Trenoli Tanaro Sportivo M im E-Bike-Test

Trenoli Tanaro Sportivo M im Test
So gut ist das bezahlbare E-Hardtail in der City!

Veröffentlicht am 03.12.2024

Für faire 3399 Euro bekommt man bei den Bayern von Trenoli das Tanaro Sportivo getaufte E-Hardtail mit Bosch-Smart-Antrieb, 625 Wattstunden großem Akku und Deore-Schaltung. Alternativ gibt es das Tanaro noch mit Trapezrahmen oder als Tiefeinsteiger, letzteres aber mit leicht angepasster Ausstattung. Auch höhere Austattungsvarianten, unter anderem mit Nabenschaltung, sind verfügbar.

Wie üblich: Bosch-Power vom Feinsten!

Als Testbike erreichte uns das Tanaro Sportivo als klassisch gezeichnetes E-Hardtail in der einfachsten Ausstattungsvariante. Im gut verarbeiteten Alu-Rahmen steckt der schwäbische Kraftmeier Bosch Performance Line CX in seiner "smarten" Ausbaustufe. Sprich: Er kann per App personalisiert und gesteuert werden, was mit der kostenlosen "e-Bike-Flow"-App auch prima gelingt. Ab Werk verbaut Trenoli nur das monochrome Intuvia-100-Display. Das ist super ablesbar, geizt aber mit Infofülle. Ladestand, Geschwindigkeit, Kilometerzähler zeigt die Anzeige gut sichtbar an, Navigation oder weitere Goodies sucht man aber vergebens. Der Stromspeicher fällt mit 625 Wattstunden reichlich aus; so sind rechnerisch Reichweiten von sehr guten 64 Kilometern in der Stadt möglich.

Passt: Ausstattung und Verarbeitung

Während Motor und Akku erste Wahl und Sahne sind, spart man wie üblich bei den anderen Bauteilen. Die Zehnfach-Deore-Schaltung von Shimano macht wie gewohnt einen klaglosen Job, ist aber kein Highlight-Produkt – ihre Stärke liegt eher in der in aller Regel hervorragenden Haltbarkeit. Auch die Bremse, eine MT410 aus selbem Hause, ist im Alltag im besten Sinne unauffällig. Einzig die kleine 160-mm-Bremsscheibe im Heck fällt gerade für schwere Piloten buchstäblich negativ ins Gewicht und sollte gegen eine größere getauscht werden. Die verbaute RST-Forke lässt uns hingegen gespalten zurück. Einerseits ist sie dank Luft-Kartusche aufs Fahrergewicht anpassbar, andererseits fällt ihr Federweg mit 80 Millimetern eher dürftig aus – zumal sie nicht besonders feinfühlig auf Schotterpassagen agiert. Insgesamt versteht sich das Tanaro trotz "Sportivo" als Beinamen eher als Stadtflitzer, denn als Sportgerät, was die Energizer-Reifen von Schwalbe mit ihrem Straßen-Profil klar unterstreichen.

Im Alltag gefahren: Trenoli Tanaro Sportivo

Als sehr stabil empfand unser Gast-Testfahrer Robert Glück aus der MOTORRAD-Redaktion das Tanaro auf dem Weg zwischen Arbeit und abendlichem Refugium. "Erstaunlich, wie gut sich das Trenoli jenseits der Unterstützungsschwelle auf Teer fährt", konstatiert der Motorrad-Profi. Insgesamt ist das klassisch gezeichnete E-Hardtail auch dank der bequemen Geometrie in der City voll in seinem Element. Lenker und Griffe bekamen gleichermaßen viel Lob von Gast-Testfahrer und -Autor Robert. Der frickelige Vorbau ist zwar super auf die eigenen Vorlieben einzustellen, macht die Steuerkopf-Justage durch die vielen Schräubchen aber zu einem Job für Profis. Wenig Anklang fanden auch die wirr am Steuerkopf verlegten Züge und Leitungen für Schaltung und Bremse. Wer über Stock und Stein nach Hause muss, sollte über eine andere Bereifung nachdenken, hier sind die aufgezogenen Schwalbe Energizer schnell am Ende und erfordern Wagemut, zudem ist die Gabel besonders bei schwereren Fahrern rasch am Limit.

Fazit

Trenolis Tanaro Sportivo versteht sich eher als gediegener Stadtflitzer mit gewohnt bulligem, dank 625-Wattstunden reichweitenstarkem Bosch-Antrieb. Die Anbauteile sind dem Preissegment entsprechend einfach gehalten, bei den wichtigen Komponenten wie Schaltung und Bremse aber grundsolider Natur. Einzig die Federgabel ist für schwere Piloten nicht ideal – im städtischen Geläuf ist dieses Manko aber in unseren Augen absolut verschmerzbar.

Ergebnis

👍 Das gefällt

  • gewohnt kräftiger Motor
  • für den Preis zufriedenstellende Anbauteile

👎 Das weniger

  • kleine 160er-Bremsscheibe hinten
  • eher einfache Federgabel mit wenig Federweg

💗 Das perfekte Rad für ...

  • City-Pendler, die auf guten Radwegen und Straßen unterwegs sind.

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