kurz und knapp:
- Specialized Turbo Levo bekommt neuen Antrieb, Rahmen und Akku
- Brose-Motor mit 550 Watt
- Akku mit 700-500 Wh
- 150 mm Federweg vorne und hinten
- Turbo Levo S-Works kostet 10.999 Euro, günstigstes Alu-Modell ab 4499 Euro
Als Specialized das erste Turbo Levo 2015 vorstellte, war klar: Die amerikanische Innovationsschmiede setzt voll auf den E-Trend. Mit dem deutschen Ingenieur Jan Talavasek bauten sich die Amis in der Schweiz ein Entwicklungszentrum auf, das heute über 30 Mitarbeiter beschäftigt. Nun stellt das Team ein komplett neu designtes Turbo Levo vor. Stärkerer Motor, höhere Reichweite, geringeres Gewicht und unglaublich viele formschöne und funktionelle Details heben das Turbo Levo auf ein neues Level.
Specialized Turbo Levo: Laufradgröße und Federweg

Beginnen wir mit dem, was bei einem E-Bikes fast schon unwichtig erscheint: Alle neuen Specialized Turbo Levos werden mit 29" x 2,6" Laufrädern ausgestattet sein. Der Federweg wächst um 10 mm auf 150 vorne und hinten an. Schon interessanter ist die Frage der Hinterbaulänge: Für Fans kurzer Kettenstreben ist das 455 mm Heck zwar nun 4 mm kürzer, aber immer noch vergleichsweise lang. Ansonsten ist die Geometrie aber viel moderner, sprich länger und flacher, auch kurze Kurbeln kommen zum Einsatz.
Specialized Turbo Levo: Sensationelles Gewicht
Richtig spannend wird es beim Blick auf die Waage. Das Topmodell S-Works kommt als einziges Modell mit Full-Carbon-Rahmen und soll knapp über 20 kg wiegen. Dafür sparten die Entwickler 400 Gramm an der Motorhalterung, 400 Gramm am Motor und weitere 400 Gramm am Rahmen ein. Sogar der Alu-Rahmen der „günstigeren“ Modelle ist nun leichter als der Carbon-Rahmen des Vorgängers.
Neu: Hohe Akku-Kapazität bis 700 Wh

Bei aller Gewichtsersparnis wollte Specialized jedoch nicht auf eine höhere Akku-Kapazität verzichten. Die teuren S-Works- und Expert-Modelle kommen mit reichweitenstarken 700-Wh-Akkus, die 750 Gramm schwerer sein sollen als die 500-Wh-Akkus in den anderen Modellen.
Die Akkuentnahme erfolgt nun nach unten zum Tretlager hin, womit der Akku nicht mit den alten Levos kompatibel ist. Der Vorteil: Das Unterrohr kann steifer und zugleich schmaler gestaltet werden, alle Kabel verlaufen durch den markanten „Side-Arm“. Der Akku kann selbstverständlich am Bike oder im entnommenen Zustand geladen werden. Die Ladedauer soll akkuschonende 6 Stunden beim 700-Wh-Akku betragen.

Specialized Turbo Levo: Erster Test
Wir fuhren das Specialized Turbo Levo in der Größe XL (L, M und S sind ebenfalls erhältlich). Mit 480 mm Reach fällt das Rad insgesamt lang aus. Doch das geringe Gewicht in Kombination mit dem tiefen Schwerpunkt verleiht dem Levo ein agiles Handling. Alles erscheint einem perfekt dimensioniert. Der neue Motor (nach wie vor von Brose) überzeugt. Er zieht kräftig, soll laut Specialized bis zu 550 Watt Leistung zugeben. Dank Keilriemen ist er leise, wenn er auch unter Volllast etwas lauter brummt als der alte. Doch das erscheint nebensächlich an einem E-Bike, das nicht nur auf dem Trail eine grandiose Figur abgibt. Das Specialized Turbo Levo löst sofort Haben-Will-Reflexe aus.
Preise und Verfügbarkeit
Soviel Performance hat natürlich seinen Preis: Die S-Works-Variante des Specialized Turbo Levo kostet stolze 10999 Euro, zwei weitere Carbon-Levos 7999 Euro und 6799 Euro. Die Alu-Levos werden 5699 und 4499 Euro kosten. Die Bikes sollen ab sofort im Handel erhältlich sein.






Levo: Neues zentrales Bedienteil TCU
Ziemlich schick wirkt das ins Oberrohr eingelassene Bedienteil. Es bietet Ein- und Ausschaltfunktion, die Wechsel der Unterstützungsmodi und zeigt via LEDs Akkuzustand und Modi an. Am linken Lenkergriff sitzt zusätzlich ein Bedienteil, über das auch der Walk-Mode aktiviert wird, der jetzt deutlich stärker sein soll.
Die Mission-Control-App hat Specialized ebenfalls überarbeitet. Diese bietet neu einen Shuttle-Mode, der maximale Power bei geringer Kraftzugabe ermöglichen soll.
Specialized verzichtet auf eine 12-fach-Schaltung, da diese derzeit nur als schwere Sram-NX-Kassette für E-Bikes zugelassen ist. 11 Gänge sollen dem E-Biker völlig ausreichen. Das Fahrwerk kommt teils mit Rock-Shox- oder Fox-Elementen – je nach Preisklasse – das S-Work kommt mit Fox-36er-Gabel und Kashima-Dämpfer.

Die Mission-Control-App im Detail
Via App können die Unterstützungsstufen individuell eingestellt werden. Zudem kann die Beschleunigungsstärke und ein Shuttle-Mode stufenlos hinzugeschaltet werden. Eine Aufzeichnungsfunktion ist auch vorhanden, deren Daten hochgeladen werden können. Top: Stellt man die gewünschte Fahrzeit und Strecke ein, steuert die App den Motor so, dass der Akku durchhält. Witzig: Der Stealth-Mode sorgt dafür, dass die LEDs am Cockpit nach kurzer Zeit abschalten.
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