Canyon Pathlite:ON 8 SUV: Das reichweitenstarke E-SUV für Alltag und Abenteuer

Canyon Pathlite:ON 8 SUV im Test
Das ideale E-Bike für alltägliche Abenteuer?

Veröffentlicht am 13.07.2025

Derzeit kannst du aus insgesamt fünf Modellen und zwei Rahmenformen wählen – wahlweise einen klassischen Diamantrahmen wie im Test oder als Tiefeinsteiger. Doch Obacht: Die Modelle mit den Zahlen 4 und 5 sind noch "Altbestände" und kommen noch mit dem etwas betagteren CX der vierten Generation daher. Mit diesen Modellen startet die Pathlite:ON-Reihe ab sehr fairen 2199 Euro – noch günstigere E-Bikes haben wir hier in der Test-Zusammenfassung, das neue Pathlite:ON hat mit 2999 Euro einen spürbaren "Respektabstand". Unser beinahe Top-Modell, das Pathlite:ON 8 SUV, kostet nochmals mindestens 700 Euro mehr – und ob sich das lohnt, klärt der Test!

Kurz & knapp: Canyon Pathlite:ON

  • E-Trekking-Bike mit Bosch CX 5
  • 600- oder 800-Wh-Akku (+200 Euro)
  • Top-Modell mit ABS
  • Preis: neues Modell mit CX 5 ab 2999 Euro
  • Preis: altes Modell mit CX 4 ab 2199 Euro

CX5-Power mit Akku-Auswahl

Ausgehend vom Datenblatt bekommt man richtig viel Rad für sein Geld. Das fängt bei den neuen Modellen schon beim Motor an, hier setzen die Koblenzer auf den neuesten Power-Motor von Bosch, dem Performance Line CX (hier im Test!). Die Preise verstehen sich dabei immer mit dem vermeintlich kleinen 600-Wattstunden-Akku, der bei uns im Test verbaute 800er kostet Aufpreis – und zwar 200 Euro. Ob sich das lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Als Entscheidungshilfe sei dein Fahrprofil empfohlen: Fährst du regelmäßig weite Touren jenseits der 100 Kilometer? Oder ziehst du gerne einen (Kinder-)Anhänger? Dann würden wir den Aufpreis in Kauf nehmen. Andernfalls sind 600 Wattstunden quasi für jedermann und -frau völlig ausreichend. Wer mehr will, kann sogar noch einen Range-Extender mit seinen 250 Wh andocken und im Rahmendreieck verschrauben. Dafür geht aber dann einer der gleich drei Flaschenhalter drauf – zwei im Rahmendreieck, einer auf dem Oberrohr. Ein Feature, das sich langsam, aber sicher etabliert. Den klassisch gestylten Rahmen, mit im Vergleich zu Roses Mayor Plus klar sichtbaren Schweißnähten, bekommt man aber nur in drei Rahmengrößen, nämlich M bis XL. Laut Canyon hat der M-Rahmen eine superbreite Spreizung, Fahrer zwischen 1,35 und 1,80 m sollen sich hier wohlfühlen können. Wir haben den L-Rahmen im Test und fanden ihn beim Gardemaß von 1,80 m passend. Schade: Canyon gibt das Rad für ein Systemgewicht von 140 Kilo frei. Bei einem gemessenen Radgewicht von 27,3 kg bleiben demnach nur noch 112,7 kg für die Zuladung bestehend aus Fahrer und Gepäck über. Damit ist Canyon zwar nicht alleine, andere Mitbewerber bieten hier aber mitunter deutlich mehr. Löblich: Canyon erlaubt zukünftigen Pathlite:On-Piloten Anhänger mit bis zu 50 Kilo Gesamtgewicht zu ziehen.

Voll tourentaugliche Ausstattung

Gesteuert wird das Pathlite nicht wie üblich in der Klasse über ein Kiox-300-Display, sondern über den neuen, farbigen Purion 200 am Lenker. Die Anzeige ist deutlich reduzierter und natürlich auch kleiner als der beliebte Kiox, dafür kann man ihn aber auch nicht so einfach klauen. Ob man das große Infotainment braucht, ist natürlich Geschmackssache – zumal man viel über die Bosch-Flow-App auf das Handy-Display auslagern kann. Dafür ist auch gleich eine SP-Connect-Halterung für dein Smartphone auf dem Vorbau, eine entsprechende Hülle musst du aber zusätzlich kaufen. Ansonsten ist die Ausstattung guter, für den Preis vergleichsweise gehobener Standard: verbaut ist eine 120-mm-Luftgabel von Suntour, geschaltet wird mit einem haltbaren XT-Deore-Mix, eine fette Vierkolben-Anlage von Magura bremst das Canyon mit großen 203-mm-Discs ein. Dazu gesellt sich eine prima Lichtanlage, ein im Alltag gut funktionierender Gepäckträger, Spritzschützer, Seitenständer und eine federnde Variosattelstütze. Klasse!

Im Alltag gefahren: Canyon Pathlite:ON 8 SUV

Genug der Ausstattungs-Theorie – wir wollen ja schließlich fahren! Also aufgesattelt und losgerollt. Was direkt auffällt, ist die legere Sitzposition. Nicht zu hoch, nicht zu tief, eher aufrecht denn sportlich gebückt – eine klassische Touren-Geometrie also, die sich dank des feststellbaren Vorbaus etwas in Richtung Sport gewichten ließe. Eine Wohltat auf langen Touren ist dabei die federnde Vario-Sattelstütze, die merklich den Rücken entlastet und das Auf- und Absatteln deutlich komfortabler macht. Das ist ein Ausstattungs-Detail, das wir besonders in der Trekking-Klasse gerne öfter sehen würden. Auch die Bremse ist überdurchschnittlich, Canyon verbaut ab Werk große 203-mm-Scheiben, die das Pathlite in jeder Situation fest im Griff haben und sich toll modulieren lassen.

Löblich sind auch die reinen Fahrleistungen. Logisch: Mit dem 800-Wattstunden-Akku und dem überaus kräftigen CX-5-Motor kommt man nicht nur spektakulär weit, sondern auch rasant jede Steigung hoch. Zudem ist der neue CX wohltuend leise und spricht sehr fein an. Dazu passt glücklicherweise auch die Fahrdynamik. Im Talschuss bei 60 km/h liegt das Pathlite wie ein Brett – auch mit gut gefüllten Satteltaschen. In der Stadt ist es erfreulich wendig, ohne zu aufgeregt zu sein. Offroad überzeugen die aufgezogenen Crossmark-2-Reifen von Maxxis mit gutem Grip, in der Stadt rollen sie aber je nach Asphaltqualität hörbar. Apropos: Das gilt auch für die an sich schön anzusehenden und gut funktionierenden Metallspritzschützer. Denn die sind gerade offroad echte Klangkörper und quittieren gerne aufgeworfenene Steinchen mit einem gut hörbarem "Klonk".

Test-Fazit: Canyon Pathlite:ON 8 SUV

Trotzdem: Das neue Pathlite ist ziemlich nah am idealen Trekking-E-Bike. Motor und Akku-Ausdauer sind State-of-the-Art, die Anbauteile wertig, praxisgerecht und mit großen Bremsscheiben ab Werk auch für (sehr) schwere Piloten tauglich. Manko dabei: rechnerische 113 Kilo Zuladung sind nicht nur für schwere Piloten dürftig. Löblich ist hingegen die explizite Anhängerfreigabe. Ansonsten sind die Fahrleistungen im Alltag sehr überzeugend. Die klassische, eher aufrechte Geometrie passt prima zum Rad, trotz starrem Heck gibt es dank der federnden Vario-Sattelstüze erfreulich viel Komfort.

👍 Das gefällt

  • moderner Alu-Rahmen mit guter Zuladung
  • toller, sehr kräftiger Motor
  • fairer Preis, gute Ausstattung
  • darf bis zu 50 Kilo ziehen

👎 Das weniger

  • Purion-Display im Vergleich eher puristisch
  • Offroad erstaunlich "klangvolles" Schutzblech
  • Akku-Entnahme etwas fummelig
  • vergleichsweise maue Zuladung

💗 Das perfekte Rad für ...

  • Viel- und Weitfahrer, die ein komfortables E-SUV für Stadt und Abenteuer suchen