber unbedingt einfließen. Das gilt auch für die Zuladung. Denn das eigentlich satt klingende 150 Kilo Gesamtgewicht sind minus dem Fahrradgewicht mit rund 120 Kilo dennoch nur ein mittelmäßiger Wert. Insgesamt ist der Rahmen aber ansonsten tadellos verarbeitet, so wie es sich für die Preisklasse auch geziemt.

Prima Ausstattung

Vollends überzeugen kann das Yakun bei der weiteren Ausstattung: Shimano liefert eine knackig schaltende Deore-Schaltung mit zwölf Gängen, die Gabel kommt von Rock Shox und ist dank Luftkammer auf das Fahrergewicht einstellbar, eine von E-MTBs bekannte Vario-Sattelstütze kann auch Knopfdruck auf- wie abgesenkt werden. Bei unserem Modell bremst man noch mit Shimano-Power, im Modelljahr 2025 kommt eine ähnlich wertige Magura MT5 zum Einsatz. Doch so klug zusammengestellt das auch klingen mag: am Vorbau endet die Planung dann vollends. Hier laufen in einem ziemlichen Kuddelmuddel alle Kabel unschön zusammen und führen in den Lenkkopf (wo übrigens auch ein weiterer Gepäckträger befestigt werden könnte) – das geht mittlerweile besser und ist schlicht unschön anzusehen. Lichtanlage, Schutzbleche und Gepäckträger funktionieren indes prima. Über den verbauten Bosch Performance Line CX Motor, hier noch als Smart-Variante der vierten Generation verbaut, muss indes nichts großartig gesagt werden. Winora setzt auf ein Kiox-300-Display in Kombination mit einer LED-Remote, als Akku kommt der schier riesige 750-Wh-Akku zum Einsatz. Wie schon oft geschrieben eine super Kombination.

Im Alltag gefahren: Winora Yakun X12

Also ab nach Hause ohne Pause! Steile Rampen meistert das Bosch-Kraftwerk wie immer ohne Murren, selbst die eher schweren 30 Kilo schiebt das Schwabenaggregat mühelos den Berg hinauf. Gut, dass hier auch der große Akku mithalten kann. Spurtreue und Grip der aufgezogenen Schwalbe-Reifen sind gut, allenfalls im matschigen Geläuf verlieren sie schnell ihren Biss. Aber da sucht das Yakun X12 auch eher selten seine Wege, weswegen wir den langen Abstieg über die Straße nehmen. Und siehe da: im Talschuss flattert beim Winora-Tiefeinsteiger nichts, die Fahrstabilität ist trotz des fehlenden Oberrohrs hervorragend. Doch so verwindungssteif der Rahmen auch ist, als Nachteil empfindet man das schnell auf Kopfsteinpflaster, wo das Yakun eher wenig Komfort hat. Auf normalen Straßen erster und zweiter Ordnung ist das Gesamtpaket mit der 80 mm Hub liefernden Rock-Shox-Gabel aber eine wohlige Konstruktion. Lob kann es im Alltag zudem für den rückenfreundlich gelegenen Ladeport einheimsen, auch die Akku-Entnahme funktioniert prima.

Fazit

Das Yakun X12 macht als Tiefeinsteiger eine brillante Figur: Der Rahmen ist für die Rahmenbauart schön steif und spurstabil, der verbaute Bosch-Antrieb samt mega Akku einmal mehr bar jeder Kritik. Die Ausstattung ist der Preisklasse würdig und sinnvoll, wobei besonders das Licht und die verbaute Vario-Sattelstütze uns gut in Erinnerung blieben. Problemzonen? Gibt's kaum. Die Gabel könnte etwas mehr Hub vertragen, besonders, wenn man viel Querfeldein fährt. Auch die eher harten Griffe sind nicht jedermanns Geschmäckle. Kritik gibt's für den Kabelwirrwarr in der Front – das bekommen manche Hersteller heute besser hin.

Ergebnis

👍 Das gefällt

  • hervorragender Motor, dicker Akku, super App
  • klug gewählte Anbauteile
  • guter Spritzschutz, gutes Licht

👎 Das weniger

  • eher schwer
  • unaufgeräumter Kabelbaum

💗 Das perfekte Rad für ...

  • Von Pendler bis Tourer: Ein Alleskönner für Alltag und Abenteuer.

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