Bergamont E-Grandurance Elite: Das schnelle E-Gravelbike im Test!

14,5 Kilo, TQ-Motor, 360-Wh-Akku, Carbon-Rahmen
Bergamont E-Grandurance Elite

Veröffentlicht am 20.12.2024

Fanta-4-Legende Thomas D. fabulierte einst in einem seiner Solo-Songs vom Rückenwind, wenn er unterwegs wäre – und an ebendiesen muss man unweigerlich beim Testen von Bergamonts E-Grandurance denken. Warum das so ist, klärt der BikeX-Check!

Carbon-Rahmen mit Winz-Motor

Vergleichsweise leichte 14,5 Kilo brachte das E-Grandurance auf die Redaktionswaage – für ein Gravelbike mit Motor ein echter Fabelwert! Das liegt zum einen am mit 1850 Gramm (Herstellerangabe) superleichten Motor. Der stammt aus dem Hause TQ, hört auf den etwas sperrigen Namen HPR-50 und leistet für die Größe gute 50 Nm Drehmoment – bei den wie üblich gesetzeskonformen 250 Watt Dauerleistung und bis maximal 25 km/h. Gepaart wird der Winzling-Motor mit einem schicken Rahmen aus Carbon, im Unterrohr steckt dabei ein nicht entnehmbarer 360 Wattstunden speichernder Akku. Ein kleines, monochromes Display thront im Oberrohr, eine winzige Fernbedienung steuert das Aggregat vom Lenker aus.

Wertige Ausstattung, fairer Preis

Die weitere Ausstattung ist äußerst wertig und dem Einsatzgebiet angepasst. Zukünftige Bergamont-Piloten schalten mit der auf Shimanos Ultegra-Niveau angesiedelten GRX800-Schaltung mit zwölf Gängen. Dabei setzen die Hanseaten auf nur ein Kettenblatt vorn, der Umwerfer hat dabei einen bergfreundlichen 45-Zähne-Rettungsring parat, sollte Akku und/oder Puste ihn verlangen. Wie bei Shimano-Gruppen aus dem Rennrad- und Gravel-Segment üblich, kommen allerdings "nur" 160 mm große Scheiben zum Einsatz. Da diese hier auf für E-Bike-Verhältnisse vergleichsweise leichte 14,5 Kilo treffen, sind sie in unseren Augen kaum zu beanstanden – außer, man reizt die üppige Zuladung von runden 120 Kilo aus. Im Gegensatz zur ebenfalls bereits getesteten RD-Variante mit Seitenständer, Schutzblechen und Gepäckträger verzichtet die Elite-Variante auf jedwede Sonderausstattung für den Alltag – das Grandurance im Elite-Trimm versteht sich als reines Sportgerät mit dem viel zitierten Rückenwind vom Motor. Dazu passt die verbaute, auf Hebeldruck versenkbare Sattelstütze wie die Faust aufs Auge, da sie besonders im technischen Downhill den Platz für Gewichtsverlagerung frei macht.

Im Alltag gefahren: Bergamont E-Grandurance Elite

Wie schon die RD-Variante rollt das Grandurance Elite leichtfüßig durch Alltag und Trainingseinsatz. Der TQ-Motor geht harmonisch zu Werke, bleibt dabei schön leise und nippt bei entsprechendem Eigeneinsatz geradezu am Stromspeicher. Generell fährt sich das Bergamont auch bergauf so easy, dass man kaum über die zweite Unterstützungsstufe hinaus schalten muss. In schnellen Kurven, im technischen Geläuf oder im Talschuss brilliert das E-Gravelbike gleichermaßen – auch wegen der sehr wertigen Schwalbe-Bereifung. Einzig die nah am Vorbau liegende Fernbedienung und das kleine Display trüben den sonst guten Eindruck des Bikes. Schaltung und auch Bremse funktionieren perfekt, sind im Unterhalt zudem bezahlbar. Schade: Den Akku kann man zum Laden nicht entnehmen, zudem versperren manche Flaschenhalter den Ladeport.

Fazit

Mit Rückenwind über Stock und Stein: Wie schon die Radonneur-Variante des E-Grandurance macht auch die sportliche Variante des E-Gravelbikes eine richtig gute und erst recht schmale Figur. Die Ausstattung ist sinnvoll und dem Preis angemessen, der Motor kräftig, die Akku-Ausdauer bei entsprechendem Eigen-Input reichlich. Für derzeit 5799 Euro ist das E-Grandurance auch im Vergleich zu Mitbewerbern selbst ohne  Motor kein schlechter Deal, zumal es sich auch mit leerem Stromspeicher noch manierlich tritt.

Ergebnis

Punkte: 795 // Note: gut

👍 Das gefällt

  • für die Bike-Klasse ausgesprochen leicht
  • wertige und sinnvolle Anbauteile
  • hohe Zuladung, geringes Gesamtgewicht
  • sehr leiser, quasi widerstandsloser Mittelmotor
  • Zusätzlicher Energiespeicher anschließbar

👎 Das weniger

  • Akku nicht entnehmbar
  • Ladebuchse bei angeschraubtem Flaschenhalter nicht zugänglich

💗 Das perfekte Rad für …

  • Radsportler zum Trainingsaufbau, sportliche Pendler, jedes Wetter und jede Topografie, alle diejenigen, die den Antrieb oft abschalten.

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