Kalkhoff bietet sein Endeavour in zwei Rahmenvarianten an – wie getestet als Diamant-Rahmen oder als etwas bequemeren Tiefeinsteiger, zur Wahl stehen Rahmengrößen von S bis XL. Preislich startet der "Made in Germany"-Tourer bei fairen 2999 Euro, unser beinahe Top-Modell kostet 4999 Euro. Cool: Gegen nochmals 1000 Euro extra gibt es das Top-Modell mit Boschs E-Bike-ABS (hier im Test!).
Gute Ausstattung, fairer Preis
Wie üblich setzt Kalkhoff auf Bosch-Power, im Endeavour werkelt der smarte CX-Antrieb mit Smartphone-App und 85 Nm Drehmoment. Im Unterrohr steckt passend zum Touren-Credo der riesige 750-Watt-Stunden-Akku. Als Peripherie setzen die Cloppenburger auf eine Kombination aus Kiox 300 Display und LED-Remote. Zusammengefasst also: superwertiger Klassen-Standard. Die weiteren Anbauteile sind zwar weniger "schick", dafür aber einmal mehr funktional. Geschaltet wird mit Shimanos-Dauerbrenner Deore mit zehn Gängen, den Kraftschluss stellt eine Kette her. Gefedert wird vorne mit einer Suntour-Gabel mit dicken 34-mm-Standrohren und Luftkammer, aber leider nur 80 Millimeter Federweg. Kettenschutz, federnde Sattelstütze und Lichtanlage runden die Anbauteile ab. Die Tektro-Bremse ist ein sanftmütiger Stopper, verbaut sind 180er-Scheiben vorn wie hinten.
Feiner Alu-Rahmen mit massiger Zuladung
Das ist in Anbetracht der massigen Zuladung von bis zu 152 Kilo in unseren Augen durchaus ein Grund zum Tuning – wir würden ab 90 Kilo Fahrergewicht aufwärts eher eine 200-mm-Scheibe präferieren. Immerhin ist die Zuladung endlich auch für gestandene Piloten alltagstauglich, das bekommen leider nicht alle E-Bike-Hersteller so gut hin. Schön auch, dass sich das in der Verarbeitung widerspiegelt. Der Alu-Rahmen ist an den Schweißstellen schön überschliffen, die Lackierung vorbildlich und schick. Trotz der Topwerte bekommt man ein schlankes Rahmendesign. Leicht ist das Endeavour aber nicht: gemessene 28 Kilo sind alles andere als leicht.
Im Alltag gefahren: Kalkhoff Endeavour 7+ Move
Gast-Tester und Motorrad-Redakteur Robert Glück durfte in den vergangenen Wochen buchstäblich sein Glück mit dem Kalkhoff suchen – und fand es auf Touren wie auf seinen Anfahrtswegen zur Redaktion. Antrieb und mögliche Reichweite sind bekanntermaßen spitze, die Schutzbleche bei teils sehr nassem Frühlingswetter prima. Lob hatte Rob zudem für das starke Litemove-Frontlicht über. Unter Meckern auf hohem Niveau verbuchen wir die Tektro-Bremse: für ängstliche Piloten ein sanftmütiger Begleiter, erfahrenere Radfahrer wünschen sich aber mehr Biss. Ansonsten heißt die Devise "Meter machen!", und davon reichlich. Das macht auch die Suntour-Forke gut mit, sobald sie einmal per Luftkammer auf das Fahrergewicht eingestellt wurde. Dann ist sie im städtischen Geläuf ein guter, auf Waldautobahnen aber etwas zu knackiger Geselle. Das Endeavour fährt sich agil, ohne kippelig zu sein, selbst im Talschuss bei 60 km/h liegt es wie ein Brett auf der Straße.
Test-Fazit: Kalkhoff Endeavour 7+ Move
Dank seines reichweitenstarken Akkus und der bequemen Rahmengeometrie fährt das Endeavour in Vielfahrer-Herzen. Die Ausstattung ist abseits des E-Antriebs typisch für den Preis schlicht, aber funktional. Lobend zu erwähnen ist die satte Zuladung von 151 Kilo, schwere Radfahrer sollten aber eine größere Bremsscheibe mindestens in Erwägung ziehen. Zwiegespalten sind wir bei der Gabel: Sie ist zwar auf das Fahrergewicht per Luftkammer einstellbar, 80 Millimeter Federweg sind für die Stadt in Ordnung, auf Feldwegen dürften es aber gerne 20 Millimeter mehr sein.
👍 Das gefällt
- Hervorragender Motor, reichweitenstarker Akku
- für den Preis schlicht, aber sinnvoll ausgestattet
- einstellbare Federgabel ...
👎 Das weniger
- ... die gerne mehr Federweg haben dürfte
- 180er-Bremsscheibe vorn – schwere Fahrer sollten aufrüsten
- kein Leichtgewicht
💗 Das perfekte Rad für ...
- ... Vielfahrer und/oder sehr schwere Piloten (nach Bremsscheiben-Upgrade)